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28.04.2005 14:47

Schlaganfall-Spezialstation hat sich bewährt

Klaus Wingen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Universitätsklinikums
Universitätsklinikum Mannheim

    Kurzzeitige leichte Lähmungen, Sehstörungen oder Schwindelanfälle - dies können Anzeichen eines Schlaganfall sein. Also eines Notfalls, der frühzeitig erkannt und zielgerichtet behandelt werden muss. Diese Botschaft zu vermitteln, ist das Anliegen des bundesweiten "Tages des Schlaganfalls" am 10. Mai 2005.

    Am Mannheimer Universitätsklinikum wurde vor genau sieben Jahren die erste baden-württembergische Spezialstation zur Behandlung von Schlaganfallpatienten eingerichtet. Professor Dr. Michael Hennerici, Direktor der Neurologischen Universitätsklinik, blickt aus Anlass des "Tages des Schlaganfalls" auf die Mannheimer Erfahrungen zurück: "Wir können ein positives Fazit ziehen. Seit 1998 haben wir auf unserer Schlaganfall-Spezialstation über 4000 Patienten behandelt. Die Ergebnisse sind ermutigend. Zum einen starben weniger Patienten an einem Schlaganfall. Und zum anderen ging auch der Anteil derjenigen zurück, die zwar überlebten, aber fortan unter sehr gravierenden Folgen wie dauerhaften Lähmungen und Sprachstörungen leiden mussten. Lag dieser Anteil zuvor noch bei rund 50 bis 60 Prozent, so sind es inzwischen etwa ein Viertel weniger. Und circa 40 Prozent verlassen die Klinik ohne jede Behinderung." Die sehr umfassenden diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten auf der Station dienen vor allem drei Zielen: Sie sollen die Ursache des Hirninfarktes rasch beseitigen, seine Ausdehnung innerhalb der ersten Stunden begrenzen und Komplikationen oder Folge-Schlaganfällen vorbeugen.

    Dass sich die stroke units - so die unter Experten gebräuchliche englischsprachige Bezeichnung für die Spezialstationen - auch landesweit bewährt haben, konnten Neurologen des Mannheimer Universitätsklinikums mit Hilfe einer statistischen Erhebung zeigen. Deren Ergebnis macht deutlich, dass im Zuge der Einrichtung dieser Spezialstationen die Therapieerfolge in Baden-Württemberg zunahmen. Der Anteil der Patienten, die einen ischämischen, also durch Gefäßverstopfung bedingten Schlaganfall recht gut überstanden, kletterte allein zwischen 1998 und 2001 von 55 auf 62 Prozent. Für diese Untersuchung ist das Team der Neurologischen Universitätsklinik Mannheim im Oktober vergangenen Jahres mit einer Auszeichnung beim "Qualitätsförderpreis Gesundheit Baden-Württemberg 2004" bedacht worden. Das Preisgeld in Höhe von 2.500 Euro übergab die damalige baden-württembergische Sozialministerin Tanja Gönner, die sich auch für zahlreiche Aktivitäten im Rahmen des diesjährigen "Tages des Schlaganfalls" eingesetzt hat.

    Neben der Behandlungsqualität verweist Professor Hennerici noch auf einen weiteren interessanten Aspekt, der die Situation verbessert haben dürfte: "Durch die umfangreiche Aufklärungsarbeit in den letzten Jahren ist in der Bevölkerung das Bewusstsein gestiegen, dass es sich bei einem Schlaganfall um einen unmittelbar behandlungsbedürftigen Notfall handelt. Dies sicherte dem Krankheitsbild offenkundig eine vermehrte Aufmerksamkeit."

    Den "Tag des Schlaganfalls" unterstützt bereits seit einigen Jahren die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe. Sie möchte auf diesem Wege über Krankheitsbild, Risikofaktoren und Warnsignale der Erkrankung aufklären, um diese Informationen der Öffentlichkeit ins Bewusstsein zu rufen. "Zweifellos wäre es besonders sinnvoll, die einzelnen nationalen Bemühungen zu bündeln und einen internationalen Informationstag zum Thema Schlaganfall ins Leben zu rufen," ist sich Professor Hennerici mit Fachkollegen aus dem In- und Ausland einig. Die "European Stroke Conference" vom 25. bis 28. Mai 2005 im italienischen Bologna wird den Neurologen die Möglichkeit geben, diesen Gedanken weiter zu verfolgen. Dieser weltweit größte Kongress der Schlaganfallexperten hat im Vorjahr übrigens in Mannheim stattgefunden.


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    Prof. Dr. med. Michael Hennerici
    Prof. Dr. med. Michael Hennerici

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Forschungsergebnisse, Organisatorisches
    Deutsch


     

    Prof. Dr. med. Michael Hennerici


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