Im Jahr 2005 werden die Lohnkosten in Deutschland vorrausichtlich um 0,5 Prozent wachsen. Die Bundesrepublik verzeichnet den geringsten Anstieg unter den EU-Ländern und bleibt deutlich unter dem voraussichtlichen durchschnittlichen Wachstum in der Europäischen Union von 2,8 Prozent. Damit setzt sich ein Trend aus den vergangenen Jahren fort. Zu diesem Ergebnis gelangt das Tarifarchiv des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) in der Hans-Böckler-Stiftung in seinem aktuellen Europäischen Tarifbericht. Bei den Lohnkosten werden sowohl die Entwicklung der Löhne und Gehälter als auch die sogenannten Lohnnebenkosten berücksichtigt.
Nach Auswertung von Prognosedaten der Europäischen Kommission erwartet das WSI im Jahr 2005 für die Mehrzahl der westeuropäischen Staaten einen Anstieg der Lohnkosten zwischen 3 und 4 Prozent. Mit Werten zwischen 4 und 8 Prozent fällt der Lohnkostenanstieg in den meisten mittel- und osteuropäischen Staaten hingegen deutlich höher aus. Das dokumentiert den anhaltenden ökonomischen Aufholprozess in diesen Ländern.
Die Lohnentwicklung in Deutschland habe sich in den letzten Jahren mit extrem niedrigen Lohnsteigerungsraten regelrecht von der Entwicklung in den europäischen Nachbarstaaten abgekoppelt, analysiert der WSI-Tarifexperte Dr. Thorsten Schulten. Eine positive Wirkung auf den deutschen Arbeitsmarkt sei dabei nicht zu beobachten: "Es fällt auf, dass Deutschland nicht nur bei den Löhnen, sondern auch bei Wachstum und Beschäftigung die europäische Schlusslichtposition einnimmt", so Schulten.
http://www.boeckler.de/cps/rde/xchg/hbs/hs.xsl/320_37738.html
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Wirtschaft
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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