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30.06.2005 13:43

Bakterien gegen Husten und Schnupfen

Dr.-Ing. Karl-Heinz Kutz Presse- und Kommunikationsstelle
Universität Rostock

    Rostocker Forscher arbeiten an Heilung von Erkältungen durch probiotische Mittel

    Ein natürliches mittel gegen Husten, Schnupfen und Heiserkeit ist das Ziel von Forschern am Institut für Mikrobiologie am Universitätsklinikum Rostock. Im Rahmen eines bundesweiten Forschungsprojektes untersucht eine Rostocker Wissenschaftlergruppe die Wirkungsweise von probiotischen Bakterien, um sie für Atemwegserkrankungen nutzbar zu machen. Das Projekt wird vom Bundesbildungsministerium gefördert, außerdem konnten vier Unternehmen gewonnen werden, sich an der Forschung zu beteiligen. Zwei Jahre lang wurde bereits an dem Projekt gearbeitet. Am 1. Juli 2005 tritt es in seine letzte Phase.

    Probiotika bezeichnen Mikroorganismen wie Bakterien, die vom Menschen aufgenommen werden und heilend wirken. "Probiotika werden bereits mit Erfolg bei Darmerkrankungen wie Morbus Crohn eingesetzt und befinden sich als darmregulierende Lebensmittel auf dem Markt", sagt Professor Dr. Dr. Andreas Podbielski, Leiter der Abteilung für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene am Institut für Medizinische Mikrobiologie, Virologie und Hygiene. "Wir wollen sie aber für ganz einfache Atemwegserkrankungen einsetzen: Schnupfen, Husten Heiserkeit." Das seien zwar keine schwerwiegenden Krankheiten. Dennoch beeinträchtigen sie das körperliche Wohlbefinden und können namentlich in Familien mit Kindern durch gegenseitige Ansteckung regelrecht zur Plage werden. Als Joghurtdrink sollen sie allerdings nicht in Erscheinung treten, so Professor Podbielski weiter, vielmehr sei an den Einsatz als Lutschtablette oder Spray gedacht. Erhältlich soll das Mittel in Apotheken sein.

    Der Einsatz von Probiotischen Bakterien sei wünschenswert, weil es sich um eine sehr natürliche Art der Therapie handele, so Professor Dr. Dr. Podbielski. Der Mensch als ein von Bakterien besiedelter Organismus sei auf das Gleichgewicht dieser körpereigenen Mikroorganismen angewiesen. Behandlung mit Medikamenten bewirke stets eine Verschiebung der Gleichgewichte, die dann als Nebenwirkung wahrgenommen wird: Bekanntes Beispiel: die Magen-Darm-Probleme bei Einnahme von Antibiotika. Probiotischen Bakterien gelingt es nun, die verschobenen Gleichgewichte wieder in Ordnung zu bringen. "Die agieren wie Polizisten oder gut genährte Kerle, die mit breiten Schultern dafür sorgen, dass das Team wieder funktioniert", beschreibt es Professor Podbielski. Wie genau das aber geschieht, wird jetzt an der Universität Rostock untersucht, um dann die Funktionsweise probiotischer Bakterien gezielt für Atemwegserkrankungen einsetzen zu können.

    Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Forschung und Bildung. An der Universität Rostock arbeitet eine von bundesweit rund 30 Forschungsgruppen, die in das Netzwerk PathoGenoMik eingebunden sind und jeweils unterschiedliche Problemfelder untersuchen. Federführend ist die Universität Würzburg. Zudem konnten vier Unternehmen gewonnen werden, die das Projekt unterstützen. Die Rostocker Wissenschaftler arbeiteten bereits von 2002 bis 2004 an der Untersuchung der Wirkung probiotischer Bakterien. Am 1. Juli 2005 tritt das Projekt in seine letzte Phase.

    Kontakt

    Für den Inhalt:
    Professor Dr. Dr. Andreas Podbielski
    Institut für Medizinische Mikrobiologie, Virologie und Hygiene
    Abteilung für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene
    Universitätsklinik Rostock
    Schillingallee 70
    18057 Rostock
    Tel. 0381/4945900

    Für die Fakultät
    Professor Dr. Gabriele Nöldge-Schomburg
    Dekanin der Medizinischen Fakultät
    Direktorin Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin
    Universitätsklinikum Rostock
    Rembrandtstraße 16/17
    18057 Rostock
    Tel. 0381/4945001
    Fax. 0381/4945002

    Für das Universitätsklinikum:
    Prof. Dr. Peter Schuff-Werner
    Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Rostock
    Rembrandtstraße 16/17
    18057 Rostock
    Tel. 0381/4945011


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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