Ultraschallbilder aus dem Gehirn geben Aufschluss über Erkrankung: Die Parkinson-Krankheit gehört zu den neurologischen Erkrankungen, die der Wissenschaft noch viele Rätsel aufgeben. Die Ursache für diese Erkrankung ist der Untergang einer speziellen Gruppe von Nervenzellen. Wie es allerdings dazu kommt, ist weitgehend unbekannt. Auch von der Möglichkeit der Heilung ist die Forschung noch weit entfernt. Die Krankheit verläuft langsam fortschreitend. Wesentliche Fortschritte konnten allerdings in den vergangenen Jahren in der Behandlung erzielt werden und dies umso erfolgreicher, je frühzeitiger Parkinson beim Betroffenen erkannt wird. Hilfe hierbei verspricht ein spezielles Diagnoseverfahren, die Hirnparenchymsonographie, das Ärzte an der Klinik für Neurologie II der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg anwenden.
Die Krankheit kann in der Regel klinisch erst diagnostiziert werden, wenn bereits über 50 Prozent der Nervenzellen untergegangen sind. Die Magdeburger Ärzte wenden mit Erfolg ein spezielles Ultraschallverfahren - die Hirnparenchymsonographie - an, mit dem die Erkrankung bereits wesentlich frühzeitiger diagnostiziert werden kann. Das Besondere hierbei ist die risikolose Untersuchung des Gehirns durch den Schädelknochen hindurch. Bei der Hirnparenchymsonographie können ohne Röntgenstrahlen die Kerngebiete aufgezeigt werden, deren krankhafte Veränderungen mit verantwortlich für die Parkinsonsymptome sind. Voraussetzung dafür sind allerdings neben einem speziellen Ultraschallgerät auch umfassende Erfahrungen seitens des Arztes bei der Auswertung dieser Daten.
In der Bundesrepublik kommt dieses Verfahren zur Frühdiagnostik bei Parkinson erst in sechs Zentren zur Anwendung, in Sachsen-Anhalt bisher nur an der Klinik für Neurologie II der Otto-von-Guericke-Universität. Für ihre Untersuchungen auf diesem Gebiet wurden die Arbeitsgruppen von Dr. Walter aus Rostock und Dr. Niehaus, der im vergangenen Jahr von der Berliner Charité an das Universitätsklinikum Magdeburg gewechselt ist, mit dem Wissenschaftspreis der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin ausgezeichnet.
Die Magdeburger Forscher sind zuversichtlich, dass diese Möglichkeit der verbesserten Diagnosestellung u.a. in Kombination mit der Kernspintomographie auch neue Einblicke in die Grundlagen dieser Erkrankung erwarten lässt. Diese vielversprechende Methode erweitert das Spektrum der am neurowissenschaftlichen Forschungsstandort Magdeburg vorhandenen hervorragenden Möglichkeiten der Bildgebung des Gehirns, beispielsweise auch unter zukünftiger Einbeziehung des 7-Tesla-Kernspintomographen.
Ansprechpartner für Redaktionen:
PD Dr. med. Ludwig Niehaus, Oberarzt der Klinik für Neurologie II der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg,
Tel. 0391/67 13431 oder -21 666
e-mail: niehaus@neuro2.med.uni-magdeburg.de
http://neuro2.med.uni-magdeburg.de/site_de/klinik/ultraschall_labor/ultraschall_...
PD Dr. med. Ludwig Niehaus bei einer Ultraschalluntersuchung
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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