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25.02.1998 00:00

'Atmender Sensor' auf der envitec

Beate Kostka M. A. Presse- und Informationsstelle, Standort Duisburg
Gerhard-Mercator-Universität Duisburg (bis 31.12.2002)

    25.2.1998

    "Atmender Sensor" testet Luftqualitaet

    Uni-Exponat auf der Umweltmesse Envitec

    Ob die Atemluft feste, unsichtbare Kleinst-Partikel enthaelt, die sich in der Lunge festsetzen, misst ein neuer "atmender Sensor", den die Universitaet Duisburg vom 2. - 6. Maerz auf der Umweltmesse Envitec in Duesseldorf (Halle 07, Stand E 06) vorstellt.

    Entwickelt wurde das Messsystem von Prof. Dr. Andreas Schmidt-Ott und seinem Team am Institut fuer Verbrennung und Gasdynamik an der Mercator-Universitaet.

    Gezeigt wird, wie auch kleinste, unsichtbare Partikel gemessen werden koennen, die beispielsweise durch Dieselabgase, Industrie- oder Heizungsanlagen in die Umgebungsluft gelangen. Nach neuesten Untersuchungen von Wirkungsforschern aus Deutschland und den USA stehen diese Mini-Partikel in Verdacht, die Lunge zu schaedigen.

    Gesundheitsschutz: Partikel zaehlen statt wiegen

    Bei der Ueberwachung der Luftqualitaet werden bisher nur die groesseren Partikel erfasst. So bewerten die geltenden Messstandards den Schwebstoffgehalt der Luft nur anhand der Masse und registrieren dabei nicht die ultrafeinen Partikel.

    Weil diese Minipartikel in sehr grossen Mengen vorkommen, koennen sie die Gesundheit stark schaedigen. Dennoch werden sie messtechnisch nicht erfasst, weil sie so gut wie nichts wiegen. Das Motto muss also sein: "Zaehlen statt wiegen", meint Prof. Schmidt-Ott.

    Filter ahmt den Atemtrakt nach

    Mit ihrem "atmenden Sensor" leistet die Universitaet Duisburg dazu einen entscheidenden Beitrag. Wenn man bedenkt, dass die Mini-Partikel ungefaehr tausendmal kleiner sind als das menschliche Haar, laesst sich ermessen, wie schwierig die Entwicklung eines solchen Messsystems ist.

    Der Sensor misst die Anzahl der ultrafeinen Partikel, die sich beim normalen Einatmen in der Lunge festsetzen. Dafuer "atmet" das Geraet kontinuierlich Umgebungsluft samt Partikel ein, die in einem Auflader elektrisch geladen werden.

    Anschliessend durchstroemen sie einen Filter, der die Eigenschaften des Atemtrakts nachahmt. Die abgeschiedenen Partikel geben hier ihre Ladung ab, die als elektrischer Strom gemessen werden kann.

    Hohe Einsatztauglichkeit: robust und kostenguenstig

    Der neue Sensor ist ein robustes Geraet, das flaechendeckend eingesetzt werden kann und darueber hinaus auch vergleichsweise kostenguenstig ist. Geplant ist, den Sensor in Zusammenarbeit mit anderen Forschungsgruppen ausgiebig in einem Feldeinsatz zu testen.

    Die Duisburger Wissenschaftlergruppe bringt dabei ihr europaweit fuehrendes Know-how in der Aerosolforschung ein, zu denen die ultrafeinen Luft-Partikel gehoeren.

    Prof. Schmidt-Ott erlaeutert: "Nur mit der Erfassung der Kleinst-Partikel koennen Wirkungsforscher die Schaedlichkeit dieser alltaeglichen Atemluftbestandteile abschliessend bewerten." Der Duisburger Messtechniker ist ueberzeugt davon, dass es kuenftig unumgaenglich sein wird, auch die ultrafeinen Partikel in die Richtlinien zur Beurteilung der Luftqualitaet aufzunehmen.

    Weitere Infos unter: Dipl.-Ing. Thomas Kauffeldt, Tel: 0203/379-2577, E-Mail: kauffeldt@unidui.uni-duisburg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Elektrotechnik, Energie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Maschinenbau, Medizin, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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