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09.06.1999 13:39

Vom Wörterbuch zum Internet-Lexikon

Heidi Neyses Kommunikation & Marketing
Universität Trier

    oder: wie durch ein Forschungsprojekt eine
    Kooperation mit Siemens-Nixdorf initiiert wurde.
    Als Resultat einer ungewöhnlichen Kooperation zwischen der Siemens-Nixdorf Informationstechnologie und Mitarbeitern der Universität Trier wird mit ChinLex eine Internet-Datenbank präsentiert, deren Technologie erstmals die systemunabhängige Darstellung der chinesischen Datenbankeinträge ermöglicht: die entsprechenden Schriftzeichen werden on-the-fly generiert. Ein besonderer Clou ist die Vorlesefunktion der chinesischen Termini über das Internet.

    Diese Innovation wurde 1998 auf der CeBIT, auf der Pirmasenser INNOVA sowie auf der Trierer TriBIT vorgestellt und fand reges Interesse beim Fachpublikum: Beispielsweise führen die Leser der wirtschaftswissenschaftlichen Fachzeitschrift "wisu - Das Wirtschaftsstudium" ChinLex in der Onlineliste ihrer "Lieblingslinks" und die young:net-Redaktion zeichnete ChinLex mit dem young-Spot aus.
    Am Tag der offenen Tür - Tag der Forschung an der Universität Trier am 12. Juni 1999 wird die ChinLex-Datenbank im Fach Volkswirtschaftslehre (14.00 Uhr, Raum B 10) vorgestellt.

    Anstoß zu der Entwicklung von ChinLex gab ein interdisziplinäres Forschungsprojekt zur Erstellung eines deutsch-chinesischen Wörterbuches zur Sozialen Marktwirtschaft unter der Leitung von Prof. Dr. Wei Chiao (Sinologie), Prof. Dr. Dietrich Dickertmann (Volkswirtschaftslehre) und Prof. Dr. Wolfgang Kühlwein (Anglistik). Das Projekt greift das mit dem wirtschaftlichen Transformations- und dem gesellschaftlichen Öffnungsprozess Chinas in Forschung und Lehre wachsende Interesse an derartigen Lexika zur Erschließung wirtschaftswissenschaftlicher Literatur auf. Dies gilt zumal in Bezug auf das deutsche Modell der Sozialen Marktwirtschaft, dem in China ein wohlwollendes und reges Interesse aus Wissenschaft, Politik und Praxis entgegengebracht wird. Der Austausch über marktwirtschaftliche Zusammenhänge und damit einhergehende Impulse für die Entwicklung Chinas sind aber auch im deutschen Interesse, weil der transnationale Dialog der Entwicklung nachhaltiger Handels- und Wirtschaftsbeziehungen zwischen beiden Ländern dienlich ist.
    Das aus dem Projekt hervorgegangene Fachwörterbuch konzentriert sich auf die spezifischen Grundbegriffe und Institutionen der deutschen Wirtschafts- und Sozialverfassung. In diesem Sinne wendet es sich als eine Hilfe zum Verständnis diesbezüglicher Fachtexte zunächst an chinesische Leser. Zahlreiche der über 2.300 Einträge wurden dazu in beiden Sprachen kommentiert und mit Querverweisen zu verwandten Begriffen versehen. Durch Aufnahme eines chinesisch-deutschen Indexes ist das Lexikon zudem bidirektional nutzbar. Den deutschsprachigen Anwendern bietet das Lexikon neben der Pinyin-Lautschrift gleichsam einen Bauplan zu jedem chinesischen Eintrag, der die syntaktische Struktur des betreffenden chinesischen Ausdrucks aufdeckt. Besondere Berücksichtigung finden auch die kulturkreisbedingten und politische Konnotationsdifferenzen, wie sie beispielsweise schon beim Adjektiv "sozial" auftreten. Dieser semantischen Herausforderung diente die interkulturell und interdisziplinär angelegte und in langjähriger Kooperation mit Peking bereits an anderer Stelle bewährte Zusammenarbeit chinesischer und deutscher Sprach- und Wirtschaftswissenschaftler.

    Die gemeinsame Arbeit an der Datenbasis über die gewaltige Distanz Trier-Peking ließ die Mitarbeiter nach Möglichkeiten einer weltweiten Vernetzung der Terminologiedatenbank suchen. So entstand die Idee, das Lexikon - alternativ zur vorliegenden Buchform - über das Internet global verfügbar zu machen und damit auch eine Option auf rasche Aktualisierung und Erweiterung zu haben. Zur Umsetzung dieses Gedankens konnte die Siemens AG auf Fürsprache des Vorstandsvorsitzenden, Heinrich v. Pierer gewonnen werden, der als Vorsitzen-der des Asien-Pazifik-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft (APA) auch die Schirmherrschaft über das Projekt übernahm. Auf diese Weise kam es zu einer fruchtbaren Kooperation zwischen Wirtschaft und Wissenschaft.
    Der Zugriff auf ChinLex unter www.chinlex.de ist frei.

    Ansprechpartner:
    Dipl.-Volksw. Viktor Wilpert Piel,
    Raum C 503, Telefon: (06 51) 2 01-27 14

    UNIVERSITÄT TRIER
    PRESSEMITTEILUNG
    Herausgegeben von der Pressestelle
    Leitung: Heidi Neyses
    54286 Trier
    Telefon: 0651/201-4239
    Fax: 0651/201-4247

    113/1999 09. Juni 1999


    Weitere Informationen:

    http://www.chinlex.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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