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20.06.2005 10:10

2,6 Millionen Euro für Christian-Albrechts-Universität

Susanne Schuck Presse, Kommunikation und Marketing
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

    Die Christian-Albrechts-Universität (CAU) erhält finanzielle Unterstützung für die wissenschaftliche Arbeit. Wissenschaftsminister Dietrich Austermann überbrachte am Montag Förderbescheide über insgesamt rund 2,6 Millionen Euro. Sie sind für vier Projekte in verschiedenen Bereichen der Universität und für die Beschaffung von zwei wissenschaftlichen Geräten im Zentrum für Molekulare Biowissenschaften bestimmt. Die Mittel stammen aus dem Innovationsfonds und aus dem Zukunftsinvestitionsprogramm des Landes Schleswig-Holstein und sollen in den Jahren 2005 bis 2008 zur Auszahlung kommen. Sie kommen Projekten in den Bereichen Numerische Simulation, Lehrerbildung/Unterrichtsforschung und Wirtschaft zugute. Außerdem wird im Botanischen Institut eine wissenschaftliche Nachwuchsgruppe eingerichtet, die das interdisziplinäre Graduiertenkolleg zu Antioxidantien unterstützt.

    "Die Projekte, die jetzt aus dem Innovationsfonds gefördert werden, haben eine hohe wissenschaftliche Qualität. Sie haben sich im Wettbewerb durchgesetzt", so Wissenschaftsminister Dietrich Austermann bei der Bescheidübergabe. "Allen vier Vorhaben ist gemeinsam, dass vorhandene wissenschaftliche Potenziale zu tragfähigen, dauerhaften Strukturen weiterentwickelt werden." Ein maßgebliches Kriterium bei der Auswahl der Projekte sei auch gewesen, wie Verbindungen über Fächergrenzen hinweg aufgegriffen und vertieft würden.

    Der Rektor der Universität, Professor Jörn Eckert, sieht den Weg bestätigt, auf dem sich die Hochschule derzeit befindet: "Die vier Projekte, die nun den Zuschlag erhalten, zeigen, wie breit die Palette engagierter und renommierter Forschung an der Kieler Universität ist. Zwei Projekte fördern den wissenschaftlichen Nachwuchs, die beiden anderen schaffen fächerübergreifende Forschungs- und wissenschaftliche Beratungsnetze. Wir freuen uns, dass die externen Experten, die die Projekte im Auftrag der Landesregierung begutachten, die Prioritäten bestätigen, die wir gesetzt haben. Mein Dank gilt dem Ministerium für die Förderung exzellenter Ansätze und den vielen Kollegen aus unserer Universität, die mit ihrem Engagement zahlreiche gute Projekte entwickelt haben, die leider bisher nicht alle aus dem Fonds gefördert werden können."

    Zu den Projekten im Einzelnen:

    Interdisziplinäres Zentrum Numerische Simulation sowie Ausstattung der Finanzmathematik (Förderung: 655.000 Euro)
    Numerische Simulationen werden zunehmend unverzichtbar beim Planen, Durchführen und Interpretieren von Experimenten. Sie können sogar aufwändige und gefährliche Experimente ersetzen. Die Modellierung und mathematische Simulation hochkomplexer Probleme mit effizienten Algorithmen auf modernen Computern steht daher im Zentrum der modernen Forschung und Entwicklung in den Natur-, Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften.
    Mehr als 20 Arbeitsgruppen aus etwa zehn verschiedenen Fachrichtungen arbeiten an der CAU mit numerischer Simulation. Das Spektrum reicht von der Mathematik und Informatik über die theoretische Chemie und Physik sowie Geowissenschaften,
    Elektrotechnik und Materialwissenschaften bis zu den Wirtschaftswissenschaften. Unabhängig von den Anwendungsfeldern werden dabei häufig eng verwandte Fragestellungen isoliert voneinander bearbeitet.
    Mit dem kürzlich etablierten Zentrum für Modellierung und Computersimulation von Professor Reinhold Schneider (Scientific Computing) wurde diese Kompetenz nun erstmals gebündelt. Damit ergeben sich einerseits unkonventionelle Entwicklungsmöglichkeiten in jedem beteiligten Fachgebiet und ganz neue, fachgebietsübergreifende Kooperationsprojekte. Andererseits entsteht dadurch eine deutlich bessere Grundlage zur Forschung und Lehre in den gesamtuniversitären Schwerpunktbereichen Bio-, Geo-, Meeres- und Wirtschaftswissenschaften, sowie eine breitere Basis für den Know-How-Transfer in Wirtschaft und Gesellschaft.

    Qualitätssicherung in der Lehre durch Auf- und Ausbau eines Zentrums für Lehrerbildung und Unterrichtsforschung (Förderung: 415.200 Euro)
    Am Institut für Psychologie / Zentrum für Lehrerbildung soll ein Wissenschaftler Projekte der Lehr-/Lernforschung koordinieren und neue initiieren.
    Dabei geht es bislang um folgende Forschungsprojekte: Beim "Lernen im bilingualen Unterricht" werden die Bedingungen und Effekte des englischsprachigen Unterrichts an der Grundschule untersucht. Im Projekt "Sprachliche Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund" werden Lehramtsstudierende als Förderlehrer eingesetzt. Im Projekt "Lesen in der Sekundarstufe" werden die Zusammenhänge zwischen Lesemotivation und Lesekompetenz von Schülern analysiert. Und in einem weiteren Projekt werden Möglichkeiten der Optimierung kooperativen Lernens und Lehrens untersucht.
    In der Lehre wird zusammen mit der Einführung von Bachelor- und Master-Studiengängen die Weiterentwicklung der so genannten Hybridlehre gefördert. Hier geht es um Lehrveranstaltungen, bei denen die Studierenden über die üblichen Präsenzveranstaltungen hinaus, am heimischen PC eigens zu diesem Zweck erstellte Lernmaterialien bearbeiten.
    In einer weiteren Studie werden seit dem letzten Wintersemester das Studienverhalten und die Motivation von Lehramtsstudierenden begleitend untersucht.
    Insgesamt sollen die Aktivitäten in Forschung und Lehre die Wissenschafts- und Kompetenzorientierung in der Ausbildung der Lehramtsstudierenden stärken. Damit will die Universität den hohen Stellenwert der Lehrerausbildung noch unterstreichen. Die Federführung für dieses Projekt hat Professor Jens Möller.

    Graduate School "Quantitative Economics" (Förderung: 395.000 Euro)
    Ziel ist der Aufbau eines international wettbewerbsfähigen Promotionsstudiengangs, der das im Jahr 2002 eingerichtete Doktorandenprogramm "Quantitative Economics" fortführt und eine fundierte Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses sicherstellt. Eine Promotion in Kiel soll nicht nur für Deutsche, sondern auch für Promovierende aus dem Ausland attraktiv werden. Das Promotionsstudium ist auf drei Jahre angelegt. Die Vorlesungen und Seminare werden in englischer Sprache abgehalten. Die Dissertation kann in englischer Sprache verfasst und auch die Disputation kann auf Englisch abgelegt werden.
    Die bestehenden Lehr- und Forschungsschwerpunkte der Kieler Volkswirtschaftslehre und des Instituts für Weltwirtschaft im Bereich der internationalen Wirtschaftsbeziehungen sowie der quantitativen Methoden garantieren, dass mit dem neuen Promotionsstudium ein an internationalen Standards orientiertes Programm geschaffen wird. Unterstützt wird dies durch die Zugriffsmöglichkeiten auf die Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften und die umfangreichen internationalen Kontakte der Fakultät wie die des IfW.
    Das Promotionsstudium in Kiel steht in Niveau und Anspruch nicht hinter Programmen in den USA oder Großbritannien zurück, soll sich in seiner inhaltlichen Ausrichtung aber deutlich von anderen Graduate Schools in Deutschland unterscheiden.
    Die Federführung liegt bei Professor Thomas Lux.

    Nachwuchsgruppe zur Ergänzung des fakultätsübergreifenden Graduierten-kollegs 820 (Förderung: 249.855 Euro)
    Im Botanischen Institut wird eine Nachwuchsforschergruppe eingerichtet, die von einem Juniorprofessor auf dem Gebiet der biologisch wirksamen Pflanzeninhaltsstoffe koordiniert wird. Unter Verwendung moderner zellbiologischer und analytischer Methoden sollen die Wechselwirkungen zwischen Signalstoffen wie Stickstoffmonoxid und Biowirkstoffen bearbeitet werden.
    Die Juniorprofessur ergänzt das Graduiertenkolleg 820, das unter Leitung der Professorinnen Karin Krupinska (Institut für Botanik) und Karin Schwarz (Institut für Humanernährung und Lebensmittelkunde) im Oktober 2002 an der CAU eingerichtet wurde. In diesem Kolleg bearbeiten Ernährungswissenschaftler, Mediziner und Botaniker interfakultativ Fragestellungen auf dem Gebiet der natürlichen Antioxidantien, zu denen insbesondere das Vitamin E gehört.
    Mit der neuen Juniorprofessur werden Ernährungswissenschaften, Medizin und Naturwissenschaften stärker vernetzt. Dies ist zugleich ein bedeutender Schritt zur Einrichtung eines neuen Schwerpunktes "Biowirkstoffe" an der CAU.
    Die Projektleitung für die Nachwuchsforschergruppe hat Professorin Karin Krupinska.

    Zwei wissenschaftliche Geräte für das Zentrum für molekulare Biowissenschaften (Förderung: 885.000 Euro)

    Ein Hochdurchsatzgerät für die Expressionsanalyse von Gensequenzen findet heraus, welche Gene in humanen, tierischen oder pflanzlichen Modellorganismen aktiv sind. Die Apparatur der neuesten Generation wird weltweit eine der ersten sein, die in Betrieb gehen. Das im Aufbau befindliche Zentrum für molekulare Biowissenschaften erhält damit ein wichtiges Kernstück seiner Ausrüstung.
    Das zweite ist ein Hochdurchsatzpipettierroboter. Er bereitet pflanzliche und tierische Substrate für die Hochdurchsatzsequenzanalyse vor. Die Kieler Beteiligung am nationalen Pflanzen- und Tiergenomprojekt wird damit gestärkt.


    Verantwortlich für diesen Pressetext:
    Karin Fehlau | Ministerium für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr | Düsternbrooker Weg 94, 24105 Kiel | Telefon 0431 988-4420 | Telefax 0431 988-4705 | E-Mail: pressestelle@wimi.landsh.de | Medien-Informationen der Landesregierung finden Sie aktuell und archiviert im Internet unter http://www.landesregierung.schleswig-holstein.de
    Susanne Schuck | Christian-Albrechts-Universität zu Kiel | Presse und Kommunikation | Postanschrift: D-24098 Kiel | Telefon: (0431) 880-2104 | Telefax: (0431) 880-1355 | e-mail: presse@uv.uni-kiel.de, Internet: http://www.uni-kiel.de


    Weitere Informationen:

    http://www.landesregierung.schleswig-holstein.de
    http://www.uni-kiel.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Informationstechnik, Mathematik, Physik / Astronomie, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsprojekte, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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