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16.06.1999 17:09

Chaos im Kochtopf ... VerbraucherInnen bleiben auf der Strecke

Ilka Buchmann Öffentlichkeit und Kommunikation
Öko-Institut e. V. - Institut für angewandte Ökologie

    Pressemitteilung
    Freiburg, den 16. Juni 1999

    Chaos im Kochtopf ...
    VerbraucherInnen bleiben auf der Strecke

    Gentechnisch veränderte Lebensmittel, BSE, Dioxin- und Cola-Skandal - die Kette der Schreckensmeldungen aus dem Lebensmittelbereich reisst nicht ab. Oft scheint es, als erführen Verbraucherinnen und Verbraucher rein zufällig von Verunreinigungen und Manipulationen in der Nahrung - und grübeln reichlich verunsichert und hilflos vor Einkaufsregalen. "Wenn wir es auf den Punkt bringen", so Dr. Beatrix Tappeser, Gentechnik-Expertin des Öko-Instituts e.V., "werden die Interessen der VerbraucherInnen völlig ignoriert".

    Lebensmittel sind Mittel zum Leben. Aber Lebensmittel werden zunehmend zum Big-Business. "Immer mehr Angebot für immer weniger Geld", könnte das Motto lauten. Dass dabei die Qualität auf verlorenem Posten stehen kann, mag niemand hören.
    Der Einsatz neuer Technologien (v.a. Gentechnik) und die strategische Ausrichtung multinationaler Konzerne aus dem sogenannten "Life Science Bereich" wird - so steht zu befürchten - völlig neue Strukturen und bislang unbekannte Risiken schaffen.

    Industrialisierung in der Lebensmittelindustrie schlägt zurück

    Der Widerstand gegen eine weitgehende Liberalisierung des Weltagrarmarktes mehrt sich. Zweifel an der gesundheitlichen Unbedenklichkeit und an den ökologischen Auswirkungen einer flächendeckenden Nutzung gentechnisch veränderter Nutzpflanzen auf der VerbraucherInnenseite stehen weitgesteckte Erwartungen auf seiten der Industrie gegenüber. Obwohl die Europäische Kommission seit September 1998 eine Kennzeichnung gentechnisch veränderter Lebensmittel vorschreibt, gibt es immer noch namhafte Hersteller, die Beimischungen gentechnisch veränderter Soja- oder Maissorten auf dem Etikett verschweigen.

    In der vom Öko-Institut e.V. vor kurzem erarbeiteten Studie "Globalisierung in der Speisekammer - auf der Suche nach einer nachhaltigen Ernährung" kommen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu dem Ergebnis, dass vor allem Transparenz bei Erzeugung und Handel und die Stärkung der VerbraucherInneninteressen neue Wege auf dem Lebensmittelmarkt ermöglichen. Die nicht zu unterschätzende Macht der VerbraucherInnen kann und muss mittels umfassender Informationspolitik und Aufklärung unterstützt werden: Nur eine klare Kennzeichnung über Erzeugung und Verarbeitung unserer Lebensmittel und eine Veränderung unseres Einkaufsverhaltens gewährleistet, dass das Chaos vor den Regalen und in den Kochtöpfen ein wenig abnimmt. Nachhaltige Ernährung ist den Leitprinzipien Vielfalt und Transparenz bei Produktion und Handel verpflichtet. Diese Prinzipien setzen auf die Autonomie von Landwirten, ProduzentInnen und VerbraucherInnen.

    Ein Hinweis an alle VerbraucherInnen und die Presse:
    Dr. Beatrix Tappeser, Bereichsleiterin Gentechnik des Öko-Instituts e.V., ist heute als Studioexpertin in der Sendung
    "mit mir nicht", Welsers Fälle, 22.15 Uhr im ZDF
    eingeladen und wird zu diesen brisanten Themen
    Rede und Antwort stehen.


    Weitere Informationen:

    http://www.oeko.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Informationstechnik
    überregional
    Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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