Ihm verdankt die Ruhr-Universität Bochum eine Besonderheit in der deutschen Hochschullandschaft: ein Campus-Museum mit einer international anerkannten Sammlung moderner und zeitgenössischer Kunst. Albert Schulze-Vellinghausen legte mit einer großzügigen Schenkung den Grundstock für die Kunstsammlungen der RUB. Am 21. Juli 2005 würdigt die RUB den Kritiker und Förderer, der in diesem Jahr 100 geworden wäre, mit einer Gedenkfeier (18 Uhr, Kunstsammlungen im Gebäude UB).
Bochum, 14.07.2005
Nr. 226
Gedenkfeier für einen Kritiker und Förderer
Albert Schulze-Vellinghausen zum Hundertsten
Erinnerung an Begründer der RUB-Kunstsammlungen
Ihm verdankt die Ruhr-Universität Bochum eine Besonderheit in der deutschen Hochschullandschaft: ein Campus-Museum mit einer international anerkannten Sammlung moderner und zeitgenössischer Kunst. Albert Schulze-Vellinghausen legte mit einer großzügigen Schenkung den Grundstock für die Kunstsammlungen der RUB. Am 21. Juli 2005 würdigt die RUB den Kritiker und Förderer, der in diesem Jahr 100 geworden wäre, mit einer Gedenkfeier (18 Uhr, Kunstsammlungen im Gebäude UB). Eduard Beaucamp, wie Schulze-Vellinghausen Kritiker der FAZ, erinnert an den Sammler und Publizisten. Die Öffentlichkeit und die Medien sind herzlich willkommen.
Ein lebendiges Museum
Dem vor hundert Jahren, am 30. Mai 1905 in Werne geborenen Kunst-, Literatur- und Theaterkritiker, Buchhändler und Übersetzer Prof. Albert Schulze-Vellinghausen verdankt die RUB, dass sie ihre heute umfangreiche Sammlung moderner Kunst aufbauen konnte: 1967 verfügte Schulze-Vellinghaus testamentarisch, dass er seine Werke (u. a. von Josef Albers, Günter Fruhtrunk, Josef Beuys, Lucio Fontana, Otto Piene, Gunther Ücker, Victor Vasarely, Cy Twombly) der Ruhr-Universität Bochum vermachen würde, wenn sie für einen adäquaten Ausstellungsraum sorge und das Land Nordrhein-Westfalen das Museum mit einem jährlichen Ankaufetat unterstütze. Die RUB sollte ein Ort der fortwährenden Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Kunst sein. Schulze-Vellinghausen wünschte sich einen ständigen Dialog der Studierenden mit Werken aktueller Kunst. Er wollte vermeiden, dass ein mit seiner Sammlung gegründetes Museum zu einem Mausoleum erstarrt.
Auftrag angenommen
Das Land Nordrhein-Westfalen und die Ruhr-Universität Bochum haben den Auftrag von Schulze-Vellinghausen angenommen. In den vergangenen Jahrzehnten haben die Institutsleiter des Kunstgeschichtlichen Instituts, Prof. Dr. Max Imdahl und Prof. Dr. Monika Steinhauser, die Sammlung durch Ankäufe kontinuierlich erweitert. Die Sammlung wurde durch Ausstellungen, Diskussionen, Vorträge und Sammlungspräsentationen aktualisiert und belebt. Ausstellungen wie beispielsweise "Bernd und Hilla Becher. Industriephotographie" (1994), "Ansicht, Aussicht, Einsicht: Andreas Gursky, Candida Höfer, Axel Hütte, Thomas Ruff, Thomas Struth" (2000) und "Mischa Kuball: Utopie / Black Square (2003/04) fanden international Beachtung.
Vita ASV
ASV, so das journalistische Kürzel des Kritikers, gründete nach einem Studium der Rechtswissenschaft, Kunstgeschichte und Archäologie (seit 1926) die "Bücherstube am Dom" in Köln. 1949 bis 1953 arbeitete er als Theaterkritiker für den Düsseldorfer "Mittag", seit 1953 war er als Kritiker der FAZ tätig. Bereits in der "Bücherstuben"-Zeit unterstützte er von den Nationalsozialisten ausgegrenzte Künstler durch Ankäufe. Im Nachkriegsdeutschland hat er sich als Sammler und Kritiker in außergewöhnlicher Weise für die kulturelle Entwicklung des Ruhrgebiets eingesetzt. Er begleitete die 1948 in Recklinghausen gegründete Künstlergruppe "junger westen", zu der Künstler wie Emil Schumacher, H.A.P. Grieshaber, Thomas Grochowiak, Heinrich Siepmann und Fritz Winter zählen. Er führte Eugène Ionesco und Jean-Paul Satre in Deutschland ein und setzte sich als Theaterkritiker für das Bochumer Theater und die Ruhrfestspiele in Recklinghausen ein. Sammlung und Kritik waren freilich nicht auf die Region beschränkt: ASV nahm Kontakt zur Gruppe "Cobra" auf und erwarb Arbeiten von Lucebert und Karen Appel. Er begeisterte sich für Arnulf Rainer und Sam Francis und kaufte Werke von Louis Soutter, Horst Antes und Cy Twombly. 1964 bis 1967 stellte er seine Sammlung in dem geerbten Haus Kley in Dortmund aus, einem Ort, den er als sowohl als Privathaus als auch als einen Raum für Theater, Kunst, Literatur und Musik nutzte.
Weitere Informationen
Dr. Friederike Wappler, Kunstgeschichtliches Institut der RUB, Tel. 0234/32-27271, E-Mail: friederike.wappler@rub.de
Blick in die Kunstsammlungen: Francois Morellet, "4 trames superposées", von Albert Schulze-Vellingh ...
Thorsten Koch, RUB
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Kunst / Design, Musik / Theater
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
Blick in die Kunstsammlungen: Francois Morellet, "4 trames superposées", von Albert Schulze-Vellingh ...
Thorsten Koch, RUB
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