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07.06.1999 17:28

Digitale Revolution und der "cultural lag" deutscher Hochschulen

Burghard Kraft Pressestelle
Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung

    19/1999

    Digitale Revolution und der "cultural lag" deutscher Hochschulen

    Die BLK hat am 7. Juni 1999 den Zweiten Bericht der Staatssekretärs-Arbeitsgruppe zu "Multimedia im Hochschulbereich" diskutiert. In der Informationsgesellschaft ist ein auf Rechnervernetzung und Multimedia gestütztes Studium eine "normale" Form des Studiums. Internet, Rechnervernetzung auf dem Campus und Multimedia bieten beträchtliches Innovationspotential für Lehr- und Lernprozesse. Die Alma Mater der Zukunft ist international. Immer mehr ausländische Hochschulen und private Bildungsanbieter erkennen diese Forderung der Zeit und präsentieren ihre innovativen Angebote im Internet. Doch viele deutsche Hochschulen üben sich bislang noch in Zurückhaltung. Sie werden den globalisierten Bildungsmarkt der Zukunft verpassen, wenn es ihnen nicht gelingt, das Potential der neuen Medien für Innovation und Internationalisierung zu nutzen. Die Bildungspolitik steht hier vor neuen Herausforderungen. Die Konturen des globalisierten Bildungsmarktes verlangen nach Überdenken der Rolle staatlich verantworteter Bildungspolitik.

    Die Entwicklung multimedialer und im Internet präsentierbarer Studienangebote ist teuer. Sie ist von den Hochschulen als Trägern der Lehre zu finanzieren. Die digitale Revolution vollzieht sich national wie international jedoch mit solcher Dynamik, daß über die Eigenanstrengung der Hochschulen hinaus staatliche Förderung notwendig ist. Innovationspotential zu entfalten heißt, Entwicklungsprojekte für innovative Bildungssoftware anzustoßen und durchzuführen. Bund und Länder müssen die Synergieeffekte herstellen und kostspielige Doppel- und Mehrfachentwicklungen innovativer Bildungssoftware vermeiden. Notwendig für die Entwicklung von Bildungssoft-ware sind Aufbau von Kompetenz - und Dienstleistungsstrukturen in Form von Netzwerken.

    Bund und Länder fördern derzeit im BLK-Förderschwerpunkt "Fernstudium" 23 Projekte mit einem Gesamtvolumen von rd. 25 Mio. DM. Den Projekten gemeinsam ist der Einsatz von Rechnervernetzung und Multimedia zur Vermittlung des Lehrstoffs. Auch mit der Multimediaförderung im HSP III wollen Bund und Länder die Hochschulen auf dem Weg in die Informationsgesellschaft unterstützen. Hierfür stehen von 1996 - 2000 insgesamt 240 Mio. DM zu Verfügung. Über Nachfolgeaktivitäten zur Multimedia-Förderung im HSP III beraten Bund und Länder in der BLK. Bund und Länder appellieren an die Hochschulen, daß sie stärker auf EU-Fördermöglichkeiten zurückgreifen. Eine Informationsbroschüre zu Fördermöglichkeiten der EU für Multimedia ist über die BLK-Homepage www.blk-bonn.de abrufbar.

    Flächendeckender Einsatz von multimedialer Bildungssoftware in der Lehre erfordert Anreize. Die BLK hat vorgeschlagen, Entwicklung und Einsatz als eines der Kriterien für leistungsbezogene Mittelzuweisung für die Hochschulen vorzusehen.

    Der Bericht "Multimedia im Hochschulbereich" wird in Kürze in der BLK-Reihe "Materialien zur Bildungsplanung und zur Forschungsförderung" veröffentlicht werden und steht auch im Internet als download unter www.blk-bonn.de zur Verfügung.


    Weitere Informationen:

    http://www.blk-bonn.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Politik, Recht, Wirtschaft
    überregional
    Wissenschaftliche Publikationen, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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