Am Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung Speyer fand am 10. Juni 2005 ein Expertengespräch zu neuen Steuerungsinstrumenten in Universitäten und Forschungseinrichtungen statt.
Am 10. Juni fand am Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung bei der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften in Speyer ein Expertenworkshop der DFG-Forschergruppe "Governance der Forschung" und des Zentrums für Wissenschaftsmanagement zum Thema: "Neue Governance der Forschung - Steuerungsinstrumente in Theorie und Praxis" statt. Die Wissenschaftler der Forschergruppe diskutierten dabei die Zwischenergebnisse ihrer Forschung mit Wissenschaftsmanagern des deutschen Wissenschaftssektors.
Die interdisziplinäre Forschergruppe setzt sich zum Ziel, die Realität der Reformpolitik "auf dem Papier" und in der Umsetzung in den Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen empirisch und systematisch zu erfassen. Dabei sollen sowohl die internen als auch die externen Governanceformen einzelner Forschungsorganisationen und Wissenschaftsorganisationen betrachtet werden und insbesondere die zentralen Steuerungsmedien Geld, Personal, Recht, Organisation und Entscheidungsverfahren untersucht werden. Die Gruppe arbeitet an verschiedenen Institutionen in Deutschland und den Niederlanden seit Herbst 2003 zusammen.
Aus der Forschergruppe waren Projektleiter/innen und Mitarbeiter/innen der sozial-, wirtschafts- und rechtswissenschaftlichen Teilprojekte vertreten. Das Zentrum für Wissenschaftsmanagement hatte Vertreter aus verschiedenen Forschungseinrichtungen (Forschungszentrum Karlsruhe, Forschungsverbund Berlin e.V.) und verschiedenen Universitäten (Stuttgart, Karlsruhe, Darmstadt) eingeladen. Diskutiert wurde die Rolle des Staates, die Rolle der Organisation und die Auswirkung von organisationsinternen und externen Steuerungsinstrumenten auf die Forschung und das Entscheidungsverhalten der einzelnen Forscher.
Impulsreferate von Projektleitern der Forschergruppe leiteten die Diskussion zu den drei Themen des Workshops ein. So referierte Prof. Thomas Groß von der Universität Gießen zum Thema "Steuerungsinstrumente des Staates: Rolle des Staates und externe Rahmenbedingungen". Über organisationsinterne Steuerungsinstrumente, also die Rolle der Organisation, und interne Rahmenbedingungen referierte Prof. Barbara Kehm vom Wissenschaftlichen Zentrum für Berufs- und Hochschulforschung der Universität Kassel. Am Nachmittag stellte Prof. Dorothea Jansen erste Ergebnisse ihres Teilprojekts vor und eröffnete damit die Diskussion zum Thema "Wirkungen der Steuerungsinstrumente: Auswirkung für die Forschung und Entscheidungsverhalten der Wissenschaftler".
Als ein Fazit des Workshops betonten die Experten aus den Wissenschaftsorganisationen ihre Erfahrungen einer sich grundsätzlich veränderten Forschungslandschaft in Deutschland, die einem Internationalisierungsprozess ausgesetzt ist. Darüber hinaus betonten die Experten neben dem steigendem Stellenwert von externer Steuerung durch Drittmittel die Bedeutung von Personen. Durch Berufungsverfahren, Stellenbesetzung, Nachwuchsförderung und Stellenstruktur werden in Hochschulen und Forschungseinrichtungen strategische Ausrichtungen bestimmt und die Zukunftsfähigkeit der Einrichtungen gesichert.
Prognostiziert wurde von den Workshopteilnehmer/innen eine abnehmende Bedeutung der Versäulung der deutschen Forschungslandschaft. Das Spannungsfeld zwischen stärker geforderter Kooperation bei gleichzeitig steigenden Wettbewerb gilt es mit geeigneten Steuerungsmechanismen zu gestalten. Auf dem Workshop erfolgte mit dem Austausch über Auswirkungen sowie über Vor- und Nachteile der stattfindenden Reformen in verschiedenen Einrichtungen ein erster Schritt in diese Richtung.
Kontakt
Prof. Dr. Dorothea Jansen, Sprecherin der Forschergruppe "Governance der Forschung"
Tel.: 06232 / 654 -359
Email: LS_jansen@dhv-speyer.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
fachunabhängig
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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