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14.07.2005 13:29

Schülerländervergleich PISA 2003 vorgestellt

Silvia von Einsiedel Pressereferat
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

    Bulmahn: "Bildungsreform in Deutschland muss konsequent fortgeführt werden"

    Anlässlich der Vorstellung des Schülerländervergleichs PISA 2003 erklärte Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn am Donnerstag in Hannover:

    "Das eindeutige Bekenntnis der Bundesregierung, die Bildung zu einem zentralen Anliegen ihrer Politik zu machen, zahlt sich aus. Bildung hat an Wertschätzung in diesem Land gewonnen und das ist gut und wichtig.

    Alle Länder konnten sich gegenüber 2001 leicht verbessern. Einige Länder, insbesondere die Neuen Länder, aber auch Bremen, haben spürbare Kompetenzverbesserungen erreicht. Das zeigt: In einer überschaubaren Zeit sind Verbesserungen möglich. Sie sind vor allem im naturwissenschaftlichen und mathematischen Bereich erreicht worden. Dort haben wir - Bund und Länder - bereits 1998 die entscheidende Reform mit dem SINUS-Programm eingeleitet. Und sie trägt Früchte. In Mathematik gibt es einen deutlichen Kompetenzzuwachs.

    Im Bereich der Lesekompetenz gibt es allerdings keine nennenswerten Verbesserungen. Hier müssen weitere Anstrengungen erfolgen. Bund und Länder haben dazu eine Initiative zur Sprachförderung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund auf den Weg gebracht.

    Wir haben in Deutschland trotz erster Erfolge weiterhin einen ganz dringenden und ganz konkreten Handlungsbedarf:

    Die so genannte Risikogruppe ist mit rund 23 Prozent unverändert hoch und viel höher als in vergleichbaren Staaten.

    Der Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg ist in Deutschland dramatisch und höher als in jedem anderen vergleichbaren Land.

    Unser gemeinsames Ziel muss sein, dass jedes Kind bestmöglich gefördert wird. Unser Ziel muss es sein, dass jedes Kind wirklich echte Chancen hat und nicht aufgrund seiner familiären Herkunft abgeschoben wird. Angesichts des großen Nachholbedarfs und der nach wie vor großen Unterschiede zwischen den Ländern der Bundesrepublik hat der Bund eine besondere Verantwortung, zur Sicherung gleicher Zukunftschancen beizutragen. Denn Bildung ist die Voraussetzung für eine erfolgreiche Zukunft unserer Kinder und unserer Gesellschaft.

    Wir müssen nach vorn blicken und die erfolgreich von Bund und Ländern angepackte Bildungsreform konsequent fortsetzen. Der von der Bundesregierung initiierte Ausbau von Ganztagsschulen ist dabei ein entscheidender, ein notwendiger und richtiger Weg! Aber auch der Ausbau und die Verbesserung der frühkindlichen Bildung und Betreuung ist ein wichtiger Schritt.

    Die Bundesregierung hat nach der ersten PISA-Veröffentlichung die Initiative ergriffen, weil in Ganztagsschulen mehr Zeit und Raum ist, um auf jedes Kind einzugehen und jedes Kind bestmöglich zu fördern. Das ist uns vier Milliarden Euro wert und es sollte uns in Zukunft noch mehr Geld wert sein - auch den Ländern - auch den Kommunen.

    Die Vernachlässigung schwächerer Kinder an unseren Schulen können wir uns nicht länger leisten. Der demografische Wandel in unserem Land verpflichtet uns, kein Kind auf der Strecke zu lassen. Deshalb brauchen ganz besonders die Schulen und die Lehrer in sozialen Brennpunkten eine noch größere Unterstützung vor Ort, um schwächere Schüler besser fördern zu können.

    Angesichts des von PISA 2003 und dem von der Wissenschaft festgestellten Auseinanderdriftens der deutschen Länder müssen alle Verantwortlichen ihre Anstrengungen weiter verstärken. Wir müssen in Zukunft neben der individuellen Förderung noch stärker für eine frühe Förderung im Kindergarten sorgen.

    Das letzte Kindergartenjahr muss gebührenfrei sein, damit möglichst viele Kinder die besten Voraussetzungen für die Schule mit auf den Weg bekommen. Jedes Kind, dass in die Schule kommt, muss die deutsche Sprache können.

    Wir brauchen auch eine bessere Durchlässigkeit zwischen den unterschiedlichen Bildungswegen. Wir müssen uns fragen, ob die frühe Auslese von 10-jährigen Kindern nach der vierten Klasse der richtige Weg ist. Erfolgreiche Bildungsnationen zeigen uns, dass es auch anders geht.

    Ich habe in den letzten Wochen und Monaten viele neue Ganztagsschulen in ganz Deutschland besucht. Es gibt dort eine großartige Aufbruchstimmung bei den Lehrern, bei den Eltern und den Schülern. Lassen Sie uns alles dran setzen, diese Kraft für unsere Kinder positiv zu nutzen. Wir kennen unsere Schwächen und Fehler, wir wissen, wie wir sie beheben können. Haben wir den Mut den eingeschlagenen Weg erfolgreich weiterzugehen!"


    Weitere Informationen:

    http://www.bmbf.de/press/1517.php


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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