Seit 1978 würdigt die Max-Planck-Gesellschaft herausragende wissenschaftliche Leistungen junger Wissenschaftler mit der Otto-Hahn-Medaille. Einer der diesjährigen Preisträger ist Dr. Karl-Martin Schwarz vom Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie. Er erhält die Auszeichnung für Untersuchungen zur Rolle der Pax-Gene bei der Regionalisierung des Säugetiergehirns und der molekularen Interaktionen, die zur Grenzbildung definierter Hirnterritorien führen.
Jedes Jahr zeichnet die Max-Planck-Gesellschaft bis zu 40 hervorragend qualifizierte junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit der "Otto-Hahn-Medaille" aus. Neben einem Anerkennungsbetrag von 5.000,- DM ist damit die Möglichkeit zu einem einjährigen Forschungsaufenthalt im Ausland verbunden. Durch die Preisverleihung und den Auslandsaufenthalt sollen besonders begabte Nachwuchswissenschaftler zu einer späteren Hochschul- bzw. Forscherkarriere motiviert werden.
Einer der diesjährigen Preisträger kommt vom Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie: Der Österreicher Dr. Karl-Martin Schwarz, Jahrgang 1971 und bis vor kurzem Nachwuchswissenschaftler in der Abteilung "Molekulare Zellbiologie" von Prof. Peter Gruss, wird für seine Untersuchung der Rolle der Pax-Gene bei der Regionalisierung des Säugetiergehirns ausgezeichnet. Besonders gewürdigt werden seine Studien über die molekularen Interaktionen, die zur Grenzbildung definierter Hirnregionen führen.
In der Laudatio heißt es dazu: Herr Schwarz hat in seiner Promotionsarbeit in hervorragender Weise den Nachweis geführt, daß Pax2 und Pax5 redundante Aktivitäten zur Entwicklung des Mittelhirns und des Cerebellums benötigt werden. Er hat damit einen Beitrag geleistet, der es uns ermöglicht, die molekulare Kaskade, die zur Entwicklung des Cerebellums führt, mit aufzuklären. Darüber hinaus konnte Herr Schwarz nachweisen, daß für die Ausbildung anderer Hirnterritorien die Interaktion zwischen Pax2 und Pax6 von essentieller Bedeutung ist. Das betrifft besonders die Grenze zwischen Vorder- und Mittelhirn, aber auch die Grenze zwischen dem Augenbecher und dem Augenbecherstiel. Besonders die Aktivitäten im visuellen System wurden auf molekularer Ebene untersucht. Herr Schwarz fand heraus, daß eine reziproke Repression von Pax2 und Pax6 für die Bewahrung dieser Grenze und damit für die Ausbildung essentieller Territorien (Nervus Opticus und Retina) im visuellen System von Bedeutung ist. "Herr Schwarz hat damit einen hervorragenden Beitrag geleistet, der uns einem Verständnis der molekularen Prozesse, die zur Ausbildung komplexer Hirnstrukturen führen, näher bringt."
Die Otto-Hahn-Medaille wird Dr. Schwarz, der vor wenigen Wochen an das Max-Planck-Institut für medizinische Forschung in Heidelberg gegangen ist, zusammen mit den anderen Empfängern dieser Auszeichnung am 9. Juni bei der Hauptversammlung der Max-Planck-Gesellschaft in Dortmund übergeben.
Kontakt:
Prof. Peter Gruss, Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie, Abteilung Molekulare Zellbiologie, 37070 Göttingen; Tel: 0551 201 1361, Fax: 0551 201 1504, eMail: pgruss@gwdg.de, Internet: http://www.mpibpc.gwdg.de/abteilungen/160/
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
regional
Personalia
Deutsch
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