Die bewährten Diplomstudiengänge in den Ingenieurwissenschaften auf das gestufte Bachelor-/Master-Modell umzustellen, ist nur dann sinnvoll, wenn sich dadurch die Studiendauer verkürzt und die Abbrecherquote verringert. Die Politik muss entsprechende Mittel bereitstellen, um den "Bologna-Prozess" auch im Ingenieurwesen erfolgreich umzusetzen: Das ist die zentrale Forderung des Positionspapiers, das der deutsche Fakultätentag für Maschinenbau und Verfahrenstechnik am 8.7.2005 in der Ruhr-Universität Bochum verabschiedet hat.
Bochum, 12.07.2005
Nr. 223
Studiendauer verkürzen, Abbrecherquote verringern
Empfehlungen für gestufte Ingenieurstudiengänge
Fakultätentag Maschinenbau und Verfahrenstechnik tagte in der RUB
Die bewährten Diplomstudiengänge in den Ingenieurwissenschaften auf das gestufte Bachelor-/Master-Modell umzustellen, ist nur dann sinnvoll, wenn sich dadurch die Studiendauer verkürzt und die Abbrecherquote verringert. Die Politik muss entsprechende Mittel bereitstellen, um den "Bologna-Prozess" auch im Ingenieurwesen erfolgreich umzusetzen: Das ist die zentrale Forderung des Positionspapiers, das der deutsche Fakultätentag für Maschinenbau und Verfahrenstechnik (FTMV) am 8.7.2005 in der Ruhr-Universität Bochum verabschiedet hat. Vorsitzender des FTMV ist der Bochumer Maschinenbauer Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Predki.
Empfehlungen für die Umsetzung
Deutschland braucht hervorragend ausgebildete Ingenieure, um Arbeitsplätze und den Industriestandort zu sichern. Einen wichtigen Beitrag dazu leistet der FTMV, ein Zusammenschluss aller Maschinenbau- und Verfahrenstechnik-Fakultäten Deutschlands. Am 7. und 8. Juli 2005 diskutierten die Delegierten in Bochum die Auswirkungen des "Bologna-Prozesses", der europaweit die Einführung gestufter Studiengänge mit den Abschlüssen Bachelor (nach 7 Semestern) und Master (nach insgesamt 10 Semestern) vorsieht. Der Fakultätentag begrüßt die Reformmaßnahmen, gibt in seinem Positionspapier aber auch entscheidende Empfehlungen für die Umsetzung.
Zentrale Forderungen
Die zentralen Punkte des Positionspapiers sind: Der Masterabschluss muss mindestens das Niveau eines Diplomabschlusses haben und an Universitäten zum "Regelabschluss" werden. Quotenregelungen, nach denen nur eine bestimmte Anzahl von Bachelor-Absolventen zu einem Masterstudiengang zugelassen werden, lehnt der Fakultätentag ab. Dies behindere Studierende zu sehr in ihrer freien Berufswahl, heißt es. "Es muss zudem sichergestellt sein, dass es nicht über Kapazitätsverordnungen, die dann beispielsweise vorschreiben, nur 20 Prozent der Lehrkapazität für Masterstudiengänge zu verwenden, zu einer indirekten Quotenregelung kommt." Im Bachelor-Abschluss sehen die Unterzeichner des Papiers "im Wesentlichen den Übergang zum Masterstudium, der aber auch den Eintritt in die Industrie oder den Wechsel in Masterstudiengänge eines anderen Fachgebiets gestattet."
Selbstständige Forschung
"Um den Industriestandort Deutschland aufrecht erhalten zu können, benötigen wir hoch innovative Ingenieure in ausreichender Zahl", heißt es. "Das setzt voraus, das genügend Masterabsolventen vorhanden sind, um komplexe Forschungsaufgaben für die deutsche Industrie durchzuführen." Da Doktoranden im Ingenieurwesen selbstständig forschen, Projektmanagement und Lehraufgaben übernehmen, befürwortet der Fakultätentag eine "strukturierte Doktorandentätigkeit": "Promotionsstudiengänge sind dagegen in den Ingenieurwissenschaften bestenfalls als additives Element zu sehen, deren Absolventen nicht das Niveau der derzeit ausgebildeten Doktor-Ingenieure erreichen werden."
Weitere Informationen
Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Predki, Vorsitzender des FTMV, Lehrstuhl für Maschinenelemente, Getriebe und Kraftfahrzeuge, Fakultät für Maschinenbau der RUB, Tel. 0234/32-24061, E-Mail: wolfgang.predki@rub.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Bauwesen / Architektur, Elektrotechnik, Energie, Maschinenbau
überregional
Studium und Lehre, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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