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25.06.1999 14:37

Bakteriengift glättet die Haut im Gesicht

Dietmar Schmidt Felix-Wankel-Tierschutz-Forschungspreis
Ludwig-Maximilians-Universität München

    Die meisten Falten im Gesicht entstehen nicht nur durch natürliche Hautalterung, sondern auch durch die Mimik. Jahrelanges Stirnrunzeln etwa bewirkt immer an der gleichen Stelle eine Kräuselung der Haut, so daß schließlich dauerhafte Furchen entstehen können. Diese - meist ungeliebten - Falten können nun mit Hilfe einer muskelentspannenden Substanz geglättet werden. Dabei handelt es sich um das hochwirksame Nervengift des Bakteriums Clostridium botulinum, das in kleinsten Mengen in ausgewählte Gesichtsmuskeln gespritzt, diese entspannt und so Falten in wenigen Tagen verschwinden läßt. In den USA ist dieser kosmetische Eingriff schon weit verbreitet und auch Privatdozent Dr. Marc Heckmann von der Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie der Ludwig-Maximilians-Universität in München hält diese Form der Faltenbekämpfung für ein sicheres und sehr zufriedenstellendes medizin-aesthetisches Verfahren. An der von Prof. Dr. Gerd Plewig geleiteten Klinik soll der Behandlungserfolg nun in einer Studie durch kontrollierten Vergleich von "vorher" und "nachher" mittels digitaler Bildanalyse der Gesichtshaut objektiv bewertet werden. Ein Vorteil dieser Faltenbehandlung ist die geringe Beeinträchtigung der Patienten: Der ambulante Eingriff ist fast schmerzfrei, erfordert keine Narkose, keinen Arbeitsausfall oder Urlaub. Die besten Ergebnisse konnten bislang bei Falten auf der Stirn, um die Augen und am Hals erzielt werden. Weniger gut geeignet sind Falten um den Mund und an den seitlichen Wangenpartien. Im mittleren Alter ist die Behandlung dankbarer als im weit fortgeschrittenen Alter. In der Schwangerschaft oder Stillperiode sowie bei bestimmten Muskel- und Nervenerkrankungen darf diese Form der Faltenbekämpfung nicht durchgeführt werden. Das hochwirksame Botulinumtoxin wird in so geringen Mengen eingesetzt, daß sich die Wirkung sehr gezielt und sicher abschätzen läßt. Trotzdem können sich unerwünschte Wirkungen wie kurzzeitiges Brennen, eine Schwellung oder Hauteinblutung an der Einstichstelle einstellen. Auch ein vorübergehendes Herabhängen der Augenlider oder ein nicht symmetrischer Gesichtsausdruck, Abgeschlagenheit, Schluckbeschwerden oder Sehstörungen können vorübergehend auftreten. Diese Nebenwirkungen sind jedoch vollständig rückbildungsfähig. Bleibende Schäden wurden bislang nicht beobachtet. Auch bei einer erfolgreichen Behandlung bildet sich die erwünschte Muskelentspannung stets wieder zurück, weil innerhalb von drei bis sechs Monaten neue, aktive Nervenendigungen gebildet werden. Dann muß die Behandlung - falls gewünscht - wiederholt werden.

    Wer sich für diese neue Form der Faltenbekämpfung interessiert, kann sich an den Betreuer der Studie, Privatdozent Dr. Marc Heckmann, wenden: Telefon: 089 - 5160 - 6391Fax: 089 - 5160 - 6392


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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