Mit einem wissenschaftlichen Workshop zum Thema "Picoplankton" am 10. Juni 1999 begeht das Berliner Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) zugleich ein Jubiläum: 40 Jahre limnologische Forschung am Stechlinsee
Einen wissenschaftlichen Workshop mit internationaler Beteiligung zum Thema "Picoplankton" veranstaltet das Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) am 10. Juni in seiner Brandenurgischen Nebenstelle "Stechlin". Struktur und Funktion dieser sehr kleinen, bis zur Bakteriengröße reichenden auto-und heterotrophen Mikroorganismen sind nach Ansicht von Prof. Rainer Koschel, dem wissenschaftlichen Leiter des Institutsteils, viele Jahre unterschätzt worden. Inzwischen ist bekannt, daß gerade diese Organismengruppen eine hohe Artendiversiät aufweisen und enorme Stoffwechselleistungen in unseren Binnengewässern vollbringen. Im Stechlinsee wird fast ein Drittel der Primärproduktion der im Freiwasser lebenden Algen von den kleinsten - nur 1 bis 3 Mikrometer (µm) großen - Picoalgen getragen. In Beiträgen namhafter Wissenschaftler aus Holland, Österreich, den Universitäten Konstanz und Oldenburg, dem GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit in Neuherberg und dem IGB sollen neueste Ergebnisse auf dem Gebiet des Picoplanktons gesichtet und bewertet werden.
Aufklärung und Schutz von Seeökosystemen
Am Tag des Workshops blicken die Gewässerökologen des IGB zugleich auf 40 Jahre limnologischer Forschungsarbeit am Stechlin zurück.
1959 in Jena (Thüringen) und Neuglobsow (Brandenburg) auf Initiative des damaligen Forschungsrates der DDR und namhafter Akadmiemitglieder als "Forschungsstelle für Limnologie der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin" gegründet, wurde die Abteilung später in das Zentralinstitut für Mikrobiologie und experimentelle Therapie Jena der Akademie der Wissenschaften der DDR überführt.
1992, nach sehr guter Bewertung durch den Wissenschaftsrat der Bundesrepublik Deutschland, wurde die limnologische Forschungsstätte am Stechlin in das neugegründete Blaue-Liste-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) eingegliedert.
Seitdem kann das Limnologen-Team auf eine weitere sehr erfolgreiche Periode seiner wissenschaftlichen Arbeit zurückblicken. Die von ihm geleistete limnologische Forschung in diesem seenreichen Gebiet Nordostdeutschlands trug wesentlich zur Aufklärung komplexer Prozesse in Seeökosystemen bei und schuf Voraussetzungen für ihren Schutz durch biologisch begründete Sanierungskonzepte und neuartige Ökotechnologien. Oberstes Ziel der Forschung war und ist eine effektive und ökologisch begründete Nutzung der Ressource Wasser.
In einer 1998 vom Wissenschaftsrat der Bundesrepublik verabschiedeten Stellungnahme zum IGB heißt es: "Von der Nebenstelle Neuglobsow werden objektbezogene Feldexperimente (Modellserien in thermisch geschichteten Seen) trotz der schwierigen räumlichen Situation hervorragend betreut. Die hier erzielten Forschungsergebnisse sind von großer internationaler Bedeutung."
Ansprechpartner: Prof. Dr. Rainer Koschel, IGB, Abt. Limnologie Geschichteter Seen, 16775 Stechlin, Ortsteil Neuglobsow, Alte Fischerhütte 2, Tel. 033082-699-0, Fax -6999-17 http://www.igb-berlin.de
Medienvertreter sind zum Workshop am 10. Juni, 10 - 16.00 Uhr, herzlich willkommen
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Informationstechnik, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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