Verbunden mit dem Sommerwetter steigen wieder die Ozonkonzentrationen. Bereits kurz nach dem kalendarischen Sommerbeginn am 21. Juni 2005 kam es in Köln Rodenkirchen zum ersten Mal in diesem Jahr mit 248 Mikrogramm Ozon pro Kubikmeter Luft (µg/m³) zur Überschreitung der Alarmschwelle. Diese liegt bei 240 µg/m³. Ab diesem Wert ist mit einem gesundheitlichen Risiko für die Gesamtbevölkerung zu rechnen. Zwar gehen seit 1990 dank einer konsequenten Luftreinhaltepolitik die Ozonspitzenwerte zurück. Aber örtlich treten immer noch Ozonkonzentrationen oberhalb der Alarmschwelle auf. Das bedeutet: Um Gesundheits- und Umweltgefahren zukünftig auszuschließen, ist eine weitere Verringerung des Ausstoßes der Ozon-Vorläufersubstanzen erforderlich.
Durch die drastische Minderung des Ausstoßes der Ozon-Vorläufersubstanzen zwischen 1990 und 2003 - bei Stickstoffoxiden (NOx) um 50 Prozent, bei den flüchtigen organischen Verbindungen (NMVOC) um 59 Prozent - haben die hohen Ozonkonzentrationen in Deutschland seit 1990 deutlich abgenommen. Die örtlich immer noch vorkommende Überschreitung der Alarmschelle wird häufig in der Nähe von Petrochemieanlagen beobachtet, die neben dem Straßenverkehr als Hauptverantwortliche für den Ausstoß von NMVOC anzusehen sind.
Wie Untersuchungen zeigen, führen kurzfristige Maßnahmen, wie regionale Geschwindigkeitsbegrenzungen für PKW und LKW, nur zu einer begrenzten Verringerung der Ozonkonzentrationen. Um gesundheitsgefährdende Konzentrationen auszuschließen, ist deshalb die dauerhafte Reduzierung von NOx und NMVOC notwendig.
Nach Expertenschätzungen ist in Europa der Ausstoß beider Stoffgruppen - bezogen auf die Emissionen des Jahres 2000 - um etwa 50 Prozent zu verringern. Um auch den grenzüberschreitenden Transport von Ozon und seinen Vorläuferstoffen zu vermindern, haben sich die 25 Staaten der EU auf nationale Emissionshöchstwerte geeinigt, die im Jahr 2010 einzuhalten sind. Nach Erreichen dieses Ziels gehen die Experten davon aus, dass auch die häufigen Überschreitungen der Informationsschwelle von 180 µg/m³ deutlich abnehmen und der Zielwert zum Schutz der menschlichen Gesundheit von 120 µg/m³ als 8-Stunden-Mittel an weniger als den zulässigen 25 Tagen überschritten wird.
Aktuelle Ozonwerte und bundesweite Ozonprognosen gibt es auf den Webseiten des Umweltbundesamtes unter:
http://www.umweltbundesamt.de/uba-info-daten/daten/aod.htm.
Zudem gibt die aktualisierte Ausgabe der "Hintergrundinformation: Sommersmog" unter: http://www.umweltbundesamt.de/uba-info-presse/hintergrund/sommersmog_2005.pdf Antwort auf die Fragen,
wie bodennahes Ozon entsteht, woher die Emissionen der Vorläuferstoffe stammen,
ob es einen langfristigen Trend gibt, wie Ozon auf Gesundheit und Umwelt wirkt und welche Programme gegen bodennahes Ozon existieren.
Dessau, den 30. Juni 2005
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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