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21.03.1997 00:00

Graphitkolben bringt Vorteile für Portemonnaie und Umwelt

Jochen Brinkmann Kontaktstelle Schule - Universität
Technische Universität Clausthal

    Graphitkolben bringt Vorteile für Portemonnaie und Umwelt

    Eine Tagung an der TU Clausthal

    Die nächste Automobilgeneration ist in Vorbereitung, und zur Zeit liegt ein keramischer Werkstoff gut im Rennen: Feinstkornkohlenstoff. Das wurde heute bei einer Tagung des Unterausschusses Kohlenstoff der Deutschen Keramischen Gesellschaft, ausgerichtet vom Institut für Anorganische und Analytische Chemie der TU Clausthal, Professor Dr. Peter Scharff, deutlich .

    In einem Verbundprojekt unter der Federführung von Daimler Benz, der den Rohstoff herstellenden Firma VFT AG aus Castrop-Rauxel, dem Werkstoffhersteller Schunk-Kohlenstofftechnik GmbH aus Gießen und der das Patent haltenden Motorenfirma Greiner wurde der Kohlenstoffkolben zur Einsatzreife entwickelt. Mit einem neuen Verfahren gelingt es, Graphit mit Biegefestigkeiten um ca. 140 Megapascal herzustellen, ganz und gar genügend für die Anforderungen in einem Ottomotor. Nach einer Laufleistung der ersten Kohlenstoffkolbengeneration von 40.000 Kilometer, eimal rund um den Globus, kann Dr. Wolf von der Schunk Kohlenstofftechnik ein rundum positives Fazit ziehen. Weil der Kolben leichter ist, sinkt der Kraftstoffverbrauch um drei bis fünf Prozent. Das scheint, nicht viel zu sein; rechnet man es jedoch auf die Fahrzeugflotte in Deutschland hoch, addiert sich dieser Effekt auf eine Gesamteinsparung an Kraftstoff von zwei Millionen Tonnen. Der Kohlenmonoxidausstoß reduziert sich um bis zu fünfundzwanzig Prozent, auch der Stickoxidausstoß sinkt spürbar, um bis zu fünf Prozent Nur Vorteile? Dr. Reinhold Wolf: " Die Kosten liegen gegenwärtig bei 400 Mark pro Kolben, und damit um ein Vielfaches über den zur Zeit verwendeten Aluminiumstandardlegierungen. Rechnet man jedoch die gesamte Laufzeit des Motors bescheiden mit 100.000 Kilometer, dann fällt dieser Preissprung nicht ins Gewicht, weil die Betriebskosten um ca. 1.800 Mark sinken, genug Spiel also für die teureren Kolben"

    Die Zukunftsvorstellung ist nicht unrealistisch: (flüssiger) Kohlenstoff in Form von Benzin im Tank, fester Feinstkorn-Kohlenstoff zur Verbrennung des Treibstoffs. Das Projekt, gefördert vom Bundesministerium für Bildung, Forschung und Technologie, zeigt Pluspunkte in zweierlei Hinsicht: Entlastung des Geldbeutels für den Autofahrer zum einen, und ein niedrigerer Kraftstoffverbrauch sowie günstigere Schadstoffemissionen zum anderen entlasten die "Lunge" der Natur, unsere Atemluft.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Maschinenbau, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Es wurden keine Arten angegeben
    Deutsch


     

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