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04.08.2005 10:52

Jetzt Grippe & Co nach Kneipp mit kaltem Wasser vorbeugen

Helena Reinhardt Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Mediziner des Universitätsklinikums Jena belegen Wirksamkeit Kneippscher Güsse als effektive Abhärtung gegen Infekte

    Jena (04.08.05) Damit Schnupfen und Husten gar nicht erst kommen, hilft ein altes Hausmittel: Kaltes Wasser, nach den "Ritualen" von Pfarrer Kneipp mittels regelmäßigen Güssen angewendet. Was die Volksweisheit schon lange wusste, kann jetzt auch nach strengen wissenschaftlichen Kriterien belegt werden: Eine Doktorarbeit am Universitätsklinikum Jena zeigt, dass mit der Anwendung kalter Kneippscher Obergüsse die Infektanfälligkeit signifikant gesenkt werden kann, also ein nachweisbarer Abhärtungseffekt erreicht wird.

    Diese Ergebnisse der Doktorarbeit von Katrin Goedsche wurden bereits auf mehreren Kongressen vorgestellt und mit viel Interesse aufgenommen. "Mit dieser Studie konnten wir stichhaltig belegen, dass die altbekannten Kneippschen Güsse ganz effektiv dazu beitragen, die Anfälligkeit gegenüber Infekten, also Erkältungen und Grippe, zu senken", erläutert Prof. Christine Uhlemann, die die Promotion am Institut für Physiotherapie des UKJ zusammen mit dem Pneumologen Prof. Kroegel betreut hat.

    Untersucht wurde dabei über mehrere Monate hinweg die Wirkungsweise der sogenannten Kneippschen Obergüsse auf das Immunsystem von Patienten mit chronischer Bronchitis. Die Betroffenen leiden als Folge der eingeschränkten Lungenfunktion unter häufigen Infekten, die die Krankheit verschlechtern, und müssen diese mit einer Vielzahl oft starker Medikamenten bekämpfen.

    Für die Studie haben die Patienten über 10 Wochen dreimal wöchentlich kalte Güsse und zweimal wöchentlich kalte Waschungen des Oberkörpers durchgeführt. In Voruntersuchungen und einer nach drei Monaten durchgeführten Nachuntersuchung wurde dann die Reaktion des Immunsystems auf die Kaltwasser-Anwendungen geprüft. Das Ergebnis zeigte klar: Die Häufigkeit der Infekte sank durch die regelmäßigen Wasseranwendungen. Zudem stieg die Zahl der Lymphozyten im Blut der Probanden um 13 Prozent, sodass auch die zelluläre Immunabwehr nachweisbar gesteigert werden konnte.

    "Wir können damit zeigen, dass sich durch regelmäßige Kaltwasser-Güsse über einen langen Zeitraum die Anfälligkeit für Atemwegsinfekte wirksam senken lässt", resümiert Prof. Uhlemann. "Das ist nicht nur für die untersuchte Gruppe von Patienten mit chronischer Bronchitis von Bedeutung, sondern für alle Menschen mit einer Neigung zu häufigen Infekten." Allerdings habe sich auch gezeigt, dass der Effekt nur bei regelmäßiger Anwendung und erst nach einiger Zeit einsetzt. Uhlemann: "Daraus folgt - wer die Schnupfen-Saison im Herbst unbeschadet überstehen will, muss jetzt mit der Kaltwasser-Abhärtung beginnen."

    Kontakt:
    Prof. Dr. med. Christine Uhlemann,
    Leiterin des Kompetenzzentrums für Naturheilverfahren, Klinik für Innere Medizin II, Universitätsklinikum Jena
    Tel. 03641/9 33180
    Fax. 03641/9 33182
    E-Mail: christine.uhlemann@med.uni-jena.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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