Vom 10. bis 15. August findet an der Universität Zürich die internationale Konferenz Chinese Diasporic and Exile Experience mit renommierten China-Historikern und Sinologen statt. Die vom Ostasiatischen Seminar organisierte Konferenz befasst sich mit der Erforschung sowohl der kritischen als auch kreativen Antworten auf die chinesischen Diaspora- und Exil-Erfahrungen.
Im Zuge der gegenwärtigen Globalisierung sind die Themen Migration, Exil und Diaspora wieder Gegenstand intensiver Forschung geworden. Es hat sich gezeigt, dass die Einebnung gesellschaftlicher Unterschiede in modernen Staaten nicht gelungen ist. Vielmehr birgt die interne kulturelle Vielfalt - nebst dem unstrittigen Gefahrenpotenzial - grosse Chancen für eine dynamische Zukunft, die es zu entdecken und zu fördern gilt. Für die internationale China-Forschung bedeutet dies, dass die wichtigsten Impulse kultureller Entwicklung häufig nicht mehr aus dem Mutterland kommen. Sie wirken gleichzeitig oder zeitversetzt von den Rändern her in das kulturelle Zentrum und die Fremd- beziehungsweise Gastgeber-Kulturen. Ein Beispiel dafür ist der von Hongkonger und sino-amerikanischen Philosophen vertretene Neukonfuzianismus, der mit einer Zeitverzögerung von cirka 50 Jahren nun auch in China aufgenommen wird.
Nebst neuen Studien zum Umfeld dieses Neukonfuzianismus in Hongkong während der 50er Jahre werden an der Konferenz die folgenden Bereiche thematisiert:
- Theoretische und historische Zugänge zum Thema Diaspora, Exil und Migration;
- Ästhetische Erforschungen chinesischer Exil- und Diaspora-Erfahrungen im 20. Jahrhundert;
- Beunruhigende Begegnungen - Kulturelle Durchmischung von modernen Gemeinschaften.
An der Konferenz nehmen international renommierte Forscherinnen und Forscher teil wie Irene Eber, Hebräische Universität Jerusalem, Wen-hsin Yeh, University of Berkeley und Prasenjit Duara, University of Chicago sowie Sinologen verschiedenster disziplinärer Ausrichtung (Philosophie/Geistesgeschichte, Literaturwissenschaft, Cultural Studies) aus VR China, Taiwan, Hongkong, Singapur, USA, Europa und der Schweiz.
Anwesend sind auch bekannte diasporische Kulturschaffende wie die Schriftstellerin Suzie Chen, der Hongkonger Kosmopolit, Dichter und Professor für Literatur- und Filmstudien Leung Ping-kwan, der eine Auswahl seiner Lyrik lesen wird und der Romanautor Chu Wen-huei, der seine Gedanken zur schweizerischen bzw. europäischen Diaspora präsentieren wird.
Internationale Konferenz Chinese Diasporic and Exile Experience
10. bis 15. August 2005
Universität Zürich
Gebäude SOC, Rämistrasse 69, Raum 101, Zürich
Spezielle Hinweise:
11. August 2005
9:30 Uhr:
Eröffnungsvortrag von Prasenjit Duara: National Authenticity and the Chinese Overseas: The Migrant between Capitalism and Nationalism
11. August 2005
7:30 Uhr im Museum Rietberg:
Lesung mit Leung Ping-kwan und Chu Wen-huei
http://www.unizh.ch/ostasien/cdee2005
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kunst / Design, Musik / Theater, Politik, Recht, Sprache / Literatur
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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