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15.06.1999 11:44

"Frauen fördern Frauen - weibliche Netzwerke in der Wissenschaft?!"

Waltraud Riess Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

    Workshop an Magdeburger Uni

    Am Sonnabend, dem 19. Juni 1999, findet der Workshop "Frauen fördern Frauen" statt. Initiiert wird die Veranstaltung von der Fakultät Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften und der Medizinischen Fakultät sowie der Gleichstellungsbeauftragten der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg.
    Den Workshop wird Frau Prof. Dr. med. Martina Rauchfuß, die zur Zeit die Dorothea Erxleben Gastprofessur am Institut für Sozialmedizin inne hat, eröffnen.

    Der Senat der Universität hatte 1997 die Einrichtung einer Dorothea-Erxleben-Professur beschlossen, die zum Wintersemester 1997/98 erstmals besetzt wurde. Dorothea Christiana Erxleben, geborene Leporin, (1715 bis 1762) erwarb als erste deutsche Frau 1754 in Halle den medizinischen Doktortitel mit Auszeichnung. (Der späte Zeitpunkt ihrer Promotion war bedingt durch ihre zwischenzeitliche Heirat eines Witwers mit fünf Kindern und die Erziehung dieser sowie ihrer vier eigenen.) Die Professur soll Forscherinnen aus allen Fachgebieten, in denen Frauen unterrepräsentiert sind, zur fachlichen und persönlichen Profilierung offen stehen.

    Mit dem Workshop "Frauen fördern Frauen" wollen die Veranstalterinnen sowohl StudentInnen als auch AkademikerInnen in den unterschiedlichsten Etappen ihrer beruflichen Entwicklung von der jungen NachwuchswissenschaftlerIn bis zur erfahrenen HochschullehrerIn ansprechen. Weitere Zielgruppen sind die Gleichstellungsbeauftragten und PersonalvertreterInnen der Universitäten und Fachhochschulen, Interessierte aus Parteien, Gewerkschaften und Verbänden der Region sowie alle an der Forschung von Frauen an der Otto-von-Guericke-Universität Interessierte. Das große "I" schließt die männlichen Vertreter der genannten Gruppen mit ein.

    "Ich weiß, die ganze Welt steht gegen dich... Aber es wäre eine Sünde mein Kind, wenn du deine Gabe nicht nützen würdest. Wir müssen die Vorurteile zerstreuen, die auf unserem Geschlecht liegen. Du wirst beweisen müssen, daß eine Frau fähig ist, die Gelehrsamkeit zu beherrschen wie ein Mann. Du wirst gegen Mißtrauen zu kämpfen haben, gegen Hohn, Spott und - Neid. Ich werde dir beistehen. Was in meiner Macht liegt, werde ich tun, um dir zu helfen." So oder ähnlich sprach Maria Elisabeth, Herzogin von Holstein, Äbtissin des weltlichen Reichsstiftes Quedlinburg im Jahre 1732 zur jungen Dorothea Leporin.

    Obwohl Frauen heute einen gleichberechtigten Zugang zu Hochschulen und Universitäten haben und ihn in vielen Fachdisziplinen auch wahrnehmen, sind sie in den höchsten akademischen Positionen noch immer stark unterrepräsentiert. Sie stoßen während ihrer wissenschaftlichen Karriere quasi an eine gläserne Decke, sobald sie die oberen Stufen der Karriereleiter zu erklettern versuchen. Es fehlt durch die oben spitz zulaufende Pyramide eine repräsentative weibliche Beteiligung an wissenschaftlichen Spitzenpositionen. Nachwuchswissenschaftlerinnen haben daher kaum die Möglichkeit, sich an verschiedenen weiblichen Rollen- und Karrieremustern zu orientieren. Männliche Nachwuchswissenschaftler profitieren beim Weg nach oben viel stärker als Frauen von informellen Netzwerken, Unterstützungen und Hilfestellungen. Solche karrierefördernden Beziehungen werden Mentoring-Beziehungen genannt. Die Bedeutung des informellen Mentoring für die Karriere von Akademikerinnen wird seit einiger Zeit intensiver diskutiert. Der Workshop soll die Diskussion befruchten und Zeichen setzen.

    In die Gestaltung des Workshops sind unterschiedliche Fachdisziplinen und Berufslaufbahnen aber auch verschiedene Karriereetappen, z. B. der Übergang vom Studium zum Beruf oder der Abschluß von wissenschaftlichen Graduierungsarbeiten, einbezogen. Es sollen Erfahrungen von "etablierten" Wissenschaftlerinnen und der von ihnen geförderten jungen Akademikerinnen aus ihrem beruflichen und persönlichen Lebensweg zusammengetragen werden. Die Nachwuchswissenschaftlerinnen stellen ein von ihnen bearbeitetes Forschungsthema vor.

    Der Workshop beginnt am Sonnabend, dem 19. Juni 1999, 10.00 Uhr, Gebäude 05/Raum 205/Senatssitzungszimmer der Otto-von-Guericke-Universität, Universitätsplatz 2, Magdeburg. Auf dem Programm stehen 11 Vorträge von Wissenschaftlerinnen aus den Universitäten Magdeburg und Berlin. Gebühren werden für den Workshop nicht erhoben.

    Weitere Auskünfte erteilt gern: Olaf Freymark, Lehrstuhl Medienpädagogik und Erwachsenenbildung der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Tel:. (0391) 67 16505, Fax: (0391) 67 16581. Email: Olaf.Freymark@gse-w.uni-magdeburg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin, Pädagogik / Bildung
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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