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29.06.2005 09:27

Bonner Physikstudentinnen werden schwerelos

Frank Luerweg Dezernat 8 - Hochschulkommunikation
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

    Drei Physikstudentinnen der Universität Bonn und ein angehender Elektrotechniker der ETH Zürich werden in Kürze erste Erfahrungen mit der Schwerelosigkeit machen: An Bord eines umgerüsteten Airbus 300 werden sie während eines so genannten Parabelflugs ein selbst konzipiertes Experiment durchführen. Dank der speziellen Flugbahn herrscht an Bord für einige Sekunden Schwerelosigkeit. Dadurch sind Studien möglich, die man sonst nur im All durchführen könnte. Das Team gehört zu den insgesamt 30 Vierergruppen aus ganz Europa, die sich in einem von der ESA ausgeschriebenen Wettbewerb durchsetzen konnten.

    Gegen einen Parabelflug dürften sich die schlimmsten Karussells harmlos anfühlen: Es beginnt in einer Höhe von 6.000 Metern mit einem rasanten Steilflug, bis der Pilot die Motoren drosselt und das Flugzeug entlang einer Parabel wie ein geworfener Stein Richtung Erde stürzt. Für 22 Sekunden herrscht in der Kabine Schwerelosigkeit. Dann fängt der Pilot die Maschine aus dem Sturzflug ab und bringt sie wieder auf Höhe. Wessen Magen jetzt noch nicht revoltiert hat, darf aber dennoch nicht aufatmen: Das Ganze wird bis zu 30 Mal wiederholt.

    Die 22 Sekunden Schwerelosigkeit sind es, für die die Forscher diese Tortur auf sich nehmen. Denn während dieser Zeit lassen sich an Bord Experimente durchführen, für die man sonst ins All fliegen müsste. Die Bonner Physikstudentinnen Anne Angsmann, Ulrike Endesfelder, Elisabeth Krause sowie ihr Zürcher "Leidensgenosse" Sebastian Bürgel wollen während des Flugs das Verhalten magnetischer Flüssigkeiten in der Schwerelosigkeit untersuchen. Diese so genannten "Ferrofluide" kommen beispielsweise in Computer-Festplatten, Lautsprechern oder Elektromotoren zum Einsatz. Unterstützt werden die vier von einem "nicht-fliegenden Teammitglied": Die angehende Physikerin Alice Verweyen hat bereits vor vier Jahren an einem Parabelflug teilgenommen.

    "Am 12. Juli geht's für 10 Tage nach Bordeaux", sagt Alice Verweyen. "Dort gibt's dann erst einmal einen Testflug mit fünf Parabeln, zur Eingewöhnung. Danach folgen dann die zwei Experimentierflüge, bei denen jeweils zwei Teammitglieder dabei sein dürfen." Zum achten Mal hat die Europäische Raumfahrtorganisation ESA den studentischen Wettbewerb organisiert. 30 Teams aus ganz Europa dürfen sich auf den Weg an die französische Atlantikküste machen. Momentan bastelt die Bonn-Zürcher Gruppe noch an ihrem Versuchsaufbau. "Dabei werden wir von Professor Dr. Karl Maier und seinen Mitarbeitern am Helmholtz-Institut für Strahlen- und Kernphysik tatkräftig unterstützt", sagt Ulrike Endesfelder.

    Auf ihre Mägen werden die Bonner Teilnehmer während des Flugs wohl kaum achten können: Neben dem Experiment drehen sie nämlich für das Deutsche Museum Bonn einen Dokumentarfilm über ihre Mission. Auch während der Schwerelosigkeit wird die Kamera laufen. Das Ergebnis soll dann bald im Museum zu sehen sein.

    Weitere Infos gibt es unter http://www.ferrofluids.de.vu

    Kontakt:
    Alice Verweyen
    Telefon: 0176/24 54 72 93
    E-Mail: ferrofluids@gmx.de

    oder
    Ulrike Endesfelder
    Telefon: 0174/46 90 788


    Weitere Informationen:

    http://www.ferrofluids.de.vu - Weitere Informationen


    Bilder

    Oben: Anne Angsmann, Sebastian Bürgel; unten: Ulrike Endesfelder, Elisabeth Krause (von links)
    Oben: Anne Angsmann, Sebastian Bürgel; unten: Ulrike Endesfelder, Elisabeth Krause (von links)
    (c) privat
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Elektrotechnik, Energie, Mathematik, Physik / Astronomie
    überregional
    Personalia, Studium und Lehre
    Deutsch


     

    Oben: Anne Angsmann, Sebastian Bürgel; unten: Ulrike Endesfelder, Elisabeth Krause (von links)


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