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11.06.1999 09:20

Internationales Kolloquium zum Werk von Anselm Strauss

Waltraud Riess Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

    Gegenwärtig (vom 9. bis 11. Juni 1999) findet an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg ein internationales Kolloquium über das theoretische Potential des Werkes von Anselm Strauss statt.
    Sozialforscher aus den USA, Japan, Polen, den Niederlanden, der Schweiz, Frankreich, Großbritannien und Schweden sowie der Bundesrepublik gehen der Frage nach, welchen Einfluß das Werk des 1996 verstorbenen amerikanischen Wissenschaftlers auf die Soziologen in der Bundesrepublik, in Europa und Übersee, die sich der verstehenden, interpretativen Forschung widmen, nimmt.

    Anselm Strauss hat als qualitative Forschungsmethode die sogenannte "Grounded Theory" entwickelt, die es ermöglicht, Handlungszusammenhänge nachzuvollziehen und Handlungsabläufe empirisch in Interviews zu überprüfen. So werden in Interviews keine vorformulierten Fragen gestellt, sondern die Befragten können ebenso wie die Soziologen den Verlauf des Interviews gestalten. Mit dieser Methode war es ihm beispielsweise möglich, biographische Veränderungsprozesse zwischen Kontinuität und Wandel zu untersuchen und "Verlaufskurven des Erleidens" zur Analyse von Erleidensprozessen im menschlichen Leben, wie etwa den Einfluß von chronischen Krankheiten auf die Lebensführung, zu entwickeln.

    Im Rahmen der Konferenz erfolgte am 10. Juni 1999 die feierliche Verleihung des "Christa Hoffmann-Riem-Preises für qualitative Sozialforschung" an den Tübinger Soziologen PD Dr. Tilman Allert. Der mit 10 000 DM dotierte Preis wird von der "Christa Hoffmann-Riem-Stiftung" für hervorragende Forschungsleistungen auf dem Gebiet der qualitativen Sozialforschung verliehen. Mit der 1990 tragisch früh verstorbenen Hamburger Soziologin Christa Hoffmann-Riem arbeitete Anselm Strauss eng zusammen. So schrieb er das Vorwort zu ihrem wohl bekanntesten Werk "Das adoptierte Kind". Als Jurymitglied war Professor Strauss bis zu seinem Tode der Stiftung des Preises eng verbunden.

    Die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft unterstützte Konferenz ist das erste internationale Kolloquium im Rahmen des neu gegründeten Zentrums für Bildungs-, Beratungs- und Sozialforschung der Universitäten Halle und Magdeburg, welches seinen Sitz in Magdeburg hat. Dieses Zentrum hat sich der interdisziplinären Zusammenarbeit von Erziehungswissenschaftlern, Psychosomatikern, und Soziologen verschrieben. Anselm Strauss' Werk und Methode sind für das Zentrum richtungsweisend.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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