Ausgehend von dem Krankheitsbild einer Krebserkrankung den besten Weg für eine geeignete Therapie finden - und zwar ungeachtet der methodischen Schwerpunkte einzelner Kliniken: Diesem Prinzip soll das "Interdisziplinäre Tumorzentrum Mannheim" folgen, das in den kommenden Wochen seinen Betrieb im Mannheimer Universitätsklinikum aufnimmt.
Gedacht ist das ITM als erste Anlaufstelle für Patienten, bei denen die Diagnose Krebs gestellt wurde oder bei denen zumindest ein hochgradiger Verdacht auf eine solche Erkrankung vorliegt - gleichsam ein Eingangsportal die Patienten, die sich wegen einer Krebserkrankung an das Mannheimer Klinikum wenden. Im Haus 3 des Klinikum-Hauptgebäudes, also vernetzt mitten im Klinikum, aber mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder aus dem Parkhaus gut zu erreichen, wurde ein Seitenflügel für rund zwei Millionen Euro komplett umgebaut, er steht dem ITM jetzt mit Untersuchungsräumen sowie Empfangs- und Wartezone zur Verfügung.
Bei den acht Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die dem ITM unmittelbar zugeordnet sind, handelt es sich beispielsweise um Sekretärinnen und Dokumentare. Die Ärzte dagegen bleiben im Sinne einer flachen Hierarchie ihrer bisherigen Klinik zugeordnet, sie arbeiten je nach Bedarf in dem Zentrum. Auf diese Weise soll sichergestellt werden, dass bei der Tumorbehandlung keine Parallelstruktur zu den vorhandenen Einrichtungen entsteht. Im Gegenteil: Ist die bestgeeignete Behandlungsstrategie aus den Bereichen Chemotherapie, Chirurgie, Strahlentherapie erst einmal festgelegt, wird die weitere Behandlung stationär oder ambulant in der jeweiligen Einrichtung stattfinden. Diese drei Bereiche sind übrigens gemeinsam mit dem Ärztlichen Direktor, Prof. Dr. Michael Hennerici, auch in der Leitungsgruppe des ITM vertreten, und zwar in Person des Direktors der Chirurgischen Universitätsklinik, Prof. Dr. Stefan Post, des Direktors der auf Hämatologie und Onkologie spezialisierten III. Medizinischen Universitätsklinik, Prof. Dr. Rüdiger Hehlmann, und des Direktors der Strahlentherapie, Prof. Dr. Frederik Wenz.
Professor Wenz wurde vor wenigen Wochen auf den neu eingerichteten C-4 Lehrstuhl für Strahlentherapie an der Fakultät für Klinische Medizin Mannheim der Universität Heidelberg berufen. In Folge dieser Berufung wird die Strahlentherapie, die bereits über eine umfangreiche, moderne Ausstattung und über eine Krankenstation verfügt, weiter apparativ ausgebaut.
Ergänzend zu dem oben beschriebenen diagnostisch-therapeutischen Vorgehen wird im ITM auch ein komplementäres, also sinnvoll ergänzendes Angebot vorgehalten. Dazu gehören vor allem die Beratung durch die Ernährungsambulanz, die Unterstützung durch Schmerztherapeuten sowie die psychoonkologische Betreuung. Etablierte und bewährte Einrichtungen wie der Onkologische Arbeitskreis Mannheim oder das European Leukemia Net werden mit dem ITM eng zusammenarbeiten, dies gilt auch für das vor zwei Jahren eingerichtete Interdisziplinäre Brustzentrum. In den USA wurde mit dem renommierten Dana-Faber-Cancer Institute der Harvard Medical University in Boston ein Partner gefunden. Es gehört zu den drei größten Krebszentren der USA, ein intensiver Austausch von Nachwuchswissenschaftlern und Dozenten soll die Berücksichtigung aktuellester medizinischer Erkenntnisse gewährleisten.
Nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts aus dem Jahr 2000 erkranken pro Jahr knapp 400.000 Bundesbürger an Krebs.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
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