Herbe Niederlagen in Serie musste die rot-grüne Bundesregierung bei zahlreichen Landtagswahlen einstecken. Reaktion darauf: Die ursprünglich für das Jahr 2006 angesetzte Bundestagswahl soll auf den 18. September dieses Jahres vorgezogen werden. Diese Entscheidung stellt für die Politikwissenschaft eine große Herausforderung dar, weil sie nun unter großem Zeitdruck eine Neuauflage der seit 1990 regelmäßig durchgeführten Wahlstudien organisieren muss.
Die geplante Untersuchung "Von der knappen Wiederwahl zur Abwahl? - Die Dynamik individueller politischer Orientierungen und Verhaltensweisen in Deutschland zwischen den Bundestagswahlen 2002 und 2005" wird von Prof. Dr. Hans Rattinger vom Bamberger Lehrstuhl Politikwissenschaft II durchgeführt und ist Teil einer Reihe von Bundestagswahl-Studien. Gefördert wird sie von der Fritz-Thyssen-Stiftung.
Die Arbeiten zur Befragungsstudie anlässlich der bevorstehenden Wahl stehen diesmal unter etwas veränderten Vorzeichen: Zunächst werden die Befragungen aus finanziellen wie organisatorischen Gründen nicht mehr in einem persönlichen Gespräch, sondern telefonisch erfolgen. Ferner setzt sich die Zielgruppe der Befragung nur aus Personen zusammen, die bereits bei vorangegangenen Wahlstudien interviewt wurden. So kann das wichtigste Ziel der Studie erreicht werden, die Veränderung individueller politischer Einstellungen angesichts der einzigartigen politischen Situation im Umfeld dieser vorgezogenen Bundestagswahl nachzuzeichnen. Zur Durchführung der Studie sollen rund 2.000 wahlberechtigte Personen bundesweit telefonisch wiederbefragt werden. Verantwortlich für die Feldarbeiten ist die Survey Research Unit des Bamberger Centrums für Europäische Studien (SRU-BACES). In ihrem Telefonstudio in der Feldkirchenstraße werden Interviewer sechs Wochen vor dem anvisierten Wahltermin am 18. September mit der Durchführung der Interviews beginnen. Die ebenfalls geplante Nachwahlstudie wird etwa sechs Wochen nach dem Wahltermin beendet sein. Mit dem Abschluss der Datenaufbereitung und den Beginn der Ergebnisauswertung ist für Mitte November zu rechnen.
Kontakt:
Dr. rer. Pol. Zoltán Juhász / Bamberger Centrum für Europäische Studien
zoltan.juhasz@baces.uni-bamberg.de / T: 0951/863-2577
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Politik, Recht
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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