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19.06.2005 18:48

"Konstruktion der Macht"

Dr. Michael Schwarz Kommunikation und Marketing
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

    Symposium des Altertumswissenschaftlichen Kollegs der Universität Heidelberg beschäftigt sich mit der Wirkungsweise von Architektur als Gestaltungsrahmen gesellschaftlichen Handelns - 30. Juni bis 2. Juli 2005, Internationales Wissenschaftsforum

    Das vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg geförderte Altertumswissenschaftliche Kolleg Heidelberg veranstaltet in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Wissenschaftsforum der Universität Heidelberg (IWH) das Internationale Symposion "Konstruktion der Macht". Zwischen dem 30. Juni und dem 2. Juli 2005 kommen zirka 40 Wissenschaftler verschiedener geschichts-, kultur- und gesellschaftswissenschaftlicher Disziplinen aus dem In- und Ausland im IWH (Heidelberg, Hauptstraße 242) zusammen, um die Architektur vor allem staatlicher Gesellschaften von der Frühgeschichte bis heute als Quelle zu sozialgeschichtlichen und soziologischen Fragestellungen zu erschließen.

    Während sich die bisherige Diskussion zum Thema Architektur und Macht auf die Frage konzentrierte, wie sich politische Herrschaft durch die Zeiten hindurch in monumentaler Architektur manifestiert hat, wird in dem Symposion, das von dem Freiburger Soziologen Prof. Dr. Hermann Schwengel und dem Heidelberger Urgeschichtler Prof. Dr. Joseph Maran ausgerichtet wird, ein anderer Ansatz gewählt. Denn die gebaute Umwelt ist nicht nur Produkt und Widerspiegelung der jeweiligen gesellschaftlichen Umstände, sondern die Gesellschaft wird ihrerseits durch die von ihr geschaffenen Räume geformt, und sie nutzt diese, um sich selbst zu inszenieren und Machtverhältnisse festzulegen. Ein Verstehen der Wirkungsweise von Architektur setzt darum voraus, ihrer Eigenschaft als Gestaltungsrahmen gesellschaftlichen Handelns besondere Aufmerksamkeit zu schenken.

    Die in dem Symposion zu diskutierenden Architekturkomplexe reichen von den Palästen der ägäischen Hochkulturen und den Tempeln des alten Ägyptens über mittelalterliche Sakralbauten und Städtebilder bis hin zur Architektur des Nationalsozialismus und der Stadtplanung im Deutschland der Nachkriegszeit. An derartigen Beispielen wird dargestellt, wie die von Menschen geschaffenen Räume mit Bedeutungsinhalten aufgeladen werden, wie diese Räume dazu beitragen, einer Handlung Struktur und Sinn zu geben und wie im sozialen Handeln räumliche Strukturen neu interpretiert werden. Der zeitlich und kulturell weit abgesteckte thematische Rahmen eröffnet die Möglichkeit, die unterschiedlichen Perspektiven der beteiligten Disziplinen zu verdeutlichen und zum Ausgangspunkt eines spannenden Dialogs zu machen.

    Hier das Programm:
    Donnerstag, 30.6.2005
    13.30-14.00 Uhr
    Embodied value: icons, representation and architecture in the Neolithic and Bronze Age of Europe
    John C. Barrett, Sheffield/Heidelberg

    14.20-14.50 Uhr
    Centrifugal and centripetal: Minoan and Mycenaean palaces as communicative and performative places
    James C. Wright, Bryn Mawr /Heidelberg)

    15.10-15.40 Uhr
    Constructing and re-constructing power: the palace of Pylos
    Ulrich Thaler, Heidelberg

    16.30-17.00 Uhr
    Der minoische "Hof" als Kulisse zeremonieller Handlung
    Diamantis Panagiotopoulos, Heidelberg

    17.20-17.50 Uhr
    Piranesi's paradox: to build is to create asymmetries of power
    Thomas A. Markus, Glasgow

    18.10-18.40 Uhr
    La Tour Eiffel, oder: Der ikarische Blick. Zur Vorgeschichte eines politischen Wahrzeichens
    Michael Diers, Hamburg

    Freitag, 1.7.2005
    8.30-9.00 Uhr
    Planen - Bauen - Raumgestalten: Architektur und Raumordnung als Zeichen der herrschenden Ordnung
    Marlies Heinz, Freiburg

    9.20-9.50 Uhr
    The Middle-Assyrian city of Assur and the rising of the state architecture
    M. Gabriella Micale, Rom

    10.40-11.10 Uhr
    Enclosing open spaces: the organization of external areas in Syro-Hittite architecture
    Marina Pucci, Berlin

    11.30-12.00 Uhr
    Auf der Suche nach Konstruktionen der Macht - Die Festprozession des Osiris in Karnak
    Andrea Kucharek, Heidelberg

    14.00-14.30 Uhr
    Religiöser Kontext und Machtanspruch: Möglichkeiten der Inszenierung und Konstruktion der Macht in griechischen Heiligtümern
    Jannis Mylonopoulos, Wien

    14.50-15.20 Uhr
    Auftritte römischer Kaiser in der Staatsarchitektur von Rom
    Tonio Hölscher, Heidelberg

    16.10-16.40 Uhr
    Die Rhetorik des Imaginären in der karolingischen Architektur
    Carsten Juwig, Heidelberg

    17.00-17.30 Uhr
    Herrscherliche Repräsentation im spätmittelalterlichen Paris - Problemfelder ihrer Erschließung und Deutung
    Bernd Carqué, Göttingen

    17.50-18.20 Uhr
    Zur Sakralisierung des Raum- und Sozialkörpers: Die liturgische Inszenierung der Maiestas Pontificia in der frühneuzeitlichen Capella Sixtina
    Tristan Weddigen, Bern

    Samstag, 2.7.2005
    8.30-9.00 Uhr
    Houses, power and everyday life in Early Modern Europe
    Matthew Johnson, Southampton/Heidelberg

    9.20-9.50 Uhr
    Weltsysteme, Städte und Eliten: Eine archäologisch-soziologische Intervention
    Hermann Schwengel, Freiburg

    10.40-11.10
    Zur Inszenierung der totalen Herrschaft: Ursprungskult an den Reichstagsparteitagen der NSDAP
    Yvonne Karow, Berlin

    11.30-12.00 Uhr
    Architektur und Stadtplanung für die Demokratie am Beispiel der frühen Bundesrepublik
    Bernhard Schäfers, Karlsruhe

    14.00-16.00 Uhr
    Abschlussdiskussion

    Rückfragen bitte an:
    Dr. Michael Schwarz, Pressesprecher der Universität Heidelberg
    michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de

    und
    Irene Thewalt
    presse@rektorat.uni-heidelberg.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Bauwesen / Architektur, Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik, Recht, Sprache / Literatur
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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