Die Ruhr-Universität Bochum trauert um einen Mann, der die erste Hochschule des Ruhrgebiets mit aus der Taufe gehoben hat: Prof. Dr. Hans Faillard starb am 5. August 2005 im Alter von 81 Jahren. Der Experte für Physiologische Chemie war von 1969 bis 1972 Rektor der RUB und von 1973 bis 1979 Präsident der Universität des Saarlandes (Saarbrücken). Als Mitglied des Gründungsauschusses der RUB und als Vorsitzender der Baukommission hat er maßgeblich zum Aufbau der Ruhr-Universität beigetragen. Zudem hat Faillard das "Bochumer Modell" der Medizinerausbildung mit auf den Weg gebracht.
Bochum, 11.08.2005
Nr. 249
RUB trauert um Prof. Hans Faillard
Altrektor und Mitglied des Gründungsausschusses verstorben
Maßgeblich am Aufbau der ersten Revierhochschule beteiligt
Die Ruhr-Universität Bochum trauert um einen Mann, der die erste Hochschule des Ruhrgebiets mit aus der Taufe gehoben hat: Prof. Dr. Hans Faillard starb am 5. August 2005 im Alter von 81 Jahren. Der Experte für Physiologische Chemie war von 1969 bis 1972 Rektor der RUB und von 1973 bis 1979 Präsident der Universität des Saarlandes (Saarbrücken). Als Mitglied des Gründungsauschusses der RUB (1964/65) und als Vorsitzender der Baukommission (1965-1970) hat er maßgeblich zum Aufbau der Ruhr-Universität beigetragen. Zudem hat Faillard das "Bochumer Modell" der Medizinerausbildung mit auf den Weg gebracht.
Planung von Hochschulen
Prof. Faillard war ein ausgewiesener Experte für die Organisation und Planung von Hochschulen sowie für die Hochschul- und Bildungspolitik: Insgesamt 30 Veröffentlichungen zu diesen Themen zeichneten ihn aus. Sein Know-how aus der Gründungsphase der RUB brachte er später u. a. als Mitglied des Gründungsausschusses für die Bundeswehrhochschule Hamburg in die Planung ein (1972-1974).
Das "Bochumer Modell"
Von 1971 bis 1973 war Faillard Vorsitzender des Beirats des NRW-Wissenschaftsministeriums für die Bau- und Strukturplanung des Klinikums der RUB. Das Klinikum wurde rasch zum Politikum: Baubeginn 1976, Inbetriebnahme 1979 - so lautete die hoffnungsvolle Prognose. Die Landesregierung verabschiedete sich jedoch ab 1975 zunehmend von einem Klinikum in Bochum. So griff man in Bochum auf eine Idee aus dem Jahr 1974 zurück - die Ausbildung von Medizinern in Krankenhäusern, die sich nicht in Trägerschaft des Landes befanden. Dass sich unter anderem die BG Kliniken Bergmannsheil an diesem "Bochumer Modell" beteiligten, war Prof. Faillard zu verdanken: Bereits 1966 hatte der Gründungsausschuss der RUB ins Auge gefasst, die Krankenanstalten Bergmannsheil in die Medizinerausbildung einzubeziehen, und Prof. Faillard hatte noch im selben Jahr entsprechende Vorverhandlungen zu einem positiven Ergebnis gebracht. Im Wintersemester 1976/77 schließlich startete ein Vorlauf des "Bochumer Modells".
Naturwissenschaft und Medizin
Wissenschaftlich arbeitete Prof. Faillard an der Schnittstelle von Naturwissenschaft und Medizin: Er gehörte bereits in der Gründungsphase der RUB zu den "Visionären", die in Bochum eine ganzheitliche Medizinische Fakultät errichten wollten - ihre heutige Ausrichtung mit zahlreichen Kooperationen in natur- und ingenieurwissenschaftlichen Bereichen verdankt die Medizinische Fakultät der RUB auch Prof. Faillard. Sein Spezialgebiet war die "Biochemie der Glykoproteine". Faillard blickte zurück auf insgesamt 75 Veröffentlichungen experimenteller Arbeiten in chemischen und biochemischen Fachzeitschriften sowie auf mehrere Handbuchartikel in deutscher und englischer Sprache. Er war Mitglied der Gesellschaft Deutscher Chemiker, der Gesellschaft für Biologische Chemie sowie der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte.
Vita Prof. Faillard
Hans Faillard wurde am 2. April 1924 in Köln geboren. Von 1946 bis 1952 studierte der dort Chemie und Medizin und wurde 1952 promoviert. 1957 habilitierte er sich für Physiologische Chemie an der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln. 1964 gehörte er zu der ersten Professorengeneration an der Ruhr-Universität Bochum. Als Professor für Physiologische Chemie war Faillard Mitglied des Gründungsausschusses der RUB (1964-1965), Vorsitzender der Baukommission (1965-1970) sowie von 1967 bis 1968 Dekan der Abteilung für Naturwissenschaftliche Medizin. Von 1969 bis 1972 war er Rektor der RUB. Von 1971 bis 1973 war er Vorsitzender des Beirats des NRW-Wissenschaftsministeriums für die Bau- und Strukturplanung des Klinikums der RUB. 1973 nahm Prof. Faillard einen Ruf an die Universität des Saarlandes an, deren Präsident er bis 1979 war. Faillard bekleidete zahlreiche Ämter, u. a. als Mitglied der deutsch-französischen Expertenkommission für das Hochschulwesen in Bonn (1973-1979) und als Mitglied der Ständigen Kommission für die Studienreform bei der Kultusministerkonferenz, Bonn (1974-1992).
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Personalia
Deutsch
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