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14.10.1997 00:00

Universität Karlsruhe hat die Nase vorn

Dr. Elisabeth Zuber-Knost Presse und Kommunikation
Universität Karlsruhe (TH) - Forschungsuniversität.gegründet 1825

    Universitaet Karlsruhe hat die Nase vorn: "INTERNATIONAL DEPARTMENT" in Ingenieurwissenschaften

    Waehrend andere noch an Konzept oder Standort einer internationalen Ausbildung arbeiten, sind in Karlsruhe die Wuerfel bereits gefallen: Die Universitaet wird nach Zustimmung des Ministeriums fuer Wissenschaft, Forschung und Kunst einen Bachelor-Abschluss in Maschinenbau und einen Master-Abschluss in Elektrotechnik anbieten. Diese Entscheidung faellte der Senat der Fridericiana in seiner Sitzung am gestrigen Montag. Mit der Einrichtung eines ,International Department - University of Karlsruhe" sollen herausragende Studierende aus Asien und den USA gewonnen werden. Der Bachelor-Abschluss wird nach einem vierjaehrigen Studium, der Master-Abschluss nach einem zweijaehrigen Studium erreicht.

    Im Unterschied zu Studienangeboten anderer Laender sind in diese Ausbildung Industriepraktika integriert, was sowohl Wirtschaftskenntnisse als auch die fruehzeitige Anbahnung von Kontakten ermoeglicht. Das Fachstudium wird in englischer Sprache angeboten. Damit entfaellt der Nachweis der Kenntnis der deutschen Sprache als Zulassungsbedingung, die bislang besonders von Studierenden aus dem Fernen Osten als Hindernis angesehen wurde. Ein deutschsprachiges Begleitstudium zu Kultur, Geschichte, Wirtschaft, Medien und aktuellen gesellschaftsbezogenen Themen des Gastgeberlandes vermittelt den Studierenden den erforderlichen soziokulturellen Hintergrund.

    Als Beginn der Ausbildung in Maschinenbau mit dem Bachelor-Abschluss ist das Sommersemester 1999 vorgesehen, zunaechst mit der jaehrlichen Aufnahme von 30 Studierenden. Die Master-Ausbildung in Elektrotechnik ist fuer das Wintersemester 1999/2000 mit jaehrlich 10 Studierenden geplant. Die Finanzierung der Ausbildung erfolgt ueber ,Campusgebuehren" fuer die Studierenden, die dafuer auch Unterbringung und soziale Betreuung auf dem Campus erhalten.

    Fuer dieses Konzept der Universitaet Karlsruhe spricht - im Unterschied zu anderen Modellen - die Anbindung an eine etablierte Universitaet unter Nutzung des fachlichen Angebots, der Infrastruktur und aller damit verbundener Integrationsmoeglichkeiten. Finanzieren will die Fridericiana das Pilotprojekt mit Unterstuetzung des Bundes, des Landes und der Industrie.

    Damit fuehrt die Universitaet ihre traditionelle internationale Ausrichtung fort. Dies zeigt sich auch darin, dass sie schon immer ueberdurchschnittlich viele auslaendische Studierende aufgenommen hat und auch weiter aufnimmt.

    Hintergrund fuer die Einrichtung eines ,International Department - University of Karlsruhe" ist, dass der Studienstandort Deutschland insbesondere fuer asiatische und amerikanische Studierende in den vergangenen Jahren erheblich an Attraktivitaet eingebuesst hat. Nach Untersuchungen der HIS GmbH und des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) liegt dies nicht zuletzt an den Zugangsbedingungen und der mangelnden Transparenz des hiesigen Studienangebotes. Weitere Ursache ist die immer staerkere Verbreitung der Wissenschaftssprache Englisch, die wesentlich leichtere Studieneinstiege im englischsprachigen Raum ermoeglicht.

    Daher ist es nicht ueberraschend, dass sich das Interesse auslaendischer Studierender vor allem aus den rasch prosperierenden Laendern Suedostasiens in den letzten Jahren zunehmend von Deutschland ab- und vor allem den USA zugewandt hat. Dies hat zur Folge, dass die naechste Generation von Entscheidungstraegern in diesen Laendern - Politiker, Wirtschaftsmanager, Wissenschaftler - keine Bindung mehr zu Deutschland haben wird: Die negativen Auswirkungen auf die Zusammenarbeit mit diesen Laendern sind absehbar. Angesichts der rapide wachsenden Bedeutung dieser Laender im globalen Wirtschaftsgeschehen wird dadurch letztlich der Standort Deutschland im Weltmarkt geschwaecht.

    Baden-Wuerttemberg als am staerksten exportorientiertes Bundesland ist an guten und tragfaehigen Wirtschaftsbeziehungen besonders zum asiatischen Raum interessiert. Solche Beziehungen werden durch Absolventen internationaler Studiengaenge auf- und ausgebaut, weil diese als Geschaeftspartner fuer deutsche Unternehmen und als Mitarbeiter international operierender deutscher Unternehmen wichtige Bindeglieder zwischen den Maerkten und Kulturkreisen sind.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Elektrotechnik, Energie, Maschinenbau
    überregional
    Es wurden keine Arten angegeben
    Deutsch


     

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