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18.07.2005 14:26

Prof. Dr. Willi Freeden in die Bayerische Akademie der Wissenschaften aufgenommen

Dipl.-Volkswirt Thomas Jung Universitätskommunikation
Technische Universität Kaiserslautern

    Prof. Dr. Willi Freeden, seit dem Jahre 2002 Vizepräsident für Forschung und Technologie an der TU Kaiserslautern, wurde auf Vorschlag eines Gremiums international renommierter Geowissenschaftler zum ordentlichen Mitglied der Deutschen Geodätischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften ernannt. Die offizielle Aufnahme findet in der Novembersitzung in München statt. Durch die Wahl werden die besonderen Verdienste von Prof. Freeden im Bereich der modernen Satellitengeodäsie gewürdigt.

    Als spezifische Reaktion auf den technologischen Fortschritt und die steigende Beobachtungs- und Messgenauigkeit insbesondere in der Satellitentechnik und als weltweites Novum in der Universitäts- und Wissenschaftslandschaft hatte Prof. Willi Freeden kurz nach seiner Berufung an die Universität Kaiserslautern Mitte der 90er Jahre eine Arbeitsgruppe zur Geomathematik gegründet. Ziel der Geomathematik war und ist es, eine Brücke zwischen der mathematischen Theorie und Modellbildung einerseits und der geotechnischen sowie industriellen Anwendung andererseits zu spannen.

    Der besondere Reiz dieser Arbeitsrichtung begründet sich somit in dem wechselseitigen Austausch zwischen den mehr an Modellbildung, theoretischer Fundierung und "computermäßiger" Problembewältigung interessierten Gruppe von Angewandten Mathematikern und zum anderen den sich mehr der Messtechnik, Implementierung von Routinen und Software-Anwendung widmenden Vertretern des Geoingenieurwesens.

    Während der letzten Jahre - hauptsächlich gefördert durch Mittel der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) - gelang es Prof. Freeden zusammen mit den Mitarbeitern seiner Arbeitsgruppe, den "Prozess des bis auf die Erdoberfläche nach unten Fortführens (englisch abgekürzt Downward Continuation)" von Schwere -und Magnetfelddaten der in etwa 400 km die Erde umkreisenden deutsch-amerikanischen Satelliten CHAMP (Start: 2000) und GRACE (Start: 2002) mit neuen mathematischen Ideen und Konzepten beherrschbar zu machen. Ein weiteres Beispiel "für das Runterrechnen von Satellitendaten", das von der AG Geomathematik intensiv in Kooperation mit dem Alfred Wegener Institut (AWI), Bremerhaven, bearbeitet wird, ist die Modellierung ozeanischer Ströme aus RADAR-Information der Satelliten TOPEX/POSEIDON, ERS 1/ 2 und GEOSAT.

    Zukünftig wird sich die Gruppe im Rahmen eines DFG-Schwerpunktes detailliert mit der Beschreibung von Massentransporten auf der Erde befassen. Die Auswertung der mittels Gravimetrie gewonnenen Messergebnisse der geplanten Satellitenmission GOCE (Start: 2006) soll z. B. neue Erkenntnisse über Klimaphänomene wie das Abschmelzen der Eismassen an den Polkappen sowie das Auftreten zeitvariabler ozeanischer Zirkulationen ( El Nino, La Nina etc.) liefern.

    Die besondere Bedeutung der unter der Leitung von Prof. Freeden durch die Arbeitsgruppe Geomathematik neu entwickelten wissenschaftlichen Methoden rührt daher, dass sie - anders als die bisher in den Geowissenschaften gängigen Verfahren - die Modellierung geophysikalischer Größen (wie etwa Gravitationsfeld, Magnetfeld, Deformationsfeld, ozeanisches Strömungsfeld,?) rein aus lokaler Datenvorgabe ermöglichen. Dies gelingt numerisch effizient und ökonomisch unter Verwendung von geophysikalisch relevanten Lokalstrukturen mittels sukzessiver Approximation in Form einer Multiresolution.

    Für die geodätische Praxis bedingt dies, dass sich eine Verbesserung eines rein auf Satellitendaten basierenden Modells durch zusätzlich lokal gewonnene terrestrische Messdaten nur lokal in der Mikrostruktur auswirkt und keine vollständige Neuberechnung des Gesamtmodells erforderlich wird.


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-kl.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Mathematik, Physik / Astronomie
    überregional
    Forschungsprojekte, Personalia
    Deutsch


     

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