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10.06.1999 17:53

Stiftungsprofessur für Umweltmanagement an der Augsburger WiSo-Fakultät

Klaus P. Prem Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Universität Augsburg

    Zum 150jährigen Bestehen der Firma stiftet die Haindl Papier GmbH & Co. KG, Deutschlands größter Papierhersteller, der Universität Augsburg eine Professur für Umweltmanagement mit den Schwerpunkten Umwelteffizienz, Innovation und Nachhaltiges Wirtschaften. Aus den Zinserträgen des sich auf 5 Millionen DM belaufenden Stiftungskapitals kann die an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät angesiedelte C4-Professur auf Dauer finanziert werden. Aus der Sicht der Universität Augsburg bedeutet die Errichtung dieser Professur eine ebenso willkommene wie konsequente Stärkung des fakultätsübergreifenden Umweltschwerpunkts in Forschung und Lehre. Die Möglichkeiten der Universität, sich in die Arbeit des "Kompetenzzentrums Umwelt Augsburg - Schwaben" einzubringen, werden mit dieser Stiftung deutlich gefördert.

    Wie die Haindl-Geschäftsleitung heute mitteilte, gründet das Unternehmen eine nach dem Firmengründer Georg Haindl benannte Wissenschaftsstiftung, der als rechtsfähiger Stiftung privaten Rechts des gestiftete Kapital zufließen wird. Angelegt wird das Kapital voraussichtlich über den Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft in Essen.

    Inhaltlich soll das Ziel einer nachhaltigen Ressourcenbewirtschaftung, dem sich das Unternehmen Haindl als Pionier des Altpapiereinsatzes seit den 60er Jahren verpflichtet sieht, im Mittelpunkt der Forschungs- und Lehrtätigkeit des Stiftungslehrstuhls stehen. Themen, die sich unter die Stichworte "Innovation" und "Umwelteffizienz" fassen lassen, sind z. B. die Erforschung betriebswirtschaftlicher Instrumente zur Verknüpfung ökonomischer und ökologischer Ziele oder die Entwicklung eines Umweltcontrolling zur intelligenten Steuerung aller Stoff- und Energieströme umweltrelevanter Unternehmen.

    IMPULS FÜR PROFILBILDUNG

    Mit einer solchen Ausrichtung fügt sich der Stiftungslehrstuhl in das Forschungs- und Lehrprogramm der Augsburger WiSo-Fakultät, das in den letzten Jahren verstärkt umweltrelevante Themen aufgegriffen hat, vorzüglich ein. So wird den Studierenden bereits seit 1991 das interdisziplinäre Wahlfach "Umweltökonomie" angeboten, das die Grundlagen sozial-ökologischen Wirtschaftens vermittelt und studentische Mitarbeit an einschlägigen Forschungsprojekten ermöglicht. Eine 1995 von den an diesem Lehrprogramm Beteiligten an der Fakultät gegründete "Gesellschaft für Umweltökonomie" widmet sich primär dem laufenden Austausch zwischen Theorie und Praxis und der Kooperation zwischen Wissenschaft und Unternehmen.

    Im Sinne einer umweltökonomischen Schwerpunktbildung wurde erst jüngst ein wiederzubesetzender Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, der bislang auf Wirtschaftspolitik spezialisiert war, mit der neuen Ausrichtung "Umwelt- und Ressourcenökonomie" ausgeschrieben. Seit April 1999 ist dieser Lehrstuhl mit Prof. Dr. Michael Peters besetzt. Peters hat in den letzten Jahren zu einer ganzen Reihe umweltrelevanter Themen - von der Abfallwirtschaft bis zu ökonomischen Aspekten des Treibhauseffekts - geforscht und war lange Jahre Mitarbeiter der Forschungsgruppe Umwelt am Institut für Weltwirtschaft der Universität Kiel.

    Schließlich zählen Kurse im Bereich "Umweltmanagement und Umweltbetriebsprüfung" zu den zentralen Angeboten des auf die Weiterbildung von Führungskräften ausgerichteten "kontaktstudiums management", in dessen Rahmen u. a. das Zertifikat "Umweltbetriebsprüfer" erworben werden kann. Federführend ist hier apl. Prof. Dr. Bernd Wagner, der 1998 für seine Forschungs-, Ausbildungs- und Beratungsleistungen in den Bereichen betriebliche Umweltbilanz, umweltorientierte Organisationsentwicklung sowie Stoff- und Energieflußanalyse mit dem Umweltpreis des "Bundesdeutschen Arbeitskreises für Umweltbewußtes Management" (B.A.U.M.) ausgezeichnet wurde.

    Projekte Wagners sind auch in entsprechende Anträge eingegangen, von deren Realisierung sich die Universität Augsburg eine weitere entscheidende Förderung ihrer umweltrelevanten Aktivitäten im Rahmen der "High-Tech-Offensive" der bayerischen Staatsregierung erhofft. In diesem Zusammenhang geplant ist u. a. ein fakultätsübergreifendes "Wissenschaftszentrum für Umweltkompetenz" zur Bündelung und Koordination von Forschung und Lehre auf den Gebieten Umweltmanagement, Umweltrecht, Umweltinformatik, Umweltpolitik und Umwelttechnik. In enger Verbindung damit steht ein zweiter High-Tech-Projektantrag, der auf die Errichtung eines "Anwenderzentrums Material- und Umweltforschung" (AMU) ausgerichtet ist.

    ENGE VERBUNDENHEIT

    Der von der Firma Haindl gestiftete Lehrstuhl für Umweltmanagement weist folglich in eine Richtung, in der die Universität Augsburg als ganze und über die Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät hinaus ihr Profil zu schärfen sucht. Gleichzeitig fügt sich die Stiftung in die traditionell enge Verbundenheit des Hauses Haindl mit der Universität Augsburg: Der ehemalige Firmenchef Georg Haindl zählte zu den treibenden Kräften im Schwäbischen Hochschulkuratorium, das in den 60er Jahren tatkräftig mitgeholfen hat, die Beschlüsse der Bayerischen Staatsregierung und des Bayerischen Landtags zur Gründung der Universität Augsburg herbeizuführen. Der Finanzchef des Unternehmens, Dr. Manfred Scholz, engagiert sich seit 1990 als Vorsitzender der Gesellschaft der Freunde der Universität Augsburg, seit der Gründung des Hochschulrats der Universität Augsburg im laufenden Jahr ist er darüber hinaus dessen Vorsitzender.

    BEFRISTETE BESETZUNG

    Während die Haindl Papier GmbH & Co. KG nunmehr für die zügige Errichtung der Georg-Haindl-Wissenschaftsstiftung als Rechtsträger sorgen wird, kann die Universität alle Vorkehrungen für die zügige Besetzung des Lehrstuhls nach dem üblichen akademischen Verfahren treffen. Ungeachtet ihrer dauerhaften Einrichtung soll die Professur - wozu das neue Bayerische Hochschulgesetz die Möglichkeit schafft - jeweils nur befristet auf sechs Jahre besetzt werden, um die Möglichkeit eines personellen Wechsels nach angemessener Zeit zu wahren.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
    überregional
    Organisatorisches, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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