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15.07.2005 13:37

Wissenschaftsrat erteilt Akkreditierung nur unter Auflagen

André Zimmermann Referat "Presse und Kommunikation"
Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie NRW

    Pinkwart: Private Universität Witten-Herdecke steht vor großen Herausforderungen

    Vor großen Aufgaben sieht NRW-Innovationsminister Andreas Pinkwart die Private Universität Witten-Herdecke nach dem heute in Berlin vom Wissenschaftsrat präsentierten Ergebnis der institutionellen Akkreditierung. "Witten-Herdecke steht vor einer riesigen Herausforderung. Für die Humanmedizin muss nach Auffassung des Wissenschaftsrates eine grundlegende Neukonzeption entwickelt werden. Wir werden die Universität auf diesem Weg intensiv begleiten. Wichtig ist nun, dass sich alle Beteiligten zusammensetzen und die Akkreditierungsergebnisse des Wissenschaftsrates analysieren, aufarbeiten und umsetzen", sagte Pinkwart.

    Der Wissenschaftsrat hatte heute Morgen in Berlin der Privaten Universität Witten-Herdecke die Akkreditierung für die kommenden drei Jahre nur unter strengen Auflagen erteilt. Die Akkreditierung wird nur wirksam unter der Bedingung, dass im Studiengang Humanmedizin keine Neuimmatrikulationen vorgenommen werden, bis eine belastbare und realisierbare Neukonzeption vorliegt. Auswirkungen auf die laufenden Verfahren werden zur Zeit unter dem Gesichtspunkt des Vertrauensschutzes geprüft.

    Der Wissenschaftsrat erwartet für den Bereich der Humanmedizin innerhalb der kommenden drei Jahre insbesondere eine erhebliche Verbesserung in Lehre, Forschung, Organisation und Finanzierung. Als Alternative sieht der Wissenschaftsrat die Möglichkeit, ein tragfähiges Konzept für eine Zukunft als Hochschule ohne Medizinerausbildung zu entwerfen. Der Prozess der Akkreditierung der Privaten Universität Witten-Herdecke war im Dezember 2003 eingeleitet worden.

    Eine Akkreditierung muss sich eine private Hochschule in regelmäßigen Abständen ausstellen lassen. Die entscheidende Beurteilung nimmt der Wissenschaftsrat als nationales Beratungsgremium von Bund und Ländern vor. Mit dem Akkreditierungsverfahren wird sichergestellt, dass eine private Hochschule und ihr Studienangebot den wissenschaftlichen Maßstäben einer staatlichen Hochschule erfüllen.

    "Die Universitätsleitung muss mit der nötigen Entschlossenheit Lage und Perspektiven bewerten und einen Zukunftsplan erarbeiten", sagte Pinkwart. Die neue Landesregierung werde die Hochschule dabei mit mehr Nachdruck begleiten als die Vorgängerregierung. Pinkwart stellte zugleich klar, dass das Land die strukturelle Unterfinanzierung der Hochschule nicht aus Steuergeldern ausgleichen könne. "Das Land und das Ministerium fördern private Vorhaben in erster Linie durch eine konstruktive Antragsentwicklung und einen ausgeprägten Beratungsservice, um einen zielorientierten Verfahrens- und Entscheidungsprozess zu gewährleisten."

    Die noch von der alten Landesregierung zugesagte Finanzierungsvereinbarung zwischen dem Land NRW und der Hochschule läuft bis einschließlich 2006. Die seit 1982 staatlich anerkannte Private Universität Witten-Herdecke hat bislang insgesamt rund 40 Millionen Euro vom Land erhalten. "Die Möglichkeit einer weiteren Förderung der Universität durch das Land besteht nach dem heutigen Akkreditierungsergebnis nur dann, wenn die Universität sehr schnell ein tragfähiges Zukunftskonzept vorlegt", sagte Pinkwart.

    Trotz der kritischer Befunde stehe die Private Universität in einigen Fachbereichen nach wie vor gut da und ihr komme aufgrund ihrer besonderen Konzeption nach wie vor Modellcharakter zu. Auch die Erhöhung der Studiengebühren - von den Studierenden in Witten-Herdecke erst in dieser Woche selbst beschlossen - sei ein Zeichen dafür, welche Akzeptanz die Hochschule finde.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    regional
    Organisatorisches, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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