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27.06.2005 12:14

Berufungskommissionen als Beutegemeinschaften: Vorschläge zur Reform der Berufungsverfahren

Dr. Elisabeth Hamacher Geschäftsstelle
Die Junge Akademie an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina

    Um die Qualität der Berufungsverfahren in Deutschland zu verbessern, müssen nach Auffassung der Arbeitsgruppe Wissenschaftspolitik der Jungen Akademie Bedingungen geschaffen werden, durch die alle davon profitieren, die Besten auszuwählen. In einem Thesenpapier fordern die Nachwuchswissenschaftler die Einführung von "Strukturmitteln" und eine stärkere Konkurrenz um Ressourcen auf der Ebene der Universitäten und Fachbereiche.

    Nach dem Vorbild der amerikanischen "Overheads" sollten zusätzlich zu eingeworbenen Drittmitteln sogenannte Strukturmittel an Fachbereiche oder Universitäten vergeben werden. Der entscheidende Vorteil: ein guter Kollege bringe finanzielle Vorteile für alle. Ein schlechter Kollege schade allen, weil weniger Strukturmittel eine schlechtere Infrastruktur bedeuten: die mangelhafte Ausstattung der Fakultätsbibliothek oder fehlende Kreide in den Hörsälen. Wenn der Erfolg des Einzelnen an den Erfolg der Gruppe gekoppelt wird, so die Nachwuchswissenschaftler in der Jungen Akademie, haben alle Akteure in Berufungskommissionen ein elementares Interesse daran, sich den Besten in die Gruppe zu holen. Universitäten und Fachbereiche würden zu Beutegemeinschaften, in denen kooperatives Verhalten belohnt wird. Erst dann hätten Berufungskommissionen eine "intrinsische Motivation", die Verfahren professionell zu gestalten und die soziale Praxis im Umgang mit den Kandidaten zu verbessern.

    Verfahrenstransparenz und offene, ausführliche Gespräche mit den Bewerbern, klare Zeitplanung, stärkere Gewichtung der didaktischen Fähigkeiten, das Ansprechen von Kinderbetreuung und Arbeitsmöglichkeiten für den Partner sind für die Arbeitsgruppe Wissenschaftspolitik die wichtigsten Merkmale eines professionellen Verfahrens. Berufungskommissionen sollten in Suchkommissionen umgewandelt werden, die aktiv nach geeigneten Kandidaten suchen können. Externe Mitglieder, die außerhalb der "Beutegemeinschaft" stehen, seien in die Verfahren einzubeziehen. Insgesamt müsse das Verfahren "entrümpelt" und die Anzahl der beteiligten Gremien verringert werden.

    Der vollständige Text des Thesenpapiers kann als pdf-Datei im Internet unter www.diejungeakademie.de/ag/wissenschaftspolitik heruntergeladen werden.

    Verfasser sind Giovanni Galizia, Gründungsmitglied und erster Sprecher der AG Wissenschaftspolitik, und Julia Fischer, Mitglied des Vorstands der Jungen Akademie.

    Weitere Informationen:
    unter www.diejungeakademie.de oder in der Geschäftsstelle der Jungen Akademie (Tel. 030/20370-650, E-Mail: office@diejungeakademie.de).


    Weitere Informationen:

    http://www.diejungeakademie.de/ag/wissenschaftspolitik


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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