Eine qualitativ möglichst gute medizinische Versorgung gilt als Grundrecht eines jeden Menschen. Hierzu gehören, neben dem problemlosen Zugang zu medizinischen Dienstleistungen, auch die effektive medizinische Behandlung nach aktuellem Wissensstand. Doch wann ist wie viel "Evidenz" bei lebensgefährlichen Erkrankungen notwendig und brauchen wir für eine bessere Medizin "Richtlinien"? Diese und andere Fragen sollen am 18. und 19. November in Bonn beim ersten internationalen IQWiG-Herbst-Symposium diskutiert werden.
Führende Gesundheitswissenschaftler aus dem In- und Ausland werden sich an zwei Tagen über aktuelle und kontroverse Aspekte der Medizin austauschen. Die Methoden, nach denen sich der Nutzen medizinischer Maßnahmen bewerten lässt, entwickeln sich rasant. Das IQWiG verfolgt und fördert diese Entwicklung aktiv und arbeitet dabei eng mit seinem wissenschaftlichen Beirat zusammen. Die Ergebnisse werden in die Methoden des IQWiG einfließen und somit beeinflussen, auf welche Art und Weise Studien künftig bewertet werden.
Beim diesjährigen Herbst-Symposium werden neben Themen zur Leitlinienerstellung auch Fragen der methodischen Qualitätssicherung von medizinisch-wissenschaftlichen Übersichtsstudien erörtert. Wenn "Evidenz" die Grundlage von Leitlinien sein soll, wofür braucht man dann "Konsens"?
Referieren und diskutieren werden Wissenschaftler aus der Bundesrepublik, aus Großbritannien, Italien, Finnland und aus den Niederlanden. Epidemiologen, Biometriker und Statistiker sind ebenso vertreten wie Spezialisten aus anderen medizinischen Fachbereichen.
Am ersten Tag haben vorwiegend ausländische Referenten das Wort, weshalb die Kongresssprache englisch sein wird. Im Mittelpunkt stehen Fragen von Diagnose, Früherkennung sowie von patientenorientierter Forschung. Dabei wird unter anderem erörtert, wie man Patienten über den Nutzen von Reihenuntersuchungen angemessen aufklären kann. Die Erwartungen an Screenings sind hoch gesteckt, obwohl tatsächlich oft nur ein sehr kleiner Bruchteil der Teilnehmer davon profitiert. Auf dem Prüfstand stehen weiterhin die Aussagekraft und Zuverlässigkeit medizinischer Studien, die von der Industrie durchgeführt oder finanziert werden.
Der zweite Tag steht im Zeichen von "Erkenntnis und Entscheidung in der Medizin". Um die Grenzen ärztlicher Behandlungsfreiheit in historischer Perspektive wird es dabei ebenso gehen wie um die Frage, ob die "Komplementärmedizin" einer anderen Erkenntnistheorie bedarf als die der "Schulmedizin".
Der Forderung nach qualitativ guter medizinischer Versorgung steht die Realität in der medizinischen Versorgung gegenüber - weltweit und auch in Deutschland.
Weitere Informationen finden Sie im Internet unter
www.iqwig.de/de/aktuelles/herbst-symposium/Herbstsymposium.html
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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