idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
26.07.2005 11:17

Kloster Lorsch und Universität Heidelberg vereinbaren Zusammenarbeit

Dr. Michael Schwarz Kommunikation und Marketing
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

    UNESCO-Welterbestätte und Universität als Partner -- Unterzeichnung am 29. Juli unter den Auspizien des baden-württembergischen Wissenschaftsministers Prof. Frankenberg und des hessischen Wissenschafts-Staatssekretärs Prof. Leonhard

    Am 29. Juli 2005 werden das Zentrum für Europäische Geschichts- und Kulturwissenschaften (ZEGK) der Universität Heidelberg und das UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Lorsch einen Kooperationsvertrag unterzeichnen, der in Zukunft eine noch engere Kooperation der beiden Institutionen in Forschung und Lehre ermöglicht. Die Veranstaltung findet unter den Auspizien des Wissenschaftsministers des Landes Baden-Württemberg, Prof. Frankenberg, und des Staatssekretärs im hessischen Wissenschaftsministerium, Prof. Leonhard, statt.

    Das einstige Kloster Lorsch, seit 1991 auf der UNESCO-Liste des kulturellen Erbes der Menschheit, heute eine Liegenschaft der Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen, ist ganz ohne Zweifel ein kultureller "Leuchtturm" der Region. Historisch gesehen ist Lorsch ein Verbindungsglied zwischen den beiden heutigen Metropolregionen Rhein-Main und Rhein-Neckar. Ein Großteil der urkundlichen Ersterwähnungen von Städten und Gemeinden in beiden Ballungsräumen sind dem Kloster Lorsch zu verdanken. Damit wird Lorsch zu einem der entscheidenden historischen Faktoren der Identitätsfindung für Menschen, die in dieser Großregion zu Hause sind, hier arbeiten und leben.

    Seit einigen Jahren macht die Schlösserverwaltung mit der Welterbestätte Lorsch mit richtungsweisenden Projekten von sich reden: 2000 wurde das "Lorscher Modell", ein welterbepädagogisches Programm, international vorgestellt; 2002 begann der Aufbau eines globalen Netzwerks von aktiven Klöstern aller Religionen, die auf der Welterbeliste stehen, und 2005 ging von Lorsch die Initiative zu dem ersten bundesweit begangenen "Welterbetag" aus. Und nun kommt es zu einer offiziellen Kooperationsvereinbarung zwischen der Universität Heidelberg und dem einstigen Kloster Lorsch im Bereich der akademischen Lehre. Die Idee dazu kam aus Heidelberg, vom Institut für Fränkisch-Pfälzische Geschichte und Landeskunde.

    Netzwerk Kulturerbestätten der Rhein-Main-Neckar-Region

    Arbeitsschwerpunkt des Instituts ist die Geschichte des "altpfälzischen Oberrheingebiets", das im frühen Mittelalter von den Franken beherrscht, im Hoch- und Spätmittelalter von den später rheinischen Pfalzgrafen bestimmt wurde und in der Hauptsache den Großherzogtümern bzw. Königreichen Baden, Bayern (linksrheinische "Pfalz"), Hessen-Darmstadt und Preußen (Rheinprovinz) zufiel. Heute teilen sich die Bundesländer Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz das sich im Rhein-Neckar-Dreieck konzentrierende historische Erbe der Pfalz.

    Die künftigen Partner sind sich einig in der Überzeugung, dass ihrer Kooperationsbereitschaft die Vorstellung eines offenen und sich im Laufe der Zeit entwickelnden und auch neue Schwerpunkte herausbildenden Prozesses zu Grunde liegt. Das neue Netzwerk versteht sich als Arbeitsgemeinschaft von Kulturerbestätten untereinander und mit der Universität Heidelberg insbesondere. Gedacht ist an eine Art Forum für weitere künftige Partnerschaften, an neue Impulse für Lehre und Forschung im Interesse einer wissenschaftlichen Neubesinnung und einer stärkeren Praxisorientierung von Studierenden.

    Vor allem geht es darum, Schlüsselqualifikationen kulturwissenschaftlicher Praxis zu vermitteln, wissenschaftliche Kompetenzen der Studierenden frühzeitig zu wecken und zu fördern, mit Hilfe von Praktika außerhalb der Universität die Relevanz historischen Arbeitens im Kontext der Öffentlichkeit zu erfahren und mögliche Berufsfelder möglichst noch während des Studiums kennen zu lernen und zu erproben. Neue Studiengänge (z.B. BA, Cultural Heritage) und eine anwendungsorientierte Graduiertenförderung brauchen den außer-universitären Erfahrungsort.

    Schon in der Gründungsphase der neuen Partnerschaft stellte sich heraus, dass eine Erweiterung der Partner innerhalb der Universität wünschenswert ist. Neben das Institut für Fränkisch-Pfälzische Geschichte und Landeskunde tritt nun sinnvollerweise auch die Kunstgeschichte - beide sind neuerdings im Zentrum für Europäische Geschichts- und Kulturwissenschaften (ZEGK) zusammengefasst.

    Die neue Partnerschaft wird am 29. Juli 2005 in Lorsch in Anwesenheit des Ministers für Wissenschaft, Forschung und Kunst in Baden-Württemberg, Prof. Dr. Dr. h.c. Peter Frankenberg, und des Staatssekretärs im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Prof. Dr. Joachim-Felix Leonhard, aus der Taufe gehoben.
    (vsg/duk)

    Veranstaltung: 29. Juli 2005, 18.00 Uhr
    Museumszentrum Lorsch
    Paul-Schnitzer-Saal
    Nibelungenstraße 35
    64653 Lorsch

    Ansprechpartner:
    Direktion der Verwaltung der Schlösser
    und Gärten Hessen
    Direktor Karl Weber
    Schloss, 61348 Bad Homburg
    Tel. 06172 9262101, Fax 9262190
    k.weber@schloesser.hessen.de
    http://www.schloesser-hessen.de

    Verwaltung der Staatlichen Schlösser
    und Gärten Hessen
    UNESCO-Welterbestätte Kloster Lorsch
    Dr. Hermann Schefers
    Nibelungenstraße 32
    64653 Lorsch
    Tel. 06251 51446, Fax 587140
    info@kloster-lorsch.de
    http://www.kloster-lorsch.de

    Prof. Dr. Bernd Schneidmüller
    Historisches Seminar
    Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
    Grabengasse 3-5, 69117 Heidelberg
    Tel. 06221 542441, Fax 542267
    bernd.schneidmueller@urz.uni-heidelberg.de

    Rückfragen von Journalisten auch an:
    Dr. Michael Schwarz
    Pressesprecher der Universität Heidelberg
    Tel. 06221 542310, Fax 542317
    michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Bauwesen / Architektur, Geschichte / Archäologie, Gesellschaft
    überregional
    Forschungsprojekte, Studium und Lehre
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).