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08.07.2005 07:39

KDA fordert: Sterbende in Altenpflegeheimen qualifizierter begleiten

Klaus Großjohann Pressesprecherin
Kuratorium Deutsche Altershilfe - Wilhelmine Lübke Stiftung e. V.

    "Würdige Sterbebegleitung im Heim ist keine Kür, sondern eine gesetzliche verankerte Pflicht"

    KDA fordert: Sterbende in Altenpflegeheimen qualifizierter begleiten

    "Würdige Sterbebegleitung im Heim ist keine Kür, sondern eine gesetzliche verankerte Pflicht"

    Köln (KDA) - 8. Juli 2005 - Einen würdigeren Umgang mit sterbenden Heimbewohnerinnen und -bewohnern fordert das Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA). "Die Sterbenden sollten möglichst bis zuletzt in der Einrichtung verbleiben können und nicht noch in ein Krankenhaus verlegt werden, um dort ihre letzten Lebenstage zu verbringen", sagt Klaus Großjohann, Geschäftsführer des KDA. Doch die Alten- und Pflegeheime müssten sich stärker auf diese Menschen und ihre Bedürfnisse einstellen. Daher fordert Großjohann eine bessere Qualifizierung des Pflegepersonals im Bereich der Sterbebegleitung. "Es kann nicht sein, dass die Sterbebegleitung im normalen und oftmals hektischen Heimalltag nur nebenher läuft und man nach einem Todesfall einfach das Zimmer neu belegt - und das war's."
    Unterstützt wird der KDA-Geschäftsführer in seinen Forderungen beispielsweise durch Prof. Dr. Karin Wilkening von der Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel, die dort den Studiengang "Soziale Arbeit mit älteren Menschen/Geragogik" betreut und in der gerade erschienenen Ausgabe 2/2005 von PRO ALTER, dem Fachmagazin des KDA, klar stellt: "Würdige Sterbebegleitung im Heim ist keine Kür, sondern eine gesetzlich verankerte Pflicht."
    Die Auseinandersetzung mit dem Thema ist dringender denn je, da sich die Altenpflege noch nie so häufig mit Sterbefällen befassen musste wie heute. Der Grund dafür: Die Menschen, die heute in ein Heim ziehen, sind in der Regel schon sehr alt (durchschnittlich 86,7 Jahre), krank und pflegebedürftig. So stirbt ungefähr ein Drittel der neu in ein Pflegeheim gezogenen Bewohnerinnen und Bewohner innerhalb der ersten drei Monate. "In Deutschland gibt es nicht wenige Einrichtungen, in denen jedes Jahr bis zur Hälfte aller Heimbewohner verstirbt", heißt es in der aktuellen PRO ALTER-Ausgabe.
    "Die Situation im Pflegeheim ähnelt zunehmend der Arbeit in einem stationären Hospiz - ohne dessen günstigeren Bedingungen", sagt Martin Alsheimer von der Gemeinnützigen Gesellschaft für soziale Dienste in Nürnberg gegenüber PRO ALTER. Es gebe zwar viele Einrichtungen, die sich dieser "neuen" Herausforderung bereits gestellt und vorbildliche Konzepte dazu erstellt hätten, doch könne man längst noch nicht von einer deutschlandweiten Verbreitung sprechen, heißt es in dem KDA-Fachmagazin weiter. Noch immer treffen Sterben und Tod viele beruflich Pflegende sowie Ärztinnen und Ärzte unvorbereitet. Dabei muss ein Heim nicht bei Null anfangen, wenn es die Sterbebegleitung bei sich etablieren und professionalisieren will. PRO ALTER weist in diesem Zusammenhang auf die Tätigkeiten der Hospizbewegung hin, "die mit ihren ambulanten und stationären Einrichtungen bei der Sterbe- und Trauerbegleitung Pionierarbeit geleistet hat und von der die Altenhilfeeinrichtungen lernen können und sollten".
    Die PRO ALTER-Ausgabe 2/2005 bietet viele Hinweise und Ratschläge, wie beruflich Pflegende die letzten Lebenstage von Sterbenden qualifiziert und würdig gestalten können.

    Pro Jahr sterben zur Zeit in Deutschland rund 850.000 Menschen. Umfragen zufolge wünschen sich die meisten Menschen (80 bis 90 Prozent der Befragten) ihr Leben zu Hause beschließen zu können. Doch die meisten sterben im Krankenhaus (ca. 50 Prozent) oder in Einrichtungen der Altenhilfe (ca. 20 bis 30 Prozent).

    Ansprechpartner:

    Kuratorium Deutsche Altershilfe
    Harald Raabe und Ines Jonas
    Fachbereich Öffentlichkeitsarbeit
    An der Pauluskirche 3
    50677 Köln
    Fon: 02 21/93 18 47 -0
    Fax: 02 21/93 18 47 -6
    E-Mail: publicrelations@kda.de


    Weitere Informationen:

    http://www.kda.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Bauwesen / Architektur, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Medizin, Politik, Recht
    überregional
    Organisatorisches, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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