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29.06.2005 10:27

Lange Nacht der Wissenschaften: Bauingenieure der TU Dresden demonstrieren letztmals ihr Flutmodell der Weißeritz

Mathias Bäumel Pressestelle
Technische Universität Dresden

    Das verheerende August-Hochwasser des Jahres 2002 ist keineswegs vergessen, wenn auch die Schäden nahezu komplett beseitigt sind. Unvermindert aber denken die Fachleute - gemäß der Devise "Nach der Flut ist vor der Flut" - darüber nach, wie man zukünftig solchen Naturkatastrophen begegnen soll. Der kritischste Punkt der Weißeritz im Stadtgebiet Dresden wurde im Hubert Engels Labor der TU Dresden untersucht: An einem 35 Meter langen Modell im Maßstab 1:25 simulierten die Bauingenieure nach den Vorgaben der Planer verschiedene Möglichkeiten. Während der "Langen Nacht der Wissenschaften" am kommenden Freitag (1. Juli) ist das Modell im Institut für Wasserbau und Technische Hydromechanik (Beyer-Bau, George-Bähr-Straße 1) ab 18 Uhr letztmals in Aktion - danach wird es abgebaut.

    Bei den nun abgeschlossenen Untersuchungen ging es den Wissenschaftlern um Laborleiter Prof. Detlef Aigner vor allem um die Frage, ob die neu geplante Brücke Löbtauer Straße geeignet ist, ein Hochwasser mit 400 Kubikmetern Wasser pro Sekunde problemlos abzuführen. Dabei sollten Ergebnisse einer rein rechnerischen Simulation als Vorgabe verwandt werden.

    Die Versuchsergebnisse interpretierte bei einer Präsentation im Hubert Engels Labor Dipl.-Ing. Robert Dittmann: "Wir haben einen Fließwechsel etwa 500 Meter hinter der Freiberger Straße beobachtet - das heißt: hier floss das Wasser auf der Böschung rückwärts - und gesehen, wie sich die Strömung am Innenrand des Knickes ablöste. An der äußeren Uferkante haben sich stehende Wellen ausgebildet!" Solche "stehenden Wellen" können bis zu zwei Meter hoch werden und damit die Uferbegrenzung übersteigen. Der Einbau von Störkörpern könne allerdings die Entstehung solcher Wellen verhindern.

    Hintergrund:
    Der Weißeritzknick im Dresdner Stadtteil Löbtau kennzeichnet die Stelle, an der die Weißeritz - in normalen Zeiten ein eher beschauliches Flüsschen - 1893 in ein neues Bett umgeleitet und zu einem neuen Verlauf gezwungen wurde. Schon bei der Flut im Juli 1897 und auch bei der im August 2002 holte sie sich ihr altes Terrain zurück, floss statt abzuknicken geradeaus durch den Stadtteil Friedrichstadt, die City und mündete unweit des Landtags in die Elbe. An einer zweiten Stelle, in Altplauen, trat sie ebenfalls über die Ufer und floss entlang der Gleise durch den Hauptbahnhof bis in die Prager Strasse.

    Bereits im Herbst 2003 entstand im Auftrag der Landestalsperrenverwaltung im Hubert Engels Labor der TU Dresden ein Modell des Weißeritzknickes, bei dem Lösungsvorschläge zur Verbesserung der Abflusskapazität erarbeitet wurden. Als Ursache für den Austritt des Wassers wurde der Rückstau an den alten Brücken, die Ufergestaltung und schlechte Führung der Strömung sowie die Probleme der schießenden Strömung im Bereich des Knickes ermittelt.

    In einer nachfolgenden "Untersuchung einer neuen Brücken-Konstruktion an der Löbtauer Straße für die Weißeritz am physikalischen Modell des Weißeritzknickes" sind danach im Auftrag des Umweltamtes der Landeshauptstadt Dresden Details untersucht worden.

    Weitere Informationen für Journalisten:
    Prof. Dr.-Ing. habil. Detlef Aigner, Beyer-Bau, George-Bähr-Strasse 1
    01069 Dresden , Tel. 0351 463-34725, E-Mail: detlef.aigner@mailbox.tu-dresden.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Bauwesen / Architektur
    regional
    Forschungsergebnisse, Organisatorisches
    Deutsch


     

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