Thüringer Hochschulwissenschaftler sind über Patente und die entsprechenden Verwertungsaspekte nur unzureichend informiert.
Dies ist das Ergebnis einer bundesweit erstmalig durchgeführten Studie einer Forschergruppe des Instituts für Rechtswissenschaft der Technischen Universität Ilmenau und des Center of Entrepreneurship der Fachhochschule Jena.
Die Forscher befragten hierzu insgesamt 3.385 Professoren und Mitarbeiter Thüringer Hochschulen. Ausgangspunkt der Untersuchung ist die Änderung des Arbeitnehmererfindungsgesetzes im Jahre 2002. Die Neuregelung hat das Privileg der Professoren an Eigentum und Verwertung von Patenten (sog. "Hochschullehrerprivileg") beseitigt und diese Rechte nunmehr den Hochschulen zugewiesen.
Die Studie "Erfindungen, Patente und Verwertung" belegt, dass die Neuerungen bisher von der Hochschulöffentlichkeit nur unzureichend wahrgenommen werden. Die Wissenschaftler ermittelten zudem, dass beim Transfer von Forschungsergebnissen Veröffentlichungen einen größeren Stellenwert haben als Patente.
Auf zehn Thüringer Hochschulbeschäftigte mit patentrelevanten Forschungsprojekten entfielen seit 2002 im Durchschnitt 47 Publikationen, aber lediglich sechs Erfindungsmeldungen und sieben Verwertungsfälle. Dennoch zeigen die neuen Regelungen Wirkung: Eine Erfindervergütung für Hochschulbeschäftigte - immerhin 30 % der Bruttoverwertungseinnahmen - setzt Anreize zu verstärkten Erfindungstätigkeiten und -meldungen.
Diese und weitere Ergebnisse der Studie dürften für Politik und Hochschulen von hoher Relevanz sein, da sie dazu beitragen, den Wissenschafts- und Forschungsstandort Deutschland international wettbewerbsfähiger zu machen.
Es ist geplant, die Untersuchungen auch auf andere Bundesländer auszudehnen, um so eine Vergleichbarkeit der Erkenntnisse zu erreichen.
Die Ergebnisse der Thüringer Studie stehen allen Beteiligten und Interessierten im Internet unter folgender URL zur Verfügung: http://www.db-thueringen.de/servlets/DocumentServlet?id=4142
Kontakt:
Dipl.-Volkwirt Arndt Lautenschläger (FH Jena) und Dr. Heiko Haase (TU Ilmenau)
Tel.: 03641 / 205591
Fax: 03641 / 205594
E-Mail: arndt.lautenschlaeger@bw.fh-jena.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
fachunabhängig
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).