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05.08.2005 09:10

Entstehung des großen Saturnrings geklärt

Dr. Andreas Trepte Abteilung Kommunikation
Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V.

    CASSINI-Staubdetektor enthüllt, wie Saturns E-Ring mit
    Mikrometeoriten gespeist wird

    Am 14. Juli 2005 hat sich die Raumsonde CASSINI der Oberfläche des
    Saturnmondes Enceladus bis auf 175 Kilometer genähert. Das ermöglichte
    es erstmals, die Staubverteilung tief innerhalb des Schwerkraftbereiches
    dieses Eismondes direkt zu untersuchen. Danach wird ein bedeutender
    Anteil der Staubteilchen wahrscheinlich durch Eisvulkane in der
    Südpolregion des Mondes Enceladus erzeugt. Während ein Teil des
    freigesetzten Staubes eine Wolke um den Mond selbst bildet, speisen die
    übrigen Staubteilchen den E-Ring des Planeten. Die Messungen wurden
    mit dem HRD-Sensor des "Cosmic Dust Analysers" (CDA) unter Leitung
    von Wissenschaftlern des Max-Planck-Instituts für Kernphysik in
    Heidelberg durchgeführt. Planung und vorläufige Auswertung der
    Messungen beruhen auf Modellen, die an der Universität Potsdam
    entwickelt wurden.

    Der größte Planetenring in unserem Sonnensystem, der E-Ring vom Saturn, ist
    nicht nur wegen seiner riesigen Ausdehnung bemerkenswert. Erstaunlich ist
    auch, dass er - gemäß bisheriger optischer Messungen - überwiegend aus etwa
    gleich großen Eisteilchen mit einem Radius von 0,3 bis 2 Mikrometer besteht,
    obwohl die Quelle des Rings, der Eismond Enceladus, auch wesentlich größere
    Teilchen in den Ring einspeist. Die Massenverteilung des Ringes muss daher
    eng mit der Dynamik der Ringteilchen verbunden sein, die man sich bisher
    jedoch nicht erklären konnte. Eine direkte Messung der Eisteilchen in der Nähe
    von Enceladus versprachen daher ein besseres Verständnis der komplexen
    Natur dieses Ringes.
    Für die Auswertung der CASSINI-Messdaten war es vorteilhaft, dass der
    HRD-Sensor ("High Rate" Detektor der University Chicago) nur Teilchen
    detektieren kann, die größer sind als die typischen E-Ring-Teilchen von
    ungefähr einem Mikrometer Durchmesser. Die bisherige Analyse der Daten
    ergab, dass Teilchen, die größer als zwei Mikrometer sind, sich in zwei
    Gruppen einteilen lassen: Zum einen in größere Teilchen, die einen schmalen
    Ring entlang der Enceladus-Bahn um den Saturn bilden, und zum anderen
    gerade entstandene Teilchen, die eine Staubwolke über der dem Südpol des
    Mondes formen.
    Bemerkenswert ist, dass die Daten nur schwache Hinweise auf Staubteilchen liefern, die durch Einschläge
    von interplanetaren Staubteilchen oder durch das Auftreffen von Ringteilchen auf der Oberfläche des
    Mondes erzeugt werden. Ein solcher Mechanismus wurde zuvor mit dem Staub-Sensor der GALILEO-Sonde für die Galileischen Monde des Jupiters nachgewiesen. Vielmehr stimmen die Messungen sehr gut mit der Annahme überein, dass der Ring durch Staubteilchen aufgefrischt wird, die durch Eisvulkane in der Südpolregion erzeugt werden, die bei den Beobachtungen bereits durch eineerhöhte Oberflächentemperaturen aufgefallen war.
    Mit den neuen Messungen von CASSINI ist nun zumindest in groben Zügen geklärt, auf welche Weisedie Teilchen entstehen, die den E-Ring des Saturn bilden.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geowissenschaften, Mathematik, Physik / Astronomie
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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