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16.06.1999 15:48

Joseph Raz, Rechtsphilosoph

Dr. Gerhard Trott Medien und News
Universität Bielefeld

    Joseph Raz, Rechtsphilosoph

    Autorenkolloquium am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF)
    der Universität Bielefeld
    7. und 8. Juli 1999

    Am 7. und 8. Juli 1999 findet am Zentrum für interdisziplinäre Forschung der Universität Bielefeld ein Autorenkolloquium zu Ehren von Joseph Raz statt.

    Joseph Raz, der in Oxford lehrt, gehört zu den heute am meisten diskutierten Rechtsphilosophen. In seinem umfangreichen Werk wendet er sich immer wieder gegen ethische Letztbegründungen. Während seine früheren Arbeiten durchaus formal und begriffsanalytisch angelegt sind, orientiert sich seine Ethik heute mehr und mehr an einem sowohl für das Individuum wie für das Kollektiv Vernünftigen, das sich im konkreten Lebensvollzug offenbart und bewährt. Ethik ist nichts Abstraktes, sondern muß erdgebunden und geschichtlich gesehen werden. So sind für Joseph Raz Rechtssysteme am Grad ihrer Vollzugsfähigkeit zu messen; Rechtsnormen müssen eine konkrete Geltungschance besitzen.

    Nach Raz basiert nicht die Moral auf dem Recht, sondern das Recht ist das Ergebnis eines bewährten vor- und außerrechtlichen Regelsystems. So kann etwa Freiheit nicht für sich allein bestehen, sondern nur in "wesentlicher Verflechtung" mit anderen Gütern. Raz' Freiheitsbegriff ist nicht der des abstrakten Liberalismus, sondern meint immer verantwortete Freiheit. Die Praxisrelevanz seiner Handlungsgründe führt schließlich auch zu der Erkenntnis, daß es für die konfligierenden Ziele "Eigeninteresse" und "Gemeinwohl" letztlich nur eine gemeinsame Quelle gibt: das gelebte Leben.

    An der Tagung nehmen 22 Wissenschaftler aus aller Welt aus Philosophie, Rechtswissenschaft, Soziologie und Politikwissenschaft teil; sie steht unter der wissenschaftlichen Leitung der Professsoren Lukas H. Meyer (Bremen), Stanley L. Paulson (St. Louis, USA) und Thomas W. Pogge (New York, USA). Die Tagungssprache ist Englisch.

    Nähere Auskünfte zum Inhalt der Tagung erhalten Sie bei

    Prof. Dr. Lukas H. Meyer, Universität Bremen,
    Tel. (0421) 218-7598, Fax (0421) 218-7248, Email: Ihmeyer@barkhof.uni-bremen.de

    Prof. h.c. Dr. Gerhard Sprenger
    Zentrum für interdisziplinäre Forschung der Universität Bielefeld
    Tel. 0521-106-2778
    Email: gerhard.sprenger@uni-bielefeld.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Philosophie / Ethik, Politik, Recht, Religion
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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