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29.07.2005 17:16

Senator Kusch und die bayerische Staatsministerin Merk besuchen die Bucerius Law School - Zukunft der Juristenausbildung in Deutschland

Benedikt Landgrebe Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Bucerius Law School, Hochschule für Rechtswissenschaft gGmbH

    Hamburg, 29. Juli 2005 - Dr. Roger Kusch (CDU), Justizsenator der Freien und Hansestadt Hamburg, und Dr. Beate Merk (CSU), die bayerische Staatsministerin der Justiz, haben heute morgen die Bucerius Law School besucht. Im Rahmen eines späten Frühstücks diskutierten die beiden Gäste mit Studierenden und Lehrenden über Fragen der deutschen Juristenausbildung. Schwerpunktmäßig ging es dabei um die europaweite Vereinheitlichung der Juristenausbildung im Zuge des Bologna-Prozesses und die Zukunft der deutschen Juristenausbildung.

    Staatsministerin Merk betonte, dass man sich bei einer Abschaffung des Staatsexamens dem Problem stellen müsste, dass ein Bachelor mit dem Staatsexamen nicht zu vergleichen sei. Es bestehe die Gefahr von Qualitätseinbußen in der Ausbildung.

    Prof. Dr. Karsten Schmidt, Präsident der Bucerius Law School unterstrich dies. Mit dem Bologna-Prozess dürfe nicht alles eingerissen werden, was sich bewährt habe. Die Bucerius Law School sehe den Bachelor, den die Studierenden nach zehn Trimestern erwerben können, als eine Qualifikation an, die man zusätzlich zum Staatsexamen gewinne.

    Dr. Markus Baumanns, Geschäftsführer der Bucerius Law School, ergänzte, dass es in Zukunft vermehrt Berufsfelder in Unternehmen und Institutionen gebe, die zwar juristische Grundkenntnisse, aber keine komplette Ausbildung zum Volljuristen voraussetzten. Die Ausbildung in solche Berufe könne aus einem kompletten Fachstudium sowie einem grundständigen juristischen Bachelor bestehen.

    Senator Kusch bezweifelte, ob es sinnvoll sei, das Staatsexamen im Zuge des Bologna-Prozesses durch Bachelor- und Masterabschlüsse zu ersetzen. Das deutsche juristische Staatsexamen genieße international einen ausgezeichneten Ruf, und das deutsche Rechtssystem sei eines der besten der Welt. "Der Rechtsstaat ist einer der entscheidenden Standortvorteile, die Deutschland in einer globalisierten Welt in die Waagschale legen kann", so der Senator. Es würde mindestens ein Jahrzehnt dauern, bis die neuen Abschlüsse eine mit dem Staatsexamen vergleichbare Reputation erreicht hätten. Die Gesellschaft verschwende allerdings enorme Ressourcen durch hohe Abbrecherquoten. Die neuen Abschlüsse seien daher als zusätzliche Filter in der juristischen Ausbildung anzusehen, worunter das Ausbildungsniveau jedoch nicht leiden dürfe.

    Vom Modell der Bucerius Law School zeigte sich Staatsministerin Merk begeistert: "Ich bin fasziniert. Eine hervorragende juristische Ausbildung ist immer viel wert, und mit der Bucerius Law School hat Deutschland eine Perle auf diesem Gebiet. Allerdings haben auch die staatlichen Hochschulen Qualität zu bieten." Senator Kusch bekräftigte die Bedeutung staatlicher Universitäten. Auch hier sei eine Hochbegabtenförderung möglich. Erst das Nebeneinander von staatlichen und privaten Hochschulen mache die Qualität aus.

    Über die Bucerius Law School:

    Die Bucerius Law School ist die erste private Hochschule für Rechtswissenschaft in Deutschland. Sie wurde im Jahr 2000 von der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius gegründet - als eine staatlich anerkannte, ausschließlich aus privaten Mitteln finanzierte Hochschule. Ziel ist es, durch das Angebot einer internationalen sowie praxis- und leistungsorientierten rechtswissenschaftlichen Ausbildung einen Beitrag zu einer Verbesserung der Juristenausbildung in Deutschland zu leisten und Anstöße zur Reform der universitären Ausbildung zu geben. So macht beispielsweise die Trimesterstruktur zusammen mit einem dichten Stundenplan ein zügiges Studiums möglich. Nach zehn Trimestern können die Studierenden einen international vergleichbaren Baccalaureus Legum (LL.B.) erwerben. Nach zwölf Trimestern, also vier Jahren, ist die Vorbereitung auf die Erste Juristische Staatsprüfung abgeschlossen. An der Bucerius Law School erhalten augenblicklich etwa 400 Studierende eine gut strukturierte und effizient organisierte qualifizierte juristische Ausbildung.

    Medienkontakt:
    Klaus Weber
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    E-Mail: klaus.weber@law-school.de
    Tel. (040) 3 07 06 - 127
    Fax (040) 3 07 06 - 116
    Internet: http://www.law-school.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Politik, Recht, Wirtschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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