idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
27.07.2005 15:17

Britische Töchter deutscher Unternehmen profitieren von Mitbestimmung

Rainer Jung Abt. Öffentlichkeitsarbeit
Hans-Böckler-Stiftung

    Britische Tochterfirmen deutscher Unternehmen bieten ihren Beschäftigten freiwillig erweiterte Mitbestimmungsmöglichkeiten, die deutlich über den Standard in Großbritannien hinausgehen. Gleichzeitig schneiden diese Firmen im Durchschnitt wirtschaftlich besser ab als vergleichbare Firmen ohne diese Beteiligungsmöglichkeiten. Zu diesem Schluss kommt ein Team von Forschern der Universitäten Hamburg, Manchester und Hull. Die Ergebnisse widersprechen Thesen von einer angeblichen "Flucht" deutscher Unternehmen aus dem deutschen Mitbestimmungsmodell, resümiert die Gruppe um Professor Arne Heise in der aktuellen Ausgabe der WSI-Mitteilungen.
    Die Wissenschaftler untersuchten alle deutschen Tochtergesellschaften in Großbritannien mit mehr als 25 Beschäftigten. Dabei beobachteten sie trotz weitestgehender rechtlicher Freiheiten in Großbritannien einen typisch deutschen Zugang zu Arbeitsbeziehungen, den sie als "gewerkschaftsorientierten Partnerschaftsansatz" bezeichnen. Es handelt sich dabei um eine Kombination von kollektiven und individuellen Repräsentanzformen, bei denen die einzelnen Mitarbeiter ebenso wie die gesamte Belegschaft Beteiligungsmöglichkeiten erhalten. Bei der Vereinbarung solcher Beteiligung waren auch Gewerkschaften beteiligt.

    Das Plus an Mitbestimmung geht einher mit besseren Ergebnissen bei zentralen wirtschaftlichen Kennzahlen: Arbeitsproduktivität und Profitabilität sind höher als in vergleichbaren Unternehmen, die keinerlei kollektive Vertretung oder auch nur individuelle Repräsentanz erlauben. Die vertiefte Analyse der Forscher liefert die Gründe dafür: Betriebliche Mitwirkungs- und Mitbestimmungsmöglichkeiten erhöhen offensichtlich nicht nur direkt die Arbeitszufriedenheit. Sie reduzieren auch die Bereitschaft von Beschäftigten, ihren Job zu wechseln. Das erspart dem Unternehmen hohe Kosten, etwa durch Bewerbersuche und zusätzliche Einarbeitungszeiten.


    Weitere Informationen:

    http://www.boeckler.de/cps/rde/xchg/hbs/hs.xsl/320_37038.html


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).