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20.06.2005 21:26

Helmut Koopmanns Doppelbiographie der Mann-Brüder "Buch des Monats Juni 2005"

Klaus P. Prem Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Universität Augsburg

    Auch die Kritik teilt die Begeisterung der "Darmstädter Jury" für das neueste Werk des Augsburger Literaturwissenschaftlers über die ungleichen Brüder Heinrich und Thomas Mann
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    Die "Darmstädter Jury" hat die jüngst im C. H. Beck-Verlag erschienene Doppelbiographie "Heinrich Mann - Thomas Mann. Die ungleichen Brüder" des Augsburger Germanisten Helmut Koopmann zum "Buch des Monats 2005" gekürt. Diese Auszeichnung bestätigt die durchweg begeisterte Aufnahme, die das 532 Seiten starke Werk des ehemaligen Inhabers des Augsburger Lehrstuhls für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft bei der Kritik gefunden hat.

    Man habe in den vergangenen Jahren das Werk Thomas Manns oft aus seiner homoerotischen Neigung und dem Zwang, diese im Werk gleichsam verstecken zu müssen, erklärt", schreibt der C. H. Beck-Verlag über Koopmanns neues Buch. Aber nicht weniger wichtig sei die Auseinandersetzung Thomas Manns mit den Gedanken und dem Werk seines Bruders Heinrich: "ein Gegeneinander-Anschreiben beider in Rivalität und Konkurrenz. Helmut Koopmann, profunder Kenner Thomas und Heinrich Manns, erzählt in diesem Buch die spannungsreiche Geschichte eines Konflikts, der tiefe Spuren im literarischen Werk der beiden Brüder hinterlassen hat. Kaum ein Roman ist frei davon."

    BRÜDERLICHE KONKURRENZ, DIE NICHT SELTEN ZU BRÜDERLICHER RIVALITÄT WURDE

    "Für Thomas Mann wie auch für Heinrich Mann ist der Bruder lebenslang die wichtigste literarische Bezugsperson gewesen. Beide orientieren sich in ihrem Selbstverständnis aneinander, und beide nutzen das Werk des anderen, um daraus zu übernehmen, oder, wichtiger noch, dagegen anzuschreiben. Es war eine brüderliche Konkurrenz, die nicht selten zu brüderlicher Rivalität wurde. Während Buddenbrooks entstand, schrieb Heinrich an seinem Berliner Großstadtroman Im Schlaraffenland, der gegen den Familienroman Thomas Manns konzipiert war. Im Schlaraffenland war für Thomas Mann wiederum Anlaß zu einem 'Gegenroman': Felix Krull, ein Stoff, der ihn fünfzig Jahre lang beschäftigen sollte. Auf Buddenbrooks antworten auch Professor Unrat und Die kleine Stadt, auf Heinrich Manns Roman Die Jagd nach Liebe, der zu dem entsetzlichen Brüderstreit 1903 führte, Der Tod in Venedig mit einem ganz anderen Liebeskonzept und neuen literarischen Maßstäben. Es war Thomas Manns Ziel, die Werke des Bruders zu übertreffen, es besser zu machen als dieser lebenslange Rivale. Helmut Koopmann führt in seinem Buch den Leser durch Leben und Werke der beiden Protagonisten. Die großen Kapitel zur wechselvollen Lebensgeschichte der beiden Brüder fügen sich zu einer faszinierenden Doppelbiographie. Es sind parallele, aber doch sehr ungleiche Leben. Die beiden waren zeitweise Verbündete, doch immer wieder erbitterte Gegner. Mit souveräner Meisterschaft", so der Verlag, schildere Koopmann "Stationen einer Familiengeschichte, die zugleich bedeutende Stationen der Literaturgeschichte des 20. Jahrhunderts sind."

    EIN PHILOLOGENBUCH, DAS LUST AUFS LESEN MACHT

    Die Kritik schließt sich dieser positiven Wertung ausnahmslos an. So schreibt etwa Manfred Flügge am 27. Mai 2005 in 'Die Welt': "Das wagte man nicht mehr zu hoffen: ein Philologenbuch, das Lust aufs Lesen macht, das Texte gelten und sprechen läßt und Ihnen keinen Theoriejargon überstülpt. Ein Buch über die Manns, das nicht auf Enthüllung aus ist, sondern auf Erhellung, mit Anmerkungen eines erfahrenen Lesers für Leser aller Generationen. (...) Helmut Koopmann hat den Königsweg dazu gefunden, und es ist wie immer der einfachste, direkteste: Zitieren, Konfrontieren, Gegenschneiden, ohne Pedanterie, ohne Fußnotenschwere, ohne Renommisterei. Dieses Werk hat Leichtigkeit und geistige Eleganz. Es ist erlöst von der sterilen Affirmation der homoerotischen Neigung von Thomas Mann und es zeigt, daß das letzte Wort zu Heinrich Mann noch längst nicht gesprochen ist. (...) Koopmann zeigt: Schreiben und Selbstverständnis von Thomas Mann ist vom Schreiben und der Entwicklung Heinrich Mann nicht zu trennen; wer die Entwicklung von Thomas Mann und wesentliche Aspekte seiner Werk verstehen will, muß Heinrich Mann lesen."

    "Für Wissenschaftler hält die Untersuchung sicherlich einige überraschende Erkenntnisse bereit. (...) Koopmanns Verdienst besteht besonders darin, dass er das gigantische Werk der Brüder auf gegenseitige Einflüsse auch bis in unbekanntere Publikationen untersucht hat. Das regt an, die Bücher der Mann-Brüder, und auch die des eher vergessenen Bruders Heinrich, noch einmal zu lesen", urteilt Michaela Schmitz am 2. Juni 2005 im Rheinischen Merkur.

    NEUESTER FORSCHUNGSSTAND UND HÖCHST UNTERHALTSAM

    "Das explosive Gespann steht im Fokus einer detaillierten Doppelbiographie, die (...) den neuesten Forschungsstand präsentiert", so Sabine Kunkel am 15. Mai 2005 in 'Die Welt am Sonntag'. Als "profunder Kenner von Leben und Werk beider Mann-Brüder" untersuche Koopmann "akribisch und höchst unterhaltsam das Mit- und Gegeneinander der Schriftsteller, das sich bis in ihre Werke hinein manifestiert."

    "Eines der faszinierendsten Brüderpaare der Literaturgeschichte hat Helmut Koopmann sich vorgenommen und ein hochinteressantes Buch daraus gemacht", meint schließlich Carsten Tergast am 31. Mai 2005 in 'BuchMarkt'.

    DIE DARMSTÄDTER JURY - VEREIN BUCH DES MONATS

    Die Darmstädter Jury wurde - fünf Jahre vor der Gründung des Vereins "Buch des Monats e. V." bereits - 1952 als ein Kreis von Persönlichkeiten des literarischen Lebens - von Schriftstellern, Kritikern und Literaturfreunden - ins Leben gerufen, die sich durch ihre Unabhängigkeit, Redefähigkeit und undogmatische Offenheit auszeichnen. Mit ihrem Anliegen, besonders wertvollen, hohen Ansprüchen genügenden Werken durch ihr Votum zu einer größeren Wahrnehmung und Verbreitung zu verhelfen, hat sich die Darmstädter Jury seit Jahrzehnten als eine feste Einrichtung im deutschen Literaturbetrieb etabliert. Derzeit gehören ihr Peter Benz, Walter Helmut Fritz, Wilhelm Genazino, Peter Härtling, Hanne F. Juritz, Rolf Michaelis, Wilfried F. Schoeller, Gerhard Stadelmaier und Wolfgang Werth an.

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    HELMUT KOOPMANN, HEINRICH MANN - THOMAS MANN. DIE UNGLEICHEN BRÜDER, C.H. BECK-VERLAG 2005, 532 SEITEN, LEINEN, 29,90 EURO, ISBN-NR. : 3-4065-2730-2
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    KONTAKT:

    Prof. Dr. D.Litt.et.Phil.h.c. Helmut Koopmann
    Telefon 0821/598-5678
    helmut.koopmann@phil.uni-augsburg.de


    Weitere Informationen:

    http://o http://rsw.beck.de/rsw/shop/default.asp?docid=132447
    http://o http://www.dafacto.de/artikel/kk/02472/index.html
    http://o http://www.literarischer-maerz.de/darmstadt/darmstadt_04.htm (zur "Darmstädter Jury"


    Bilder

    Mit seiner Doppelbiographie hat Helmut Koopmann, emeritierter Augsburger Ordinarius für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft, seinen Ruf als herausragender Mann-Experte einmal mehr bestätigt.
    Mit seiner Doppelbiographie hat Helmut Koopmann, emeritierter Augsburger Ordinarius für Neuere Deuts ...
    Universität Augsburg, Fotostelle
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Sprache / Literatur
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Mit seiner Doppelbiographie hat Helmut Koopmann, emeritierter Augsburger Ordinarius für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft, seinen Ruf als herausragender Mann-Experte einmal mehr bestätigt.


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