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08.06.1999 12:13

Verleihung des Otto-Lehmann-Preises 1999:

Dr. Elisabeth Zuber-Knost Presse und Kommunikation
Universität Karlsruhe (TH) - Forschungsuniversität.gegründet 1825

    Nr. 41 / 8. Juni 1999

    Verleihung des Otto-Lehmann-Preises 1999:
    Ausgezeichnete Arbeiten in der Flüssigkristalltechnik

    Zeit: Freitag, 18. Juni 1999 , 11.15 Uhr
    Ort: Hörsaal Meßtechnik, Gebäude 30.33

    Die Universität Karlsruhe und die Otto-Lehmann-Stiftung vergeben zum zweiten Mal den Otto-Lehmann-Preis. Damit werden anwendungsorien-tierte Arbeiten auf dem Gebiet der Flüssigkristalltechnik ausgezeichnet. Die Preis-summe beträgt 10.000 Mark. Stifter des Preises sind Professor Dr.-Ing. Peter M. Knoll, Professor Dr.-Ing. Dr. h. c. Dieter A. Mlynski von der Fakultät für Elektrotechnik sowie die Robert Bosch GmbH, Stuttgart.

    Otto Lehmann war von 1889 bis 1922 Ordinarius für Physik an der Fridericiana. Pionierarbeit leistete er bei der Erforschung von Flüssigkristallen, durch die er international bekannt wurde. Mit der Entwicklung des Kristallisationsmikroskops hatte Lehmann darüber hinaus einen maßgeblichen Anteil am Fortschritt der wissenschaftlichen Mikroskopie. Flüssigkristallanzeigen sind heute in zahlreichen Anwendungen zu finden. So wurde zum Beispiel der Labtop-Rechner durch Einsatz dieser flachen Bildschirmtechnik erst möglich. Auch im Monitorbereich, im Automobil (Navigationssysteme) und in Haushaltsgeräten kommen immer häufiger Flüssigkristallbildschirme zum Einsatz. Ziel der Stiftung ist es, die Forschungsaktivitäten auf diesem Gebiet zu fördern. Der Preis wird weltweit ausgeschrieben und jährlich vergeben.

    Nach der Begrüßung wird Universitätsrektor Professor Dr.-Ing. Sigmar Wittig die beiden Preisträger, Dott.-Ing. Romeo Beccherelli, University of Oxford, und Dipl.-Ing. Ingo Herrmann, Robert Bosch GmbH, Stuttgart, vorstellen. Danach informiert Prof. Dr.-Ing. Peter M. Knoll, Leiter des Display Competence Centers der Robert Bosch GmbH, Stuttgart, und gleichzeitig Vorsitzender der Otto-Lehmann-Stiftung, über Aufgaben und Ziele der Stiftung. Kurzvorträge der Preisträger schließen sich an.

    Dott.-Ing. Romeo Beccherelli erhält den Otto-Lehmann-Preis 1999 für seine Doktorarbeit "Development of a Grey Scale Surface Stabilised Ferroelectric Liquid Crystal Display and its Matrix Addressing" die an der Università degli Studi di Roma "La Sapienza" entstanden ist. In dieser Arbeit entwickelte Beccherelli ein neues robustes Oberflächenorientierungsverfahren für ferroelektrische Flüssigkristallmoleküle, die im Betrieb keinen Memory-Effekt zeigen. Zudem weisen nach diesem Verfahren hergestellte Matrixanzeigen ein

    deutlich verbessertes Graustufenverhalten auf. Bei allem wurde großer Wert auf Optimierung der Kosten in der Fertigung gelegt. Durch diese anwendungsnahe Forschung wird ein wichtiges Preis-Kriterium der Otto-Lehmann-Stiftung in hohem Maße erfüllt.

    Dipl.-Ing. Ingo Herrmann wird mit dem Otto-Lehmann-Preis für seine Diplom-Arbeit "Experimentelle und theoretische Untersuchungen zum vereinfachten Aufbau reflexiver Flüssigkristallanzeigen" ausgezeichnet. Diese Arbeit entstand in Kooperation des Lichttechnischen Instituts der Universität Karlsruhe (Prof. Dr.-Ing. Manfred Neiger) mit der Firma Bosch. Zum Inhalt: Für portable Displays (zum Beispiel die neuen sogenannten "Web-Pager") eignen sich besonders reflexive Flüssigkristallanzeigen (LCD), bei denen elektrischer Energieverbrauch und Gewicht wegen der bei Tageslicht nicht benötigten Hinterleuchtung minimal sind. Auf dem Markt befindliche Systeme dieser Art sind allerdings in Bezug auf gute Auflösung bei gleichzeitig hohem Kontrast, achromatischem Verhalten sowie Helligkeit nicht befriedigend. In seiner Diplomarbeit untersuchte Ingo Herrmann anhand numerischer Simulationen unterschiedliche LCD-Anordnungen, wobei er die Simulationsergebnisse mit eigenen Messungen an Testzellen verglich. Für sogenannte "Mixed Mode TN-Zellen" gelang es ihm erstmals, eine Betriebsweise zu identifizieren, bei der gleichzeitig hoher Kontrast, hohe Reflexivität, achromatisches Verhalten sowie insbesondere auch Kompatibilität mit gängigen Herstellungsverfahren vorliegen. Aufbauend auf diesem hervorragenden Ergebnis seiner Diplomarbeit gelang ihm die Realisierung eines Prototypen eines reflexiven LCD-Farbdisplays mit den in den Simulationsrechnungen seiner Diplomarbeit vorhergesagten hervorragenden Eigenschaften.

    -Sibylle Hofmeyer-

    Diese Presseinformation ist im Internet unter folgender Adresse abrufbar:
    http://www.uni-karlsruhe.de/~presse/Pressestelle/pi041.html
    Nr. 41 / 8. Juni 1999


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-karlsruhe.de/~presse/Pressestelle/pi041.html


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Elektrotechnik, Energie
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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