"Das muss der Internist wissen!" - Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin entwickelt Curriculum für das gesamte Gebiet
Wiesbaden - Die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) hat sich bei der vierten Konferenz mit den wissenschaftlichen Schwerpunktgesellschaften in der Inneren Medizin über das Konzept für ein einheitliches Weiterbildungscurriculum verständigt. Dieser "Truncus Communis" Innere Medizin soll Basiswissen der allgemeinen Inneren Medizin vermitteln - sowohl für den späteren Allgemeininternisten, den späteren Hausarzt als auch den späteren Schwerpunkt-Internisten.
Schmerzen im Rücken können viele Ursachen haben, ein Mensch mit Diabetes leidet häufig auch an einer Nierenerkrankung und bei Osteoporose geht es nicht nur um brüchige Knochen: Das Wissen von Haus- und Fachärzten muss deswegen immer auf einer breiten internistischen Basis aufbauen. Lernen in Zusammenhängen, verständlich machen, wie der menschliche Organismus und seine Krankheitsprozesse ablaufen: Das ist der Anspruch, den die DGIM gemeinsam mit ihren Schwerpunkt-Gesellschaften in einem erkrankungsbezogenen, strukturierten Truncus communis für die Innere Medizin verwirklichen will. Darin sollen biologische Grundlagen vermittelt werden, um allgemeine Erkrankungsprinzipien verständlich zu machen. Ein "biologisches Bescheidwissen" ist die Voraussetzung für das Verständnis der Inneren Medizin. "Wir stellen den Kern der allgemeinen Inneren Medizin und damit das Verbindende zwischen den einzelnen Schwerpunkten dar", erklärt Professor Dr. med. Hans-Peter Schuster, Generalsekretär der DGIM.
Das zu erarbeitende Curriculum wird nach den Schwerpunkten der Inneren Medizin gegliedert sein. Neben den biologischen Grundprinzipien orientiert es sich an den häufigsten Symptomen und Krankheiten, die beispielsweise in der Rheumatologie, Kardiologie oder Nephrologie auftreten. Um die internistische Handlungskette abzubilden, werden zu den aufgelisteten Erkrankungen und Symptomen Diagnose- und Therapieverfahren benannt und die Schnittstellen mit anderen Fachgebieten deutlich gemacht. Das Curriculum geht stets vom Patienten und der Situation in Klinik und Praxis aus, wodurch es problemorientiertes Lernen möglich macht.
"Es ist unser Auftrag, das Gesamtgebiet der Inneren Medizin und ihre Entwicklung zur angewandten Heilkunde zu fördern", betont Professor Schuster. Mit diesem Curriculum vermittele die DGIM Basiswissen für gesamtinternistisches Handeln und schaffe so die Voraussetzung für eine bestmögliche Patientenversorgung. In dem Curriculum werden Kenntnisse, Erfahrungen und Fähigkeiten festgehalten, die jeder Internist haben muss, um die häufigsten internistischen Krankheiten zu erkennen und zu behandeln. Die Inhalte des Curriculum sollen deswegen auch Grundlage der Facharztprüfung sein. Sie gelten außerdem als Qualitätskontrolle von Weiterbildnern und Weiterbildungsstätten.
Die acht an dem Curriculum beteiligten wissenschaftlichen Fachgesellschaften der DGIM vertreten die Interessen von Kardiologen, Pneumologen, Angiologen, Endokrinologen, Rheumatologen, Nephrologen, Hämato-Onkologen und Gastroenterologen. Die Infektiologen und Intensivmediziner sind als "Quasi"-Schwerpunkte aus der Sicht der DGIM ebenfalls daran beteiligt.
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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