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12.08.2005 11:26

II. Internationaler Kongress für Pietismusforschung: DIE "NEUE KREATUR"

Ingrid Godenrath Stabsstelle Zentrale Kommunikation
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

    Vom 28. August bis 1. September 2005 findet in den Franckesche Stiftungen zu Halle an der Saale der II. Internationaler Kongress für Pietismusforschung statt.
    Er steht unter dem Motto

    DIE "NEUE KREATUR"
    Pietismus und Anthropologie
    Erinnerung - Erneuerung - Erwartung.

    Die wissenschaftliche Betreuung obliegt Dr. Erik Dremel M. A.
    Interdisziplinäres Zentrum für Pietismusforschung
    der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
    D-06099 Halle (Saale)
    Tel. +49 (0) 345 55-23072
    Fax. +49 (0) 345 55-27238
    E-Mail: erik.dremel@theologie.uni-halle.de

    Im Jahr des 450. Geburtstages von Johann Arndt und des 300. Todestages von Philipp Jakob Spener findet vom 28. August bis zum 1. September 2005 in Halle (Saale) der II. Internationale Kongress für Pietismusforschung statt.

    Wie der erste Kongress, an dem im Spätsommer 2001 300 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 19 Nationen teilgenommen haben, wird auch der zweite Kongress gemeinsam von der Historischen Kommission zur Erforschung des Pietismus, von den Franckeschen Stiftungen zu Halle sowie - wiederum federführend in Planung, Organisation und Durchführung - vom Interdisziplinären Zentrum für Pietismusforschung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (IZP) ausgerichtet. Im Unterschied zum ersten Kongress, bei dem bewusst auf eine thematische Engführung verzichtet wurde, weist der zweite die im Titel angezeigte inhaltliche Perspektivierung auf das Verhältnis von Pietismus und Anthropologie aus, die gleichwohl und entsprechend der 'Internationalität' und 'Interdisziplinarität' des historischen Phänomens einen weiten Horizont denkbarer Beiträge eröffnet. Die bewährte Kongressstruktur mit übergreifenden Hauptvorträgen und Sektionsreferaten wird auch im Jahr 2005 beibehalten und um thematisch gebundene Workshops ergänzt.

    Die im Frühjahr 2003 vom wissenschaftlichen Beirat und vom Direktorium des IZP beratene und beschlossene thematische Fokussierung trägt zum einen der 'anthropologischen Konjunktur' in der disziplinären und der interdisziplinären human- und kulturwissenschaftlichen Forschung Rechnung und wird den aus der historischen Konstellation (vor allem in Halle) nahe liegenden Dialog mit der Aufklärungsforschung vertiefen und intensivieren.
    Zugleich und zum andern ist über das im Titel zitierte neutestamentliche Bibelwort von der "neuen Kreatur" die Erschließung und Konturierung von anthropologischen Konzepten angesprochen, die der Pietismus in seinen historischen und regional-territorialen sowie in seinen 'fachlichen' Ausprägungen rezipiert, die er entwickelt und - in unterschiedlichen Textsorten und literarischen Gattungen - formuliert hat, um einen bemerkenswerten Beitrag zur 'anthropologischen Wende' im 18. Jahrhundert zu leisten.

    Der Untertitel "Erinnerung - Erneuerung - Erwartung" bezieht das Bibelwort von der "neuen Kreatur" auf für den Pietismus und für das, was pietistische Anthropologie zu nennen wäre, zentrale Leitkategorien: die "Erinnerung" ebenso an paradiesische und urchristliche Zeiten wie an die Verderbtheit und Sündhaftigkeit der menschlichen Natur, die "Erneuerung" zur "neuen Kreatur" und zum 'Kind Gottes' durch die den 'alten Adam' vernichtende, den Menschen von Grund auf verändernde Kraft des tätigen Glaubens, der praxis pietatis, und die göttliche Gnade und schließlich die "Erwartung" bzw. "Hoffnung besserer Zeiten" und der "Generalreformation der Welt", die ihre Erfüllung im 1000-jährigen Reich Christi finden.

    Es wird u. a. zu fragen sein (1.) nach Kontextualisierungen pietistischer Anthropologien im Zeitalter der europäischen Aufklärung und der 'anthropologischen Wende' im 18. Jahrhundert; (2.) nach Form, Aufbau und Abzweckung und (3.) nach dem Verhältnis von Rezeptivität und Produktivität, von Tradition und Innovation in pietistischen Anthropologien; (4.) nach Übereinstimmungen und Korrespondenzen, nach Spannungen und Widersprüchen innerhalb von und zwischen anthropologischen Entwürfen in theologischen, pädagogischen, medizinisch-psychologischen, in psychagogischen und diätetischen sowie ästhetischen Theoriebildungen des Pietismus; (5.) nach geschichtstheologischen oder geschichtsphilosophischen Rahmungen und Funktionalisierungen von bzw. geschichtstheologischen oder geschichtsphilosophischen Elementen in pietistisch-anthropologischen Konzepten; (6.) nach dem Durchsetzungsanspruch und der tatsächlichen Durchsetzung pietistisch-anthropologischer Konzepte in der Frömmigkeits- und Glaubenspraxis, in der Erziehung, der Bildung und der Soziabilisierung des Einzelnen und der Vergemeinschaftung bzw. der Gestaltung sozialer Gruppen sowie (7.) nach Wirkungen und Rezeptionen anthropologischer Konzepte des Pietismus in den Geistes-, in den Humanwissenschaften und in den Künsten seit dem 18. Jahrhundert.

    Organisatorische Betreuung:
    Annegret Jummrich
    Interdisziplinäres Zentrum für Pietismusforschung
    der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
    D-06099 Halle (Saale)
    Tel. +49 (0) 345 5523071
    Fax. +49 (0) 345 5527238
    E-Mail: annegret.jummrich@pietismus.uni-halle.de


    Weitere Informationen:

    http://www.pietismus.uni-halle.de/ikp2/programm.htm - Tagungsprogramm
    http://www.pietismus.uni-halle.de/ikp2/reg_dt.pdf - Anmeldeformular (deutsch)
    http://www.pietismus.uni-halle.de/ikp2/reg_en.pdf - registration form (english)
    http://www.pietismus.uni-halle.de/ikp1/ikp1_de.htm - I. Kongress (2001)


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Religion
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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