Der Konföderationen-Pokal im Juni hat bereits einen Vorgeschmack auf die Fußball-WM 2006 geliefert. Auch Studierende der Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule Nürnberg haben sich im Sommersemester 2005 dieses Themas angenommen und Modelle für ein Fandorf für die FIFA-WM-Stadt Nürnberg entworfen. Anlässlich eines Wettbewerbs des Architekten- und Ingenieurvereins (AI) sollten funktionale Bauten entwickelt werden, die auch nach dem Fußball-Event bei anderen Festivitäten in der Stadt einsetzbar sind.
Zum 19. Mal hatte der AIV Nürnberg in diesem Jahr seinen Studentenwettbewerb ausgeschrieben. In Dreierteams - jeweils zwei angehende Architekten und ein angehender Bauingenieur- sollten die Ohm-Studenten des achten Semesters für die Fußball-WM 2006 für Nürnberg "temporäre Bauten zu einem Fandorf" entwerfen und entwickeln. Dabei galt es, vier eingeschossige Module zu gestalten: Versorgungstrakt (mit Küche und Lager), Aufenthaltsbereich für rund 500 Personen, Fanshops und Entsorgungstrakt (mit Toiletten, Müll-Modul und Wickelräumen). Weitere Bedingung: Die Bauten sollten eingeschossig und gut transportabel sein, um nach dem Fußball-Spektakel auch bei anderen Festlichkeiten in der Stadt eingesetzt zu werden.
Bierzelt - neu interpretiert
Die Teilnehmer lieferten allesamt interessante und hoch funktionale Modell-Vorschläge, die von einer AIV-Jury bewertet wurden. Die beste Lösung lieferte dabei das Team um die Architektur-Studierenden Olga Sartisohn, Tobias Lemke und Bauingenieur-Student Tobias Vohler, das sich den 1. Preis und damit 1.200 Euro holte. In ihrem Modell wagen sie "in Anlehnung an ein Fußball-Tor die dynamisch, beschwingte Neu-Interpretation eines klassisch-großräumigen Bierzeltes", wie es in der Würdigung der Preisrichter heißt. "Die baulichen Strukturen pendeln sich dabei zwischen der Nürnberger Kongresshalle und dem Erdwall auf der Südseite auf eine eigenständige und ausgewogene städtebauliche Proportion ein."
Rang 2 und 900 Euro gingen an das Team Daniel Beck, Alexander Liersch (beide Architektur) und Bernd Schmitt (Bauingenieurwesen). Sie lieferten ein städtebaulich fein differenziertes Konzept mit einer dennoch ausgeprägten Robustheit in allen Baustufen. Die in ihrer Leichtigkeit angenehme Laubenarchitektur ist dabei sowohl für Großfeste wie auch für kleinere innerstädtische Veranstaltungen anpassbar und gut geeignet. Besonderes Lob gab es für die geschickte Nutzung der topographischen Gegebenheiten als Sitzflächen vor Großleinwänden.
Als "Sonderankauf", dotiert mit 300 Euro, wurde das Konzept von Christian Kar, Oliver Zirkelbach (beide AR) und Robert Streb (BI) ausgezeichnet. Ihr eigenständiger und andersartiger Ansatz erfüllt zwar nicht ganz die Vorgaben an Modularität und Flexibilität, interpretiert in seiner Großform allerdings ein Zusammengehörigkeitsgefühl, wie es von Fußballfans angestrebt wird. "Die architektonische Ausprägung ist dafür geeignet, für die WM 2006 in Nürnberg ein Zeichen zu setzen", so das Urteil der Juroren.
Ob einer der insgesamt sieben Vorschläge in die Realität umgesetzt wird, steht bis dato noch nicht fest. Jedoch haben die Ohm-Studierenden in acht Arbeiten gezeigt, wie die Umgebung um das Frankenstadion mit viel Kreativität und Ingenieurleistung gestaltet werden kann. Was die Planung betrifft, dürfte Nürnberg für die Fußball-Fans aus aller Welt also gerüstet sein.
Ausstellung vom 15. bis 29 Juli
Zu sehen sind alle Modelle vom 15. bis einschließlich 29. Juli in der Galerie des Treffpunkts Architektur (Lorenzer Str. 30, 90402 Nürnberg). Die Ausstellung ist von Montag bis Donnerstag von 8.30 Uhr bis 18 Uhr und freitags bis 14 Uhr geöffnet. Den Auftakt bildet eine Vernissage, die am Freitag, 15. Juli, um 17.30 Uhr beginnen wird.
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Rückfragen von Medienvertretern bitte an Prof. Josef Reindl, Telefon 09 11 / 58 80 12 50 oder josef.reindl@fh-nuernberg.de. Gerne hilft Ihnen auch die Pressestelle der Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule. Sie erreichen uns telefonisch unter 09 11 / 58 80 41 01 (Marc Briele) oder via Mail an presse@fh-nuernberg.de. Auf Wunsch stellen wir Ihnen gerne Bildmaterial der Fandorf-Modelle zur kostenlosen redaktionellen Verwendung zur Verfügung.
Rang 1: Der Entwurf des Teams Sartisohn-Lemke-Vohler gewann den AIV-Wettbewerb.
Foto: FH Nürnberg
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Vize: Das Team Beck-Liersch-Schmitt schufen Sitzflächen vor Großleinwänden.
Foto: FH Nürnberg
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Bauwesen / Architektur
überregional
Studium und Lehre
Deutsch
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