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20.07.2005 13:13

Bauten statt Brachen: Stadtplaner aus drei Ländern diskutieren an der RUB

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Auferstehen aus Ruinen - frei nach diesem Motto suchen viele Stadtplaner ihr Heil in Projekten auf ehemaligen Industrieflächen. Zwei Gründe sprechen dafür: die meist unschönen und vielfach vorhandenen Brachen verschwinden und gleichzeitig werden keine Freiflächen mehr verbraucht. Prof. Dr. Bernhard Butzin vom Zentrum für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung (ZEFIR) der Ruhr-Universität Bochum macht allerdings auf ein bislang kaum beachtetes Problem aufmerksam: "Auch ein Projekt auf einer Brachfläche kann mehr Schaden als Nutzen anrichten, wenn die Qualität nicht stimmt." Deshalb bietet ZEFIR zusammen mit Partnern aus Polen und Frankreich eine kostenlose Fortbildung für Stadtplaner an, bei der die Teilnehmer lernen, was nachhaltiges Flächenrecycling ausmacht. Noch sind Bewerbungen für die im September startende Veranstaltung möglich.

    Bochum, 20.07.2005
    Nr. 231

    Bauten statt Brachen
    ZEFIR beteiligt sich an EU-Projekt
    Stadtplaner aus drei Ländern diskutieren

    Auferstehen aus Ruinen - frei nach diesem Motto suchen viele Stadtplaner ihr Heil in Projekten auf ehemaligen Industrieflächen. Zwei Gründe sprechen dafür: die meist unschönen und vielfach vorhandenen Brachen verschwinden und gleichzeitig werden keine Freiflächen mehr verbraucht. Prof. Dr. Bernhard Butzin vom Zentrum für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung (ZEFIR) der Ruhr-Universität Bochum macht allerdings auf ein bislang kaum beachtetes Problem aufmerksam: "Auch ein Projekt auf einer Brachfläche kann mehr Schaden als Nutzen anrichten, wenn die Qualität nicht stimmt." Deshalb bietet ZEFIR zusammen mit Partnern aus Polen und Frankreich eine kostenlose Fortbildung für Stadtplaner an, bei der die Teilnehmer lernen, was nachhaltiges Flächenrecycling ausmacht. Noch sind Bewerbungen für die im September startende Veranstaltung möglich.

    Gemeinschaftsprojekt mit Polen und Frankreich

    Die Bochumer Forscher haben sich im Gemeinschaftsprojekt NETSFIELD (Networking and Training in Sustainable Brownfield Redevelopment) mit Kollegen aus Frankreich und Polen zusammengetan. Sowohl die Regionalagentur Mission Bassin Minier (MBM) in Nord-Pas de Calais, als auch der Oberschlesische Städte- und Gemeindebund kennen das Problem mit den ehemaligen Industriearealen. "Da liegt es natürlich nahe, Erfahrungen auszutauschen und voneinander zu lernen"; meint Prof. Dr. Bernhard Butzin. Als Teil von NETSFIELD bilden sich im Herbst 2005 Stadtplaner aus allen drei Regionen fort. Der Auftakt ist vom 20. bis 21. September in Bochum, am 27. und 28. Oktober sind die Stadtplaner und Wissenschaftler in Kattowitz/Oberschlesien und als letzte Station ist vom 24. bis 25. November Oignies bei Lille vorgesehen. "Wir haben Wissenschaftler und Praktiker als Lehrer gewonnen, die neue Erkenntnisse darüber vermitteln, wie Projekte erfolgreicher und nachhaltiger gemacht werden können," erläutert Bernhard Butzin. Dies wurde möglich durch die Zusammenarbeit mit der LEG Stadtentwicklung, der Montan-Grundstücksgesellschaft mbH und dem "wahrZeichen Standort- und Immobilien-Marketing Netzwerk".

    Strukturwandel im Ländervergleich

    Die Teilnehmer diskutieren, wie ehemalige Industrieareale nachhaltig genutzt und vermarktet werden können. Bei Exkursionen lernen sie zudem interessante Projekte in den jeweiligen Regionen kennen. Die Europäische Union unterstützt NETSFIELD, es ist Teil des EU-Projektes INTERREG III C "Regional Triangle of Weimar". Der Begriff "Weimarer Dreieck" umschreibt die besonders enge Zusammenarbeit zwischen Frankreich, Deutschland und Polen. Nordrhein-Westfalen, Nord Pas-de-Calais und Schlesien haben ihre trilaterale Zusammenarbeit 2004 unter dem Dach des INTERREG III C-Projektes noch enger gestaltet. Ausgetauscht werden Erfolge und Probleme des strukturellen Wandels.

    EU übernimmt Schirmherrschaft

    Die Schirmherrschaft der EU macht es möglich, dass für die Teilnehmer keine Reisekosten anfallen. "Das gegenseitige kennen lernen der Akteure ist uns wichtig. So können wir einen kleinen Beitrag dazu leisten, dass die Regionen im Weimarer Dreieck enger zusammenwachsen," erklärt Prof. Dr. Bernhard Butzin. Neben den Kursen dient auch ein Internetforum diesem Ziel. NETSFIELD baut auf den Ergebnissen des Europäischen Forschungsprojektes "RESCUE - Regeneration of European Sites in Cities and Urban Environments" auf. An diesem waren neben elf anderen Partnern auch das ZEFIR, die Montan Grundstücksgesellschaft mbH und Mission Bassin Minier beteiligt.

    Die Partner

    Das Zentrum für Ruhrgebietsforschung (ZEFIR) ist das Ruhrgebietsinstitut der Ruhr-Universität Bochum, in dem Hochschullehrer und wissenschaftliche Mitarbeiter aus verschiedenen Fakultäten organisiert sind. Zentrale Aufgabe ist die Forschung und Lehre zum Strukturwandel. Auf französischer Seite ist die Mission Bassin Minier (MBM), eine regionale Entwicklungsagentur der nordfranzösischen Region Nord-Pas de Calais, beteiligt. Der dritte Partner, ?l?ski Zwi?zek Gmin i Powiatów, ist der Oberschlesische Städte- und Gemeindebund. Nach der politischen Wende in Polen gegründet, ist er eine freiwillige Vereinigung von Kommunen in der Wojewodschaft ?l?sk/Oberschlesien. Momentan gehören dem Verband 105 Kommunen und Kreise mit insgesamt 3,8 Millionen Einwohnern an. Der Kurs im Ruhrgebiet ist in Zusammenarbeit mit LEG Stadtentwicklung Gmbh & Co. KG, der Montan-Grundstücksgesellschaft mbH und "wahrZeichen", einem Spezialisten für Immobilien-Marketing in NRW.

    Weitere Informationen

    Dipl.-Geogr. Martin Franz, Zentrum für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung der Ruhr-Universität Bochum, 44780 Bochum, NA 7/169, Tel. 0234/32-23381, E-Mail: NETSFIELD@rub.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Bauwesen / Architektur, Geowissenschaften
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

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