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14.07.2005 14:29

WSI-Befragung: Jeder zweite Betriebsrat mit Personalabbau konfrontiert

Rainer Jung Abt. Öffentlichkeitsarbeit
Hans-Böckler-Stiftung

    Knapp 60 Prozent der Betriebsrätinnen und Betriebsräte in deutschen Unternehmen haben sich in den vergangenen drei Jahren mit dem Thema Beschäftigungssicherung befassen müssen. Das zeigt die Betriebsrätebefragung 2004/2005 des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) in der Hans-Böckler-Stiftung. 53 Prozent der Beschäftigtenvertreter waren konkret mit dem Problem Personalabbau konfrontiert. 57 Prozent hatten damit zu tun, in ihrem Betrieb vorgesehene Veränderungen der Arbeitsorganisation möglichst im Sinne der Beschäftigten mit zu gestalten.
    Der hohe betriebliche Problemdruck, von dem die mehr als 2000 befragten Betriebsräte berichten, deute auf eine nach wie vor hohe Umbaudynamik in der Wirtschaft hin, analysiert WSI-Forscher Claus Schäfer in der aktuellen Ausgabe der WSI-Mitteilungen. Diese Dynamik weise "eine gewisse Abkopplung von konjunkturellen Entwicklungen auf". So fanden nach Auskunft der Betriebsräte in der Hälfte aller Betriebe seit Anfang 2003 oft tief greifende Umstrukturierungen statt. Doch nur bei insgesamt etwa einem Viertel sei die Entwicklung von Auftragslage, Umsatz oder Gewinnen "schlecht" oder "eher schlecht" gewesen.

    In bis zu 60 verschiedenen Themenbereichen müssen sich deutsche Betriebsräte laut Umfrage auskennen. Neben der Beschäftigungssicherung standen Arbeitsschutz, Weiterbildung, betriebliche Altersversorgung, ein verschlechtertes Betriebsklima und Altersteilzeit auf der Aufgabenliste von jeweils mehr als 50 Prozent der Befragten. 46 Prozent hatten mit Kündigungsschutzfragen zu tun. Relativ selten befassen sich Betriebsräte dagegen mit Aktivitäten zur Gesundheitsförderung, mit familienfreundlichen Arbeitsbedingungen oder der Gleichstellung am Arbeitsplatz. Die WSI-Forscher nehmen an, dass solche Felder "kaum Entfaltungschancen haben, so lange die Interessenvertretung von den Entwicklungen im harten Kern des betrieblichen Geschehens in Atem gehalten wird".

    105.000 Unternehmen haben einen Betriebsrat

    Die zahlenmäßige Verbreitung der betrieblichen Mitbestimmung in der Privatwirtschaft ist derweil stabil: Rund elf Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland haben nach Daten des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit einen Betriebsrat an ihrer Seite.

    In ungefähr 105.000 Unternehmen haben die Beschäftigten ein solches Gremium gewählt, wie die neuen Ergebnisse des IAB-Betriebspanels für 2004 zeigen. Zwar verfügt nur knapp jeder 14. Kleinbetrieb bis 50 Beschäftigte über einen Betriebsrat. Ab 200 Beschäftigten erreicht der Anteil aber schon 80 Prozent im Westen und fast 75 Prozent im Osten. 47 Prozent aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in den alten, 38 Prozent in den neuen Bundesländern arbeiten in einem Unternehmen mit Betriebsrat.


    Weitere Informationen:

    http://www.boeckler.de/cps/rde/xchg/SID-3D0AB75D-8CC5228D/hbs/hs.xsl/320_36392.h...


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Politik, Recht, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

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