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23.06.2005 18:35

Sechs Monate nach dem Tsunami: Aceh zwischen Bürgerkrieg und Wiederaufbau

Christel Lauterbach Presse, Kommunikation und Marketing
Justus-Liebig-Universität Gießen

    Podiumsdiskussion am Montag, den 27. Juni 2005, um 15 Uhr c.t, im Institut für Politikwissenschaft der Justus-Liebig-Universität Gießen (Philosophikum II, Karl-Glöckner-Str. 21, Haus E, 35394 Gießen, Raum E 207)

    Auf Einladung von Dr. Christoph Schuck, Leiter der Indonesia Research Unit (IRU) am Institut für Politikwissenschaft der Justus-Liebig-Universität Gießen, diskutieren internationale Experten den Fortschritt von Wiederaufbau und Konfliktregulierung in Aceh, dem nördlichen Teil der indonesischen Insel Sumatra. Dabei wird zunächst von Prof. Dr. Ulrich Scholz (Gießen), einem ausgewiesenen Landeskenner, die Region Aceh vorgestellt. Anschließend beschreibt die Journalistin Dr. Resy Canonica-Walangitang (Lugano), die im Februar 2005 in Aceh vor Ort war, den Stand des Wiederaufbaus. Dr. Ingo Wandelt (Hürth), Experte indonesischer Militärpolitik und Dolmetscher für die Bundeswehr in Aceh, wird abschließend den Verlauf der Friedensverhandlungen analysieren. Nach den jeweils rund 30-minütigen Vorträgen, bei denen auch Bilder von Aceh gezeigt werden, ist eine Diskussion mit den Gästen der Veranstaltung vorgesehen, die von Dr. Christoph Schuck moderiert wird.

    Tsunami forderte 200.000 Menschenleben in Aceh

    Am 26. Dezember 2004 wurde Südostasien von einer Erdbeben- und Flutkatastrophe heimgesucht, die in ihrem Zerstörungsvolumen unvergleichbar war. Allein in Aceh, dem nördlichen Teil der indonesischen Insel Sumatra, kamen schätzungsweise 200.000 Menschen ums Leben, weit mehr noch wurden obdachlos. Als ganz besonders tragisch muss dabei die Tatsache bewertet werden, dass schon vor der Katastrophe die Menschen dieser Region unter einem äußerst brutal geführten und jahrzehntelang andauernden Bürgerkrieg litten.

    Der Bürgerkrieg und seine Entstehung dem nördlichen Teil der indonesischen Insel Sumatra

    Seit der Unabhängigkeit Indonesiens im Jahr 1945 konnten Spannungen zwischen der Zentralregierung in Jakarta und der stark islamisch geprägten Provinz Aceh beobachtet werden. Bereits nach wenigen Jahren riefen Aceh und einige anderen Landesteilen einen "alternativen" indonesischen Staat auf Basis des Islam aus, was zu kriegerischen Auseinandersetzungen mit Jakarta-treuen Truppen führte. Dass die Sezessionsbewegung 1962 niedergeschlagen werden konnte, bedeutete keine Beruhigung für Aceh. Unter der Herrschaft des autoritären Präsidenten Suharto (1967-1998) wurde Aceh von Indonesien zum militärischen Operationsgebiet erklärt, um separatistische Kräfte zu zerschlagen. Auch im Rahmen des Demokratisierungsprozesses, der 1998 begann, kam der Bürgerkrieg nicht zu einem Ende.

    Doch Anlass zur Hoffnung

    Bei allem Schrecken bot der Tsunami Ende letzten Jahres auch Anlass zur Hoffnung. Diese, so war bereits im Januar 2005 zu vernehmen, begründe sich darin, dass die schreckliche Katastrophe die Konfliktparteien zur Vernunft brächte, diese fortan ihre Feindseligkeiten einstellten und sich gemeinsam für eine Überwindung von Leid und Armut einsetzen könnten. Darüber hinaus seien sowohl das indonesische Militär als auch die Rebellenbewegung GAM, die zentralen Konfliktakteure, durch die Präsenz ausländischer Helfer in ihren Handlungsspielräumen eingeschränkt.

    Weitere Informationen zur Indonesia Research Unit (IRU) am Institut für Politikwissenschaft der Justus-Liebig-Universität Gießen, die Ende 2004 gegründet wurde, zu dieser Veranstaltung und zu Indonesien bzw. Aceh im Allgemeinen, können der IRU-Homepage entnommen werden: http://www.indonesia-research-unit.com

    Kontakt:

    Dr. Christoph Schuck
    Leiter der IRU:
    Tel.: 06406/904976
    Email: christoph.schuck@sowi.uni-giessen.de;


    Weitere Informationen:

    http://www.indonesia-research-unit.com


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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