Psychologen der Universität Jena werten erneut Deutsch- und Mathe-Tests aus
Jena (15.08.04) Seit dem heutigen Montag (15.08.) liegen den Thüringer Schulen die Ergebnisberichte der landesweiten Kompetenztests vor, die Psychologen der Universität Jena erstellt haben. Pünktlich zur Vorbereitungswoche können sich die Schulen damit über das Abschneiden ihrer Schüler bei dem Leistungsvergleich informieren, den das Thüringer Kultusministerium regelmäßig seit zwei Jahren durchführen lässt. Die Thüringer Kompetenztests werden jährlich an allen staatlichen Thüringer Schulen in den Fächern Deutsch und Mathematik in den Jahrgangsstufen 3 und 6 geschrieben. Insgesamt gingen über ein spezielles Internetportal die Testergebnisse von 28.045 Schülern aus 1.469 Klassen bei den Mitarbeitern des Projektes "kompetenztest.de" an der Friedrich-Schiller-Universität ein. Jede Klasse erhält einen eigenen Bericht mit ihren Ergebnissen sowie landesweiten Vergleichswerten, aus denen die Stärken und Schwächen der Klasse ersichtlich werden.
Von der Entwicklung der Testaufgaben bis zur Ergebnisrückmeldung haben die Experten vom Lehrstuhl für Psychologische Methodenlehre und Evaluationsforschung sowie von der Fachdidaktik Deutsch die Tests begleitet. Die Wissenschaftler um Projektleiter Dr. Christof Nachtigall hatten in diesem Jahr zwei Neuerungen eingeführt. Zum einen haben die Lehrer bereits unmittelbar nach Dateneingabe eine erste Sofort-Rückmeldung über die Ergebnisse ihrer Klasse erhalten, so dass sie bei Bedarf noch vor den Ferien mit den Schülern über ihre individuellen Stärken und Schwächen sprechen konnten. Zum anderen konnten auch die Lehrer in diesem Jahr auf freiwilliger Basis an einem Teil der Kompetenztests teilnehmen. Dabei ging es jedoch nicht um ihr Fachwissen, sondern um die Fähigkeit, das Wissen ihrer Schüler realistisch einzuschätzen. Dazu wurden erstmals am Tag vor den Tests einige Aufgaben im Internet für die Lehrer zugänglich gemacht. Die Pädagogen konnten eine Einschätzung abgeben, wie viele Schüler ihrer Klassen diese Aufgaben voraussichtlich lösen werden. Diese Angaben sind mit den tatsächlichen Ergebnissen verglichen worden.
"Ziel dieser Kompetenztests ist es, den Schulen wissenschaftlich gesicherte Daten für die Unterrichts- und Schulentwicklung zur Verfügung zu stellen", sagt Dr. Christof Nachtigall. "Die Testergebnisse allein sagen noch nicht aus, ob es sich um eine gute oder schlechte Schule handelt", betont der Projektleiter von der Uni Jena. Denn wie die Schüler in den Tests abschneiden, hängt von vielen Faktoren ab, nicht nur von der Qualität des Unterrichts und den schulischen Rahmenbedingungen. "Die Schulen sollten die Ergebnisse genau analysieren, mögliche Gründe für erfolgreiches oder weniger erfolgreiches Abschneiden besprechen und daraus Konsequenzen für die schulische Arbeit ziehen", rät Nachtigall. Zur Unterstützung der Schulen werden in Zusammenarbeit mit dem Thüringer Institut für Lehrerbildung, Lehrplanentwicklung und Medien (ThILLM) eine Vielzahl von Materialien und Fortbildungen zum Umgang mit den Testergebnissen erarbeitet und bereitgestellt.
Kontakt:
Dr. Christof Nachtigall
Institut für Psychologie der Universität Jena
Am Steiger 3, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 945288
Fax: 03641 / 945286
E-Mail: Christof.Nachtigall@uni-jena.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Pädagogik / Bildung, Psychologie
regional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
Deutsch
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